Geschichte
Der Reichsgraf Hans Caspar von Bothmer (1656-1732) ließ sich 1726-32 vom Architekten und Baumeister Johann Friedrich Künnecke Schloß Bothmer erbauen. Das Schloß orientiert sich am klassizistischen Blenheim Castle bei Woodstock/Oxfordshire/England. Der von Wassergräben umschlossene Barockpark ähnelt im Grundriss dem berühmten Großen Garten zu Herrenhausen in Hannover.

Wassergraben
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Reichsgraf Hans Caspar von Bothmer stand als Diplomat in den Diensten der hannoverschen Kurfürsten und war ab 1711 Gesandter des hannoverschen Hofes in London. Er verhalf seinem Dienstherren Kurfürst Georg Ludwig von Hannover als Georg I. (1660|1714-1727) auf den englischen Königsthron. Dafür erhielt er von diesem ein Wohnhaus am Londoner St. James's Park, das heute als Downing Street 10 der Sitz der englischen Premierminister ist.
Der Bauherr erlebte die Fertigstellung seines Schlosses nicht mehr. Die ersten Bewohner waren daher sein Neffe Hans Caspar Gottfried von Bothmer (1694-1765) und dessen Gemahlin Christina Margarethe von Bülow (1708-1786).
Die Familie von Bothmer bewohnte das Schloß bis 1945. Danach war das Haus zunächst Isolierkrankenhaus und von 1948 bis 1994 das „Kreisfeierabendheim Klara Zetkin”, ein Altersheim. Dabei wurden die Seitenflügel massiv umgebaut. Lediglich das Hauptgebäude und das östlich anschließende Kavaliershaus blieben von größeren Umgestaltungen verschont.

Hauptgebäude
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Seit dem 1. Februar 2008 befindet sich die größte erhaltene barocke Schloß- und Gartenanlage Mecklenburgs im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit wird es denkmalgerecht saniert und ist nicht zugänglich. Die Sanierung des Parks ist zwar abgeschlossen, dieser war jedoch im Juni 2013 wegen der Bauarbeiten praktisch unzugänglich und machte einen vernachlässigten Eindruck.

Haupthaus (Corps de Logis) und Kavaliershäuser
Foto © SSGK M-V, 2017
Das bis 2015 aufwendig restaurierte Schlossensemble aus dem Haupthaus (Corps de Logis) und Kavaliershäusern ist Standort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und diente bereits mehrfach als Filmkulisse.
Feston-Allee

Feston-Allee Richtung Schloss
Foto © Staatliche Schlösser und Gärten M-V/Timm Allrich
Eine Besonderheit stellt die vom Versorgungsgut Holzumfelde kommende einzigartige Feston-Allee aus holländischen Linden dar, die ursprünglich die eigentliche Zufahrt zum Schloß war. Ihr Name leitet sich vom französischen Wort „Feston” (Girlande) ab und beschreibt die Art, wie die Bäume in Form von Ornamenten oder Girlanden miteinander verbunden sind. Die Gärtner des Grafen spalteten den Kronenbereich und „köpften” ihn danach regelmäßig.

Feston-Allee
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
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