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Wappen Rügen kleinFischland - Ostseebad Wustrow

Rohrgedeckte Katen, alte Kapitänshäuser, üppige Bauerngärten und Alleen laden zum Spazierengehen. Am Hafen findet man oft Zeesenboote für einen Boddentörn.

Ostseebad Wustrow, Hafen mit Zeesenbooten
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Hafen mit Zeesenbooten
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Wustrow liegt auf der Halbinsel Fischland an der beginnenden Verengung zwischen der Ostsee und dem Saaler Bodden, etwa 40 Kilometer südwestlich von Rostock.
Die hübschen Häuser an der Ernst-Thälman-Straße wurden jedoch erst in jüngerer Zeit erbaut. Vorher standen hier stattliche, reetgedeckte Bauernhäuser, die dem Brand von 1869 zum Opfer fielen.

Sehenswertes

Wustrower Kirche

Im 13. Jahrhundert wurde hier eine einfache Feldsteinkirche errichtet, die 1869 abgebrochen wurde. Schon vier Jahre später, am 14. September 1873, wurde die neugotische Wustrower Kirche, von Theodor Krüger erbaut, eingeweiht. Schon weithin sichtbar ist der Kirchturm, der früher als Seezeichen von Bedeutung war.

Wustrow Kirche
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Kirche
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Der dreiflüglige Holzaltar ist im neugotischen Stil gestaltet. Das Altarbild von Gustav Stever stellt die Rettung des sinkenden Petrus durch Jesus Christus dar. An den Seiten der Bogenwand befinden sich zwei Ölgemälde mit Abbildungen von Philipp Melanchton (links) und Martin Luther (rechts).

Wustrow Kirche Hochaltar
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Kirche, dreiflügliger Hochaltar
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Über den Emporen in der Nord- und Südseite befinden sich zwei Votivschiffe - Schiffsmodelle, die von Seeleuten der Kirche gestiftet wurden. Das Schiff über der Nordempore heißt „Deo Gloria” (Zur Ehre Gottes), das über der Südempore heißt „Christiana”. Im Kirchenschiff befindet sich ein drittes Schiff, das Klipperschiff „Hoffnung” von 1855.

Wustrow Kirche Klippenschiff Hoffnung
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Kirche, Votivschiff Klipperschiff „Hoffnung”
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Das Schiff trägt keine Segel, weil es in der Kirche vor Anker gehen will. Der Anker hängt klar zum Fallen am Kranbalken. Gespendet wurde das Modell von dem in Rostock ansässigen Kapitän Saeger.

Wustrow Kirche Orgel
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Kirche, Orgel
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Die Orgel wurde 1970 von der Firma Jehmlich in Dresden gebaut

Kaiserliches Postamt

Das ehemalige Kaiserliche Postamt ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Ernst-Thälmann-Straße 11.
1850 wurde in Wustrow eine Postexpedition eingerichtet, die mit Hilfe eines Bootes Nachrichten mit der Post in Ribnitz austauschte. Diese wurde 1871 in eine Postagentur, 1877 in ein Postamt der III. Klasse aufgewertet. 1895 errichtete man das Kaiserliche Postamt, ein Postamt der II. Klasse.

Wustrow ehemaliges Kaiserliches Postamt
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
ehemaliges Kaiserliches Postamt
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Seit Oktober 2003 ist hier im „Haus des Gastes” der Sitz der Kurverwaltung. Im Obergeschoss finden Konzerte, Vorträge und Wechselausstellungen statt.

Schifferwiege

Die Schifferwiege in der Neuen Straße ist das älteste Haus der Gemeinde. Ihr Name leitet sich von einer Hebamme ab, die hier gewohnt haben soll und Kinder auf die Welt gebracht hat, die später als Kapitäne oder Steuerleute zur See fuhren.

Wustrow Schifferwiege
Ostseebad Wustrow, Juni 2013
Haus Schifferwiege
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Andere Quellen meinen, daß der Name auf einen gleichnamigen Roman von Carl von Bremen von 1935 zurückzuführen ist.

Geschichte

Erste Erwähnung findet Wustrow 1235 in einer Schenkungsurkunde von Papst Gregor IX. an das Zisterzienserkloster Dünamünde. 1395 wurde der Permin südlich von Wustrow im Auftrag der Hansestädte Rostock und Stralsund zugeschüttet, um dem Konkurrenten Ribnitz den Zugang zur Ostsee zu erschweren. 1528 kamem das Fischland und Wustrow in den Besitz des Ribnitzer Nonnenklosters und später in den so genannten Dominalbesitz, wurden also Eigentum der mecklenburgischen Herzöge.
1846 wurde in Wustrow die Großherzogliche Mecklenburgische Navigationsschule gegründet, später in Seefahrtsschule umbenannt und 1969 zur Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde-Wustrow ausgebaut. 1992 wurde sie geschlossen und teilweise abgerissen.
1869 zerstörte ein Großfeuer in Wustrow 43 Büdnerhäuser und fünf Bauernhöfe. 1870 wurden die Bauern von Erblehen zu Erbpächtern und 1910 schließlich freie Bauern. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 führte zu erheblichen Störungen der Handelsschifffahrt. 1872 kam es an den Küsten Mecklenburgs und Vorpommerns zu einer Sturmflut, bei der viele Häuser in Wustrow zerstört wurden.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Wustrow Teil der sowjetischen Besatzungszone und gehörte ab 1949 zur DDR. Der Ortskern wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Infobox Ostseebad Wustrow

Wappen Ostseebad WustrowLandkreis Vorpommern-Rügen, Amt Darß/Fischland, 1.200 Einwohner
Kurverwaltung Ostseebad Wustrow, Ernst-Thälmann-Str.11, 18347 Ostseebad Wustrow, Tel. 038220-251
Internet: www.ostseebad-wustrow.de
 

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