Porträts — Cuba

Julio Antonio Mella, cubanischer Freiheitskämpfer

* 25. März 1903, Havanna/Cuba
† 10. Januar 1929, Mexiko Stadt/Mexiko (ermordet)

Der cubanische Studentenführer wurde von Agenten Machados in Mexiko erschossen.

Sein Großvater, Ramón Matías Mella Castillo, war einer der Helden des Befreiungskampfes der Dominikanischen Republik. Seine Mutter, die nicht mit seinem Vater verheiratet war, war die Irin Cecilia McPartland. Julio nahm später den Namen seines Vaters an.

Widerstand

Julio Antonio Mella
Julio Antonio Mella (1903-1929),
Freiheitskämpfer (Wikipedia)

Julio Antonio Mella (eig. Nicanor McPartland) studierte bis 1925 an der Universität von Havanna. Er wurde unter der demokratischen Regierung von Alfredo Zayas (1921-1924) im Zuge von Studentenprotesten erstmals verhaftet. Als Mitbegründer der Kommunistischen Partei Kubas geriet er schon bald in Konflikt mit dem zukünftigen Präsidenten Cubas, Gerardo Machado. Beschuldigt, an einem Bombenattentat beteiligt gewesen zu sein, wurde er von der Universität ausgeschlossen und verhaftet. Nach seiner Freilassung floh er zunächst nach Honduras, dann nach Guatemala und schließlich nach Mexiko.
Die streng moskau-orientierte Kommunistische Partei Kubas unterstützte die Diktatoren Gerardo Machado und Fulgencio Batista. Mella aber sah sich als cubanischer Marxist, lehnte die Unterstützung der Diktatur ab und versuchte, von Mexiko aus die Kommunistische Partei zu stürzen. Außerdem sympathsierte er mit den Ideen von Leon Trotzki.

Ermordung

Am 10. Januar wurde er auf dem nächtlichen Heimweg in Begleitung der Fotografin Tina Modotti erschossen. Die mexikanische Regierung versuchte, Modotti in diesen Mord zu verwickeln, und veröffentliche Aktfotografien, die Edward Weston von ihr aufgenommen hatte, um ihre moralische Position zu schwächen und die öffentliche Meinung gegen sie aufzubringen.
Niemals geklärt wurde, ob Agenten des cubanischen Diktators Machado Mella ermordeten oder ob er ein Opfer der Auseinandersetzung Stalin-Trotzki wurde. Für die gegenwärtige cubanische Regierung ist ersteres die offizielle Position. Sie unterstellt aber Tina Modotti, in Diensten Stalins in zahlreichen Ländern operiert zu haben. Als wahrscheinlich gilt, daß der in Muggia/Italien geborene italienischen Revolutionär und Agent der Komintern, Vittorio Vidale (1900-1983), den Mord ausführte und Modotti zumindest Beihilfe leistete. Der mexikanische Maler Diego Rivera stellte in seinem Mural „En el Arsenal” den Mord als Folge der Dreiecksbeziehung zwischen Mella, Vidale und Modotti dar: auf der rechten Seite des Bildes hält Modotti einen Patronengürtel in der Hand, Vidale starrt, sein Gesicht vedächtigt unter einem schwarzen Hut verborgen, über ihre Schulter, während Modotti liebevoll auf Mella schaut. Zu verstrickt sind hier die Beziehungen der Beteiligten, so daß es der mexikanischen Polizei niemals gelang, den Mord aufzuklären, obwohl es mehrere Verdächtige gab.
Truppen Batistas sprengten am 29. September 1933 die Begräbnisfeierlichkeiten für Mella, dabei wurden sechs Menschen unter ungeklärten Umständen erschossen.

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Quellen:

Alle Porträts:

Cuba: Tamara Bunke, Julio Antonio Mella,
Fotografie: René Burri, Harry Callahan, Henri Cartier-Bresson, Frank Hurley, Anna Kahn, André Kertész, Saul Leiter, Joel Meyerowitz, Anja Niedringhaus, Joel Sternfeld, Weegee,
Hamburg: Albert Ballin, Gabriel Riesser,
Island: Snorri Sturluson, Victor Urbancic,
Kanalinseln: Elizabeth II., Sir Walter Raleigh,
Korsika: Napoleon I. Bonaparte, Joseph Fesch,
Mecklenburg-Vorpommern: Otto Lilienthal, Wilhelm Malte I.,
Norwegen: Johan Halvorsen, Anne Holt, Richard With,
Reisende-Abenteurer: James Cook, Rudolf Carl Slatin Pascha,
Sizilien: Maria Carolina, Friedrich II.,
Toskana: Sandro Botticelli,
USA: John Steinbeck,

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