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Wappen Stralsund kleinHansestadt Stralsund - Geschichte

Die Hansestadt Stralsund war vom 13. bis zum 17. Jahrhundert eine bedeutende See- und Handelsmacht. Mit dem Ende der Hanse erlosch ihre Bedeutung als Ostseemetropole. Sie wurde schwedisch und kam 1815 zu Preußen.

12. bis 13. Jahrhundert

1168
Dänischer Sieg
Mit dem Sieg des Dänenkönigs Waldemar I. (1131|1157-1182) über die Ranen werden die slawischen Fürsten von Rügen Lehnsleute der dänischen Krone. Auf dem Festland entsteht die Siedlung Strale mit dem natürlichen Hafen auf dervorgelagerten Insel Stralow, strategisch günstig an der Kreuzung der Handelswege zwischen Rostock, Demmin, Rügen und Stettin gelegen.
1234
Stadtrechtsverleihung
Am 31. Oktober 1234 verleiht der slawische Fürst Wizlaw I. zu Charenza (Rügen) dem Fischerdorf Stralow am Strelasund das Lübische StadtrechtDas Lübische oder Lübsche Recht war das von der Reichsstadt Lübeck übernommene Recht. Es vereinte die Rechtsvorstellungen aus dem Westfälischen mit dem Holsteiner Landrecht und nahm im Bereich des Seerechts die im Ostseeraum vorgefundenen Grundregeln aus der Zeit der Wikinger und von der Gotländischen Genossenschaft in Visby auf. Sein Geltungsbereich umfasste über 100 Städte, darunter in Mecklenburg-Vorpommern neben Wismar Rostock, Stralsund, Damgarten, Barth, Wolgast, Anklam, Usedom und Bergen/Rügen.:
Urkunde der Stadtrechtsverleihung von 1234
Urkunde der Stadtrechtsverleihung von 1234
Quelle: Wikipedia
„Witzlaw, von Gottes Gnaden Fürst der Ruianer, allen Getreuen, zu denen das gegenwärtige Schreiben gelangt, Gruß im Herrn. Wir wollen es allen, sowohl dem gegenwärtigen wie dem künftigen Geschlecht kund getan haben, dass wir unserer Stadt Stralow dieselbe Gerechtigkeit und Freiheit verliehen haben, welche der Stadt Rostock verliehen ist. Auf dass nun diese von uns gegebene Zusage fest und unverbrüchlich gehalten werde, bestätigen und bekräftigen wir sie durch gegenwärtiges Schreiben und Anhängung unseres Siegels. Gegeben zu Charenz, im Jahre der Gnade 1234, am 31. Oktober.“
Da nach der Kastellaneiverfassung ein Dorf dem jeweiligen Landvogt unterstand, eine Stadt jedoch direkt dem Fürsten, erwartete sich Witzlaw steigende Abgaben aus der wirtschaftlichen Entwicklung.
1240
Wizlaw I. erneuert die Stadtrechtsverleihung nach Rostocker Vorbild und erwähnt erstmals Stralesund als Stadtnamen. Damit wird den Stralsundern freier Fischfang und die Jagd auf Niederwild erlaubt, die Zollfreiheit im gesamten Fürstentum garantiert.
1249
Lübecker Überfall
Eine Flotte aus Lübeck, dessen städtische Entwicklung der Stralsunds nicht unähnlich war, überfällt die junge Stadt und legt sie in Schutt und Asche, kann damit den weiteren Aufstieg Stralsunds allerdings nicht aufhalten.
Das Kloster St. Katharinen wird erstmals erwähnt.
1256
Neuer Markt
Da die ursprüngliche Altstadt bald an ihre räumlichen Grenzen stößt, entsteht eine Siedlung um den Neuen Markt als Neustadt.
Für das Heilgeistkloster wird ein Grundstück an der Heilgeiststraße gestiftet.
1276
St. Nikolai wird als Kirche des Rates und der Patrizier erstmalig im Stadtbuch genannt.
1289
Stralsund Marienkirche Modell
Modell der Marienkirche
Stralsund, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Die Alt- und die Neustadt wachsen zu einer baulichen Einheit zusammen. Die Stralsunder beginnen mit dem Bau der St. Marienkirche.
1293
Die Hanse
Stralsund tritt der Hanse bei. Die Städte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald unterzeichnen einen Vertrag für „Gegenseitigen Beistand zu Wasser und zu Lande“. Dieser Vertrag bildete die Grundlage, auf der sich dann die Hanse der deutschen Städte (dudesche Hanse) entwickelte. Die Hanse war ein Schutzbündnis der Städte zur Wahrung der eigenen Interessen gegenüber den Landesherren. Außerdem diente sie der Abwehr von Raubrittern und Piraten.

14. bis 16. Jahrhundert

1316
Die Belagerung Stralsunds durch dänische und mit den Dänen verbündete Truppen wird gebrochen. Mit den hohen Lösegeldern für Herzog Erich von Sachsen-Lauenburg wird wahrscheinlich der Schaugiebel des Rathauses finanziert.
1325
Herrschaft Pommern-Wolgast
Mit dem Tode des rügenschen Fürsten Wizlaw III. (1265-1325) kommt Stralsund unter die Herrschaft der Herzöge von Pommern-Wolgast.
1370
Frieden zu Stralsund
Urkunde des Friedens von Stralsund
Urkunde des Friedens von Stralsund
Quelle: Wikipedia/Klugschnacker
Am 24. Mai wird der Frieden zu Stralsund geschlossen. Die Privilegien und Rechte der Städte werden erneut zugesichert, die Aufsicht über die Schlösser am Öre-Sund geht für 15 Jahre auf die Städte über. Außerdem erhalten sie das Stimmrecht bei der dänischen Thronfolge. Damit ist der Versuch der Fürsten, die reichen Hanse­städte Lübeck, Wismar, Rostock und Stralsund zu unterwerfen, gescheitert. Die Hanse hat den Höhepunkt ihrer Macht erreicht.
1391
Stadtverfassung
Unzufriedenheit über die zunehmend selbstherrliche und diktatorische Führung des Bürgermmeisters Bertram Wulflam bringt opositionelle Ratsherren in den Rat, die eine Reform der Stadtverfassung erzwingen. Eine Gemeindealtermännervertretung wurde geschaffen. Eine Mißernte und der Beschluß der übrigen Hansestädte bringt Wulflam jedoch 1392 in sein Amt zurück, die Stadt­verfassung wird kassiert.
1407
„Papenbrand tom Sunde”
Am 6. Oktober verbrennen aufgebrachte Stralsunder drei Geistliche auf dem Neuen Markt. Die sinkenden Einkünfte der Geistlichkeit veranlassten den Archidiakon Kord Bonow, Beschwerde bei der Stadt einzulegen. Da diese erfolglos war, sammelte er ein Heer von 300 bis 400 Reitern und erschien vor den Toren der Stadt Stralsund, die er jedoch nicht einnehmen konnte. So verbrannte er vor der Stadt das weidende Vieh, verwüstete zahlreiche Güter der städtischen Bürger, mordete, plünderte und brannte alles nieder. Die Bürger nehmen daraufhin drei ihn unterstützende Geistliche gefangen und verbrennen sie auf einem Scheiterhaufen am Neuen Markt.
Allerdings wurde die Stadt daraufhin mit einem Kirchenbann belegt und musste eine hohe Summe an den Schweriner Bischof zahlen.
1488
Schiffercompagnie
50 Schiffer gründen die St. Marienbruderschaft der Schiffer in Stralsund, den Vorläufer der heute noch existierenden Stralsunder Schiffercompagnie. Die Stralsunder besitzen das Handelsmonopol auf der gesamten Insel Rügen und bestimmen über die beiden Fährverbindungen zwischen Rügen und dem Festland, nämlich der Fähre zwischen Altefähr und Stralsund (Strelasundquerung) und zwischen Glewitz und Stahlbrode.
1525
Kirchenbrechen
Mit dem Einzug der Reformation kommt es zum „Kirchenbrechen”, einem Bildersturm, dem nicht nur die meisten der sakralen Kunstschätze der Stadt zum Opfer fielen, sondern auch der Biervorrat der Klöster. Verschont geblieben sind die vier Relieftafeln vom so genannten Gestühl der Rigafahrer in der Nikolaikirche.
1594
Die zunehmende Bedeutung des Bierbrauens zeigt sich an den 171 in Stralsund nachgewiesen Brauhäusern, von denen die Mehrzahl Starkbier für den Export per Seehandel herstellte.

17. bis 18. Jahrhundert

1615
Der Erbvertrag zwischen Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast und Stralsund vom 11. Juli bringt eine Neuregelung des Verhältnisses und die Beschränkung der Macht des Rates. Stralsund verpflichtete sich dem Herzog als Erbherrn zu Gehorsam und Treue.
1628
Belagerung durch Wallenstein
Belagerung von Stralsund durch Wallenstein
Belagerung von Stralsund durch Wallenstein
kolorierter Kupferstich aus den Hogenbergschen Geschichtsblättern
Quelle: Wikipedia
Der 30-jährige Krieg (1618-1648) erreicht die Ostsee­küste und Stralsund. Der dänische König Christian IV. muss sich 1625 aus Nord­deutschland zurück­ziehen. 1627 wird der Ober­befehls­haber der kaiserlichen Armee und Herzog von Friedland, Albrecht von Wallenstein (1583-1634), zum Herzog von Mecklenburg ernannt. Er besetzt ganz Mecklenburg und marschiert bald in Pommern ein. Die wichtigen Häfen sollten zu Stützpunkten des Kaisers an der Ostseeküste werden. Rügen, Barth und Greifswald werden bald ohne Widerstand der Bevölkerung besetzt. Stralsund aber wehrt sich und wird vom 13. Mai bis 21. Juli von Wallenstein belagert.
Buchtipp: Sabine WEIß, Das Geheimnis von Stralsund. (Historischer Roman)
Mit dänischer und schwedischer Waffenhilfe kann die Stadt verteidigt werden, Wallenstein muß sein Heer zurückziehen und erlebt seine erste Niederlage.
Am 23. Juni 1628 schließt der Stralsunder Rat mit dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf (1594-1632) einen Allianzvertrag, der ein 20jähriges Schutzbündnis begründet, aber auch Schweden zur Besatzungsmacht macht.
1648
Westfälischer Frieden
Mit dem Westfälischen Frieden kommen Vorpommern und damit auch Stralsund zum Königreich Schweden.
1678
Der „Große Kurfürst” Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) belagert vom 10. - 11. Oktober Stralsund, das damit unter seine Herrschaft gelangt.
1679
Am 29. Juni, mit dem Frieden von St. Germain-en-Laye, kommt Stralsund zurück an das Königreich Schweden.
1700
Am 8. März huldigen die Stralsunder dem schwedischen König Karl XII. (1682|1697-1718).
1715
Der Große Nordische Krieg (1700-1721)
Vom 14. Juli - 23. Dezember wird Stralsund, das bisher von diesem Krieg verschont geblieben war, von den verbündeten dänischen, preußischen, russischen und sächsischen Truppen belagert und schließlich vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm dem Königreich Dänemark übergeben. König Karl XII. hatte 1714 Stralsund als seinen letzten Verteidigungspunkt auf dem Festland ausgesucht. Der Widerstand scheiterte jedoch, Karl XII. mußte fliehen, Schweden verlor seine Stellung als Großmacht.
1720
Frieden von Frederiksborg
Stralsund geht an das Königreich Schweden zurück und bleibt bis 1815 die Hauptstadt von Schwedisch-Vorpommern.
1757
„Münzjuden“
Stralsund Judenstele
Judenstele im Johanniskloster zur Erinnerung an den Progrom vom 9. November 1938
Stralsund, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Der schwedische König erlaubt wieder die Ansiedlung von Juden. Grund war die Errichtung einer Königlichen Münz­präge­anstalt („Münze“), bei der sie zur Beschaffung der Edelmetalle, dem Aufkauf alter Münzen und zum Stempel­schneiden benötigt wurden. Den sogenannten „Münzjuden“ wurde auf Antrag der Direktoren nicht nur die Beschäftigung erlaubt, sondern auch einen Schutzbrief ausgestellt. Die jüdische Gemeinde zählte bald 170 Mitglieder und war die größte in Vorpommern.
1786 wurde die Synagoge gebaut. In der Nacht zum 10. November 1938, der Reichspogromnacht, wurde die Synagoge in Brand gesetzt und teilweise zerstört. Beim Bombenangriff am 6. Oktober 1944 wurde das Gebäude schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut.

19. Jahrhundert

1806/07
Napoleonische Kriege
Nach der preußischen Niederlage bei Jena im Vierten Koalitionskrieg besetzen die Franzosen ganz Norddeutschland und bedrohen auch Schwedisch-Pommern. Über Stralsund wird am 29. Oktober 1806 der Belagerungszustand verhängt. Allerdings sind die Franzosen zunächst nicht an einer Einnahme Stralsunds interessiert.
Am 12. Juni 1807 trifft König Gustav IV. Adolf in Stralsund ein und macht es zu seinem Hauptquartier. Auch ein preußisches Korps unter dem Befehl von General Gerhard von Blücher wird aufgestellt. Aus England kommt ein 8000 Mann starkes Hilfskorps. Da Rußland und Preußen am 7. Juli den Frieden von Tilsit mit Frankreich geschlossen haben, steht Schweden alleine da. Am 6. August besetzen französische Truppen nach dem Rückzug der schwedischen Regierung nach Rügen Stralsund.
1809
Am 25. Mai gelingt es Truppen unter Major Freiherr Ferdinand von Schill (1776-1809), Stralsund von den Franzosen zu befreien. Am 31. Mai dringen jedoch wieder französische Truppen durch das Kniepertor ein und besiegen die Truppen Schills, der bei seiner Flucht erschossen wird.
1815
Wiener Kongress
Am 23. Oktober tritt Schweden in Umsetzung der Verträge des Wiener Kongresses Stralsund und Vorpommern an Preußen ab. Damit endet die Schwedenherrschaft.
1835
Stralsund gehört nun dem Regierungsbezirk Stettin an und verliert damit sein Privileg als Regierungssitz.
1848
Auf dem Dänholm entsteht der erste deutsche Kriegshafen, die Geburtsstunde der ersten preußisch-deutschen Marine. 1871 werden die Kriegsschiffe in den neuen Kriegshafen in Kiel verlegt.
1851
Stralsund erhält Anschluss an die Telegrafenleitung von Stettin.
Stralsund um  1851
Stralsund um 1851
Illustrirte Zeitung, Leipzig: Weber, 1851, Bd. XVII, S. 24
Quelle: Wikipedia
1852
Die Gebrüder Wertheim eröffnen ihr erstes Geschäft in Stralsund, das „Manufactur-Modewarengeschäft“. 1875 entstand das erste Wertheim-Kaufhaus. Der expandierende, bedeutende Kaufhaus-Konzern wurde von den Nationalsozialisten enteignet, aber nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründet. Mitte der 1980er Jahre wurde die Marke von Hertie und diese Gruppe wiederum 1994 von Karstadt übernommen.
1863
Verbindung von Stralsund mit Berlin und Stettin über die Angermünde-Stralsunder Eisenbahn, erbaut von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft. Die Strecke zweigt in Angermünde von der Bahnstrecke Berlin–Szczecin ab und führt über Anklam und Greifswald nach Stralsund. Die Eröffnungsfahrt nach Stralsund fand am 27. Oktober im Beisein des Preußischen Königs Wilhelm I. statt. Eine der ältesten Eisenbahnstrecken Vorpommerns ist heute Teil der überregionalen Fernverbindung Berlin-Sassnitz und weiter per Fährverbindung nach Schweden.
1873
Am 1. Oktober wird Stralsund entfestigt, das heißt: Der Festungscharakter wurde aufgehoben, der die wirtschaftliche Entwicklung mittlerweile behinderte.
1879
Leonhard Tietz eröffnet in der Ossenreyerstraße ein „Garn-, Knopf-, Posamentier- und Woll-Waren-Geschäft“ und begründet damit den später als Kaufhof bekannten Konzern. Sein ökonomisches Grundrezept lautete: „feste Preise, kleiner Aufschlag, großer Umsatz“. Alles war mit Preisen ausgezeichnet und musste bar bezahlt werden.
1883
Trajekt
Am 1. Juli startet die Eisenbahnfährverbindung (Trajekt) zwischen Stralsund und der Insel Rügen.
Stralsund Trajektschiff
Trajektschiff, Überfahrt von Stralsund nach Rügen, 1905
Ansichtskarte
Quelle: zeno.org
1894
Stralsund erhält elektrisch erzeugtes Licht, ab 1899 gibt es Anschlüsse für private Haushalte.

20. Jahrhundert

1900
Am 25. März wird der Straßenbahnverkehr in Stralsund aufgenommen. Er wird am 7. April 1966 zugunsten des Omnibusbetriebes aufgegeben.
1936
Einweihung des Rügendammes am 5. Oktober zunächst für den Eisenbahnbetrieb, am 13. Mai 1937 auch für den Straßenverkehr. Die Strelasundquerung besteht aus drei Abschnitten: der als Klappbrücke ausgeführten Ziegelgrabenbrücke; dem eigentlichen, bei Dänholm beginnenden Rügendamm und der Rügendammbrücke. Bei Kriegsende 1945 wurde die Anlage von der Deutschen Wehrmacht gesprengt, 1947 unter sowjetischer Leitung wieder hergestellt.
Die Firmen Wertheim und Tietz werden als jüdischer Besitz arisiert.
1942
Beginn der Schiffsproduktion auf der Kröger-Werft unter dem Einsatz von Kriegsgefangenen.
1944
Bei einem Luftangriff auf Stralsund am 6. Oktober werden über 300 Tonnen Bomben abgeworfen. Ursprüngliches Angriffsziel der Bomberflotte waren die Hydrierwerke Pölitz bei Stettin, das allerdings wegen schlechten Wetters nicht erreicht wurde.
1945
Am 1. Mai rücken Soldaten der 90. Ropschaer Schützendivision der Roten Armee über die Greifswalder Chaussee kampflos in Stralsund ein. Das Sowjetische Ehrenmal vor der Marienkirche erinnert an die Befreiung.
1948
Auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland wird der Neubau der Volkswerft begonnen.
1962
Der DDR-Ministerrat erklärt am 2. Januar die Stralsunder Altstadt zum „Denkmal von besonderer nationaler Bedeutung und internationalem Kunstwert“. Über 400 Einzelbauten befinden sich auf der Liste, darunter 16 größere Profanbauten und neun Sakralbauten. Erste Restaurierungsarbeiten beginnen im November 1963 am ehemaligen Johanniskloster.
1964
Die sowjetische Kommandantur Stralsund wird aufgelöst.
1967
Die Volkswerft liefert ihr 1000. Schiff aus, ein Atlantik 7120 für die Sowjetunion.
Stralsund Schiffe der Volkswerft
In der Volkswerft gebaute Schiffe
Stralsund, Deutsches Meeresmuseum, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
1979
Ein extremer Winter führt im Januar/Februar zum zeitweiligen Stillstand des Straßen- und Schienenverkehrs.
1984
Am 29. Juni besucht der schwedische Ministerpräsident Olof Palme (1927-1986) auf Einladung von Erich Honecker die Stadt. Nach seiner Ermordung wird ein Teil der Sarnowstraße vor dem Stralsunder Theater in Olof-Palme-Platz umbenannt.
1987
Mit dem Olof-Palme-Friedensmarsch, eine drei Länder übergreifende Friedens-Demonstration, kann die Opposition Menschenrechtsverletzungen in der DDR aufzeigen. Initiiert wurde der Friedensmarsch von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen in der Bundesrepublik, dem Friedensrat der DDR und dem Friedenskomitee der ČSSR. Neben staatlichen Vertretern der Friedensbewegung wurde es auf Drängen der westdeutschen Mitinitiatoren auch dem Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR gestattet, an dem Friedensmarsch teilzunehmen. Er startete am 1. September am Olof-Palme-Platz.

ab 2000

2002
Gemeinsam mit Altstadt Wismars wird die Altstadt Stralsunds am 28. Juni in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen da sie in ihrer Einzigartigkeit das Erbe der Hanse bewahren.
Stralsund Wismar Logo Welterbe
Logo der Welterbestiftung Stralsund und Wismar
Quelle: Wikipedia
2006
Am 21. April besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem Gast, dem schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson, Stralsund. Am 14. Juli folgen eine Visite Merkels und von US-Präsident George W. Bush.
2007
Mit der Strelasundbrücke wird die Hochbrücke zur Strelasundquerung fertiggestellt, mit deren Bau im August 2004 begonnen worden war. Damit wird ein Nadelöhr für Touristen und Wirtschaft auf dem Weg nach Rügen und Skandinavien beseitigt. Mit einer Gesamtlänge von 4.097 Metern verbindet Deutschlands größte Schrägseilbrücke Deutschlands größte Insel mit dem Festland.
Stralsund Strelasundbrücke
Strelasundbrücke vom Turm der Marienkirche
Stralsund, Juni 2013
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der filigran wirkende Pylon, der sich wie eine überdimensionale Stimmgabel erhebt, ist in zwei Säulen und drei Querstreben geteilt. Acht harfenförmig angeordnete Stahlseile tragen die Brücke.
2008
Im Juli eröffnet auf der Hafeninsel das OZEANEUM, ein weiterer Standort des Deutschen Meeresmuseums und zugleich Deutschlands größter Museumsneubau.
2010
Der auch als „Oscar der Museen“ bezeichnete European Museum of the Year Award geht an das OZEANEUM.
2016
Der Stralsunder Hauptbahnhof wird zum „Bahnhof des Jahres 2016“ gewählt. Neben der gastronomischen Versorgung hebt die Jury Qualität und Freundlichkeit des Sicherheitspersonals und den neogotischen Baustil des Eingangsgebäudes hervor.
2019
In der Studie Vitale Innenstädte 2018 schneidet Stralsund in der Kategorie „Städte mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern“ am besten ab.

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