Sehenswertes
Königsstuhl
Hauptattraktion des Nationalparks ist der Königsstuhl, ein 118 Meter fast senkrecht zum Meer abfallender Kreidefelsen. Der Sage nach mußten in grauer Vorzeit die Bewerber um das Königsamt als Mutprobe vom Ufer aus den steilen Felsen erklimmen. Der Sieger durfte sich auf einem bereitgestellten Stuhl ausruhen - daher der Name.
Einer anderen Legende zufolge soll der schwedische König Karl XII. von hier aus 1715 im Großen Nordischen Krieg die Seeschlacht gegen die Dänen beobachtet oder sogar geleitet haben - auf einem Stuhl, dem Königsstuhl, sitzend.

Victoria-Sicht auf den Königsstuhl
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Wohl kaum ein Rügenbesucher lässt sich diese Natur-Attraktion entgehen, die von zahlreichen Berühmtheiten gemalt, beschrieben und gepriesen wurde. Das führt vor allem im Sommer zu endlosen Besucherschlagen. Der Zutritt erfolgt über das Nationalparkzentrum Königsstuhl und ist kostenpflichtig. Es ist vor allem der weite Blick über die Ostsee, der die Besucher anzieht - den Königsstuhl selbst sieht man hier nicht.
Victoria-Sicht
Einen ebenso beeindruckenden Blick auf die Ostsee, aber auch auf den Königsstuhl selbst hat man ohne Gedränge von der Victoria-Sicht, einem etwa einen halben Kilometer südlich in der Kleinen Stubbenkammer gelegenen Aussichtspunkt.

Victoria-Sicht auf die Reste der Wissower Klinken
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Die gußeiserne Aussichtsplattform erhielt ihren Namen vom preußischen König Wilhelm I., der damit am 10. Juni 1865 seine Schwägerin, die englische Königin Victoria, ehren wollte.
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- Rügen, Nationalpark Jasmund, Juni 2013
Gedenkstein Victoria-Sicht
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
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- Casper David Friedrich, Kreidefelsen auf Rügen 1818
Quelle: Wikipedia
Vermutlich fand Caspar David Friedrich hier sein Motiv für sein berühmtes, 1818 entstandenes Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen”. Es waren also wahrscheinlich nicht die als „Wissower Klinken” bekannten Felsformationen, die 2005 abgestürzt sind, das Vorbild. Aber der Ort ist nicht eindeutig bestimmbar und die Interpretationen des Gemäldes vielfältig: eine Erinnerung an seine Hochzeitsreise - oder eine Allegorie auf die Liebe?
Herthasee
Der idyllische Herthasee hat seinen Namen von der Erdgöttin Nerthus, auch Hertha genannt. Sie soll in der Herthaburg gewohnt haben. Auf einem Opferstein seien ihr zu Ehren blutige Kulte abgehalten worden. In dem „unergründlichen” See habe sie gebadet und geheime Riten zelebriert. Die Dienerinnen wurden anschließend ertränkt, um nicht berichten zu können, was sie gesehen hatten.

Herthasee
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Doch die Sagen um die Göttin beruhen auf einem Zuordnungsfehler, hier ist nicht der von Tacitus erwähnte Ort des Nerthus-Kults. Die Burg war eine der vielen slawischen Burgen auf Rügen, der Opferstein ist ein prähistorischer Mahlstein. Der „unergründliche” See ist elf Meter tief und entstand aus einem Eisblock, der nach der letzten Eiszeit hier langsam dahinschmolz.

Herthasee
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Herthasee
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Herthasee
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Der einsam und still im Wald liegende See ist jedenfalls einen Besuch wert. Auf dem Weg passiert man einen verwachsenen Schwarzerlensumpf, der fast unwirklich grün leuchtet.
Rotbuchenwald
Das 2400 Hektar große Waldgebiet der Stubnitz ist der größte zusammenhänge Rotbuchenwald an der Ostseeküste. Der uralte Rotbuchenbestand wurde 2011 in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Die Alten Buchenwälder auf Jasmund gehören zu den letzten unversehrten Wäldern Europas, in denen der natürliche Kreislauf von Werden und Vergehen durch nichts gestört wird und noch ewig fortbesteht.

Rotbuchenwald
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Die auf Europa beschränkten Rotbuchenwälder haben nach der Eiszeit den ganzen Kontinent erobert und seine Landschaft geformt. Schon im 16. Jahrhundert hatte der Fürst von Putbus die Wälder unter Schutz gestellt. Wächterhäuser an den Hauptpfaden sollten das damalige Wildreservat bewachen.
Infobox Nationalpark Jasmund
- Fläche 3003 Hektar, davon 80% Kernzone, in die nicht eingegriffen werden darf;
- umfasst das Waldgebiet der Stubitz, Moore, Feuchtwiesen, ehemalige Kreidebrüche und Kreidefelsen und 700 Hektar Ostsee entlang der Steilküste 0-161 Meter (Piekberg) ü.d.M.;
- kostenpflichtiger Parkplatz in Hagen, dann ca. 3 Kilometer zu Fuß, per Rad oder mit VVR Pendelbus Linie 19
Informationen: Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, Nationalpark Jasmud,