Sehenswertes
Sehenswert in dem Familienbadeort sind das Kurhaus, die Konzertmuschel, die Trinkhalle, die Seebrücke und Häuser an der Mittelpromenade.
Das Kurhaus wurde 2000 an der Stelle eines 1979 abgerissenen Hotels erbaut. Tischler Reese hatte hier 1838 das erste Hotel Boltenhagens, das „Hotel Baltique”, errichtet. Im Erdgeschoß befinden sich die Tourist-Information und die Bäderbibliothek.

Kurhaus
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
2003 wurde der Kurpark neu gestaltetet: mit einem attraktiven Springbrunnen, dem Konzertpavillon und der Trinkkurhalle.

Springbrunnen und Konzertpavillon im Kurpark
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Trinkkurhalle im Kurpark
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
1911 wurde erstmals eine Seebrücke mit einer Länge von 300 Metern errichtet. Durch die Unbilden der Natur wurde sie im Winter 1941/1942 zerstört. Die heutige Seebrücke wurde 1992 fertiggestellt und ragt 290 Meter in die Ostsee hinein. Sie ist die Anlegestelle der Fahrgastschiffe.

Seebrücke
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Die drei Kilometer lange und vier Meter breite Strandpromenade ist eine beliebte Flaniermeile. Hier finden sich zahlreiche Beispiele der Bäderarchitektur.

Bäderarchitektur an der Strandpromenade
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Entlang der Mittelpromenade gibt es Geschäfte, Restaurants und Cafés. Beliebt ist die in den 1920er Jahren ertstandene bunte Häuserzeile. Sie gehört zu Boltenhagens Attraktionen. Bemerkenswert das Haus „Charlotte”, das 1925 ein Hamburger baute.

Häuser an der Mittelpromenade
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Geschichte
Boltenhagen, das zweitälteste Seebad Mecklenburgs, wurde 1336 erstmals erwähnt. 1803 ließ die Familie des Grafen Bothmer den ersten Badekarren am Boltenhagener Strand aufstellen. Damals wohnte man noch im benachbarten Klütz, denn die erste Pension eröffnete erst 1838. 1845 errichtete der Gastwirt Johann Jacob Wiechmann aus Dassow das noble Kurhaus „Großherzog von Mecklenburg”. In der Nacht vom 12. zum 13. November 1872 wurde durch die große Sturmflut fast alles zerstört.
1880 erschienen die ersten Dampfer vor Boltenhagen, 1882 gab es die ersten Strandkörbe. 1911 wurde die 300 Meter lange Anleger- und Seebrücke in der Nähe des Kurhauses gebaut. Zwischen 1900 und 1930 entstanden an der Strandpromenade Pensionen und Villen im typischen Stil der Bäderarchitektur. 1929 erhielt Boltenhagen den Titel Ostseebad.
Im Zweiten Weltkrieg brach der Badetourismus zusammen. In der DDR entstanden FDGB-Ferienheime, in der Aktion RoseDie Aktion Rose war eine Aktion der DDR-Regierung zur Verstaatlichung von Hotels, Erholungsheimen, Taxi- und Dienstleistungsunternehmen im Februar 1953. Der Schwerpunkt lag auf den Badeorten der Ostseeküste, insbesondere Rügen. Die Aktion ist ein Fallbeispiel für die staatlichen Enteignungsvorhaben der SED, speziell der strikten Umsetzung des Volkseigentumsschutzgesetzes vom September 1952. Die Justiz der DDR wollte mit flächendeckenden schnellen Strafverfahren und abschreckenden Zuchthausstrafen für die Mittelständler der Ostseeküste ein Exempel statuieren, um die Überführung von Betrieben in Volkseigentum zu beschleunigen. wurden viele Hotel- und Pensionsbesitzer enteignet. 1976 erhielt Boltenhagen den Titel Staatlich anerkannter Erholungsort, 1998 den Titel Staatlich anerkanntes Seeheilbad.
Nach 1990 wurde die historische Bäderarchitektur restauriert, 1992 die 290 Meter lange Seebrücke neu errichtet. 2011 wurde Boltenhagen in das Amt Klützer Winkel eingegliedert und verlor den Status einer amtsfreien Gemeinde.
Boltenhagen auf einen Blick
Landkreis Nordwestmecklenburg, Amt Klützer Winkel, 2400 Einwohner
Kurverwaltung Boltenhagen, Ostseeallee 4, 23946 Ostseebad Boltenhagen, Tel. 038825 360-0
Internet: www.boltenhagen.de