Flagge Mecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernFlagge Deutschland

Schloss Spyker — Rügen

Mit seinen vier Ecktürmen mutet das falunrote Schloss skandinavisch an. Das burgartig aussehende Gebäude steht in einer einsam wirkenden Hügellandschaft.

Rügen Schloss Spyker
Rügen, Juni 2013
Schloss Spyker
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Das in der Gemeinde Glowe gelegene Schloss Spyker (auch: Spycker) gilt als der älteste Profanbau auf der Ostseeinsel Rügen.

Geschichte

1318
Das vermutlich als Speicher (niederdeutsch Spieker) dienende Gebäude gehört mit dem Gut zum Besitz der Stralsunder Patrizierfamilie von Külpen.
1344
Mit der Heirat einer Tochter aus dem Hause von Külpen in die Familie von Jasmund wird der spykersche Zweig derer von Jasmund begründet, eine ursprünglich rügischen Adelsfamilie.
1648
Im Westfälischen Frieden nach dem Dreißigjährigen Krieg fallen Pommern, und damit auch Rügen, an Schweden.
1649
Königin Christine von Schweden (1626-1689, 1632-1654 Königin von Schweden) belehnt den schwedischen Reichsadmiral und -marschall und späteren Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern, Carl Gustav Wrangel (1613-1676), als Dank für seine Kriegsverdienste mit dem Besitz von Spycker.
1650
Die ursprünglich von einem Wehrgraben umgebene Burg wird zum Renaissanceschloss umgestaltet und erhält einen in dem für Rügen untypischen schwedischen Putz in Falunrot. Vorbild war Wrangels Schlossbesitz Skokloster am Mälarsee. Auch ein Schlosspark wurde angelegt.
1652
In der Beletage werden die im baltischen Raum einmaligen vollplastischen Stuckdecken angebracht.
1668
Königin Christine hält sich für mehrere Wochen auf Schloss Spyker auf.
1676
Nach dem Tod von Carl Gustav Wrangel geht der Besitz an seine Tochter Eleonora Sophia, Gemahlin des Herrn zu Putbus. Die Fürsten zu Putbus sind ein aus Rügen stammendes Uradelsgeschlecht mit dem Stammhaus Schloss Putbus.
1687
Nach dem Tod von Eleonora Sophia geht der Besitz an das schwedische Geschlecht der Brahe, mit dem Eleonoras ältere Schwester durch Heirat verbunden war.
1806/07
Nach der Besetzung durch die napoleonischen Truppen wird Schloss Spyker vorübergehend Sitz des französischen Gouverneurs für Rügen.
1817
Nachdem das bis dahin schwedische Rügen 1815 an Preußen fällt, verkauft Magnus Fredrik Brahe Schloss Spycker an den Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus.
1945
Mit der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone wird das Gut enteignet. In den folgenden Jahren war das Schloss dem Verfall preisgegeben.
1964-1989
Der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) nutzt das Schloss als Ferienheim. Auf Betreiben der Schweriner Denkmalpflege wird es umfassend renoviert. Die kostbaren Stuckdecken – „die vier Jahreszeiten“, „die vier Elemente“ und die „Pfauendecke“ – im Obergeschoss werden vorübergehend abgenommen und später an teilweise neuen Stellen wieder angebracht.
1994/1995
Schloss Spyker wird restauriert und zu einem Hotel umgebaut.
2006
Das Schloss wird von Architekt Dominik von Böttinger erworben. Neben dem Hotel- und Gaststättenbetrieb wird es als Kulturzentrum mit Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und Skulpturenpark genutzt.
Schlosshotel Spyker Luftaufnahme
Luftaufnahme Schlosshotel Spyker (Mai 2011)
Quelle: Wikipedia/Klugschnacker
Die Lage zwischen Kap Arkona und dem Strandparadies Schaabe machen das historische Bauwerk zu einer besonders exklusiven Herberge.
Schlosshotel Spyker und Restaurant, Schlossallee 1, 18551 Glowe, Webseite

Top