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Wappen Rügen Putbus kleinRügensche BäderBahn Rasender Roland

Seit über 100 Jahren rattern und zuckeln ebenso alte Dampflokomotiven und Waggons mit einer Höchstgeschwindikeit von 30 Stundenkilometern gemächlich durch die liebliche Gegend Südostrügens.

Rügen Rasender Roland
Zug im Bahnhof Binz LB
Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Vom Ausgangspunkt Putbus geht es durch welliges Ackerland, aber auch durch fast unberührte Landschaftsabschnitte, zu den Seebädern Binz, Sellin, Baabe und Göhren. Es ist ein beschauliches Reisen ans Meer über die 24,1 Kilometer lange Strecke - entschleunigt wie in alter Zeit.

Betrieb

Im Rahmen des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) fährt die Schmalspurbahn auf 750 mm Spurweite täglich alle zwei Stunden von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren. Zwischen Ende Mai und Mitte Oktober wird der Fahrplan zwischen Binz und Göhren auf einen Stundentakt verdichtet. Ebenso gibt es in diesem Zeitraum einen Spätzug von Göhren nach Binz und zurück.

Rügen Rasender Roland Heizung Waggon
Waggon innen mit Heizung
Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Im der Hochsaison, zwischen Weihnachten und Neujahr sowie zu Ostern werden die Umläufe aus Göhren über Putbus hinaus bis nach Lauterbach Mole verlängert.
Derzeit verfügt die Rügensche BäderBahn über elf Triebfahrzeuge, von denen neun in Betrieb sind.

Rügen Rasender Roland Lokomotive 99 781
Lokomotive 99 781-6 (seit 2020 außer Betrieb), DR-Baureihe 99.77–79, 1952-1956 gebaut
Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Geschichte

Die Rügensche Kleinbahn (RüKB) betrieb zwischen 1895 und 1945 ein ausgedehntes 750 Millimeter-Schmalspurbahnnetz auf Rügen. Viele Streckenteile wurden stillgelegt, heute wird nur noch der Rasender Roland (Liniennummer: RB 32[1]) genannte Teil von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren befahren.
Fürst Wilhelm Malte II. Fürst und Herr zu Putbus (1833-1907), der auch Hauptaktionär war, eröffnete 1895 die Strecke von Putbus nach Binz. Schon 1899 wurde das Netz auf 97,3 Kilometer erweitert. Die bisherige Strecke wurde von Binz nach Göhren verlängert, ein neuer Abschnitt vom Bahnhof Altefähr, gegenüber von Stralsund, nach Putbus errichtet. Der sogenannte „Rübenexpress” sollte die Feldfrüchte rasch zum Markt nach Stralsund bringen. Eine zweite Strecke führte von Bergen über die Wittower Fähre nach Altenkirchen nahe dem Kap Arkona. Verschiedene Pläne zu einer weiteren Erweiterung der Strecke wurden jedoch nicht realisiert. Nach mehreren Besitzerwechseln wurden die Strecken am 1. April 1949 von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Mit dem Verlust der Bedeutung der Strecken im Güterverkehr wurden in den 1960er-Jahren mehrere Strecken stillgelegt und abgebaut.

Rügen Rasender Roland in Fahrt
Waggon Plattform mit Übergang
Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

1996 ging der Betrieb der Strecke Putbus-Göhren von der Deutschen Bahn AG an die neu gegründete Rügensche Kleinbahn GmbH über. Nach deren Insolvenz und verschiedenen Auseinandersetzungen übernahm 2007 die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS) die Strecke für 20 Jahre und betreibt sie unter der Bezeichnung Rügensche BäderBahn Rasender Roland. Die Infrastruktur für den Betrieb wird leihweise vom Landkreis Vorpommern-Rügen zur Verfügung gestellt. Die Bahn steht unter Denkmalschutz.

Video © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Rasender Roland auf einen Blick

Betreiber: Rügensche Bäderbahn (RüBB) als Geschäftsbereich der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn (PRESS); Strecke Putbus - Binz - Sellin - Baabe - Göhren 24,1 Kilometer, alle ein (Sommer) bis zwei Stunden
Internet: Rügensche BäderBahn

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