Sehenswertes
Giebelhäuser
Das mittelalterliche Giebelhaus, der Stolz der mächtigen Kaufleute, vereint die Funktionen Wohnen, Repräsentieren und Handeln unter einem Dach. Durch die aufwendige Gestaltung der Giebel zeigten die Kaufleute ihren Reichtum und ihre Macht. Die farbenfrohen Bürgerhäuser prägen Stralsund seit der Hansezeit und sind charakteristisch für die mittelalterliche Bebauung Stralsunds. Seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert ersetzen sie die Holzbauten der Hansestadt.
Durchschnittlich sind diese Gebäude aus Backstein etwa 9 Meter breit. Im Erdgeschoss befanden sich die Wohn- und Geschäftsräume, darüber die Speichergeschosse. Den Schmuck der Giebelfassaden bilden Blendbögen, pfeilerartige Vorlagen und Fialtürmchen.

Giebelhaus Mühlenstrasse 1
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Das Giebelhaus Mühlenstrasse 1 entstand Ende des 13. Jahrhunderts und wurde in den Jahren 1320/40 umgebaut. Von der umfassenden Sanierung 2002/2003 blieben die beiden in Stralsund einzigartigen Längsgalerien in der Diele sowie ein Backofen aus dem 17. Jahrhundert im Kemladen erhalten. Heute befinden sich hier Wohnungen und Büros.

Giebelhaus Alter Markt 6
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Neben dem Wulflamhaus steht auf Alter Markt 6 ein viergeschossiges GiebelhausBei einem giebelständigen Haus steht der Giebel zur Straße hin, der Dachfirst quer zu dieser. Gemeint ist somit die Orientierung eines Gebäudes zur Straße. mit zwei Speichergeschossen und einem dreigeschossigen Giebel. Es wurde 1357 aus Backstein errichtet und gehörte ebenfalls der Familie Wulflam. Im 17. Jahrhundert wurde es barock überformt. Nach verschiedenen Verwendungen zog hier 1998 die Ratsapotheke ein.


Giebelhäuser Fährstrasse 29/30
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Die beiden zusammenhängenden, viergeschossigen, giebelständigen Häuser Fährstrasse 29/30 wurden in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Die Fassaden sind im Stil des Barock gestaltet. Die Obergeschosse 2 und 3 waren ursprünglich als Speichergeschosse, sie wurden erst später für Wohnzwecken umgebaut.
Dielenhäuser
Hauptkennzeichen des Dielenhauses ist die große, oftmals über zwei Geschosse reichende hohe Diele, die einen beträchtlichen Teil des Gebäudes einnimmt. Sie diente zugleich als Hauptaufenthalts- und Arbeitsraum. Diese Haustypen wurden vorwiegend für Kaufleute, aber auch für Handwerker gebaut. Die große Diele ermöglichte es, auch große Waren durch die breit angelegte Tür ins Haus zu schaffen. Von dort konnten sie per Lastenaufzug auf die Böden transportiert und dort gelagert werden.
Die Dielen stellten den zentralen Raum des Hauses dar. Hier wurde Bier gebraut und die Ware zum Versand fertig gemacht.

Dielenhaus Mühlenstrasse 3
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Das Dielenhaus Mühlenstrasse 3 ist ein typisches Beispiel dieser Bauform.
Backsteingebäude
Die Spuren der Backsteingotik finden sich überall innerhalb der Stadtmauern: in den mächtigen Pfarrkirchen, dem imposanten Rathaus, den Klöstern und den prächtigen Bürgerhäusern. Nicht immer sind sie jedoch leicht zu erkennen.

Proviantmagazin Schillstraße 39
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Das ehemalige Proviantmagazin wurde 1699 während der Zugehörigkeit Stralsunds zum Königreich Schweden gebaut. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es vom jeweiligen Militär genutzt. 2010/2011 wurde das Proviantmagazin in eine Altenwohnanlage umgebaut.

Logenhaus der Freimaurerloge „Sundia zur Wahrheit”
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Das zweigeschossige, fünfachsige Logenhaus (Bielkenhagen 5) wurde 1879 von Ernst von Haselberg (1827-1905) errichtet. Haselberg war Architekt und Stadtbaumeister in Stralsund. Von 1881–1902 erstellte er die fünfbändige Publikation Baudenkmäler des Regierungsbezirks Stralsund.

Amtsgericht Stralsund
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler
Das Amtsgericht Stralsund (Bielkenhagen 9) wurde 1869 ebenfalls von Ernst von Haselberg errichtet.