Betrieb
Im Rahmen des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) fährt die Schmalspurbahn auf 750 mm Spurweite täglich alle zwei Stunden von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren. Zwischen Ende Mai und Mitte Oktober wird der Fahrplan zwischen Binz und Göhren auf einen Stundentakt verdichtet. Ebenso gibt es in diesem Zeitraum einen Spätzug von Göhren nach Binz und zurück.

Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Im der Hochsaison, zwischen Weihnachten und Neujahr sowie zu Ostern werden die Umläufe aus Göhren über Putbus hinaus bis nach Lauterbach Mole verlängert.
Derzeit verfügt die Rügensche BäderBahn über elf Triebfahrzeuge, von denen neun in Betrieb sind.

Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Geschichte
Die Rügensche Kleinbahn (RüKB) betrieb zwischen 1895 und 1945 ein ausgedehntes 750 Millimeter-Schmalspurbahnnetz auf Rügen. Viele Streckenteile wurden stillgelegt, heute wird nur noch der Rasender Roland (Liniennummer: RB 32[1]) genannte Teil von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren befahren.
Fürst Wilhelm Malte II. Fürst und Herr zu Putbus (1833-1907), der auch Hauptaktionär war, eröffnete 1895 die Strecke von Putbus nach Binz. Schon 1899 wurde das Netz auf 97,3 Kilometer erweitert. Die bisherige Strecke wurde von Binz nach Göhren verlängert, ein neuer Abschnitt vom Bahnhof Altefähr, gegenüber von Stralsund, nach Putbus errichtet. Der sogenannte „Rübenexpress” sollte die Feldfrüchte rasch zum Markt nach Stralsund bringen. Eine zweite Strecke führte von Bergen über die Wittower Fähre nach Altenkirchen nahe dem Kap Arkona. Verschiedene Pläne zu einer weiteren Erweiterung der Strecke wurden jedoch nicht realisiert. Nach mehreren Besitzerwechseln wurden die Strecken am 1. April 1949 von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Mit dem Verlust der Bedeutung der Strecken im Güterverkehr wurden in den 1960er-Jahren mehrere Strecken stillgelegt und abgebaut.

Rügen, Rasender Roland, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
1996 ging der Betrieb der Strecke Putbus-Göhren von der Deutschen Bahn AG an die neu gegründete Rügensche Kleinbahn GmbH über. Nach deren Insolvenz und verschiedenen Auseinandersetzungen übernahm 2007 die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS) die Strecke für 20 Jahre und betreibt sie unter der Bezeichnung Rügensche BäderBahn Rasender Roland. Die Infrastruktur für den Betrieb wird leihweise vom Landkreis Vorpommern-Rügen zur Verfügung gestellt. Die Bahn steht unter Denkmalschutz.
Rasender Roland auf einen Blick
Betreiber: Rügensche Bäderbahn (RüBB) als Geschäftsbereich der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn (PRESS); Strecke Putbus - Binz - Sellin - Baabe - Göhren 24,1 Kilometer, alle ein (Sommer) bis zwei Stunden
Internet: Rügensche BäderBahn