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Wappen Stralsund kleinHansestadt Stralsund - Olof-Palme-Platz

Am Olof-Palme-Platz befindet sich das Stralsunder Theater sowie einige weitere denkmalgeschützte Bauten. Nicht weit entfernt steht das zweite erhalten gebliebene Stadttor, das Kniepertor.

Stralsund Olof-Palme-Platz
Stralsund, Juni 2013
Haus am Olof-Palme-Platz 1
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Platz ist nach dem 1968 ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme benannt.

Sehenswertes

Stralsunder Theater

Das Stralsunder Theater, das mit dem Theater Greifswald (1994) und dem Theater Putbus (2006) das „Theater Vorpommern” bildet, existiert seit 1553.

Standort Alter Markt

1765 wurde ein Gebäude in der Mönchstraße 18 zum Stadttheater umgebaut, 1834 geschlossen und 1858 abgerissen. Schon 1832 wurde über die private „Aktiengesellschaft zur Gründung eines Schauspielhauses“ der Bau eines neuen Stadttheaters finanziert, das am 28. August 1834 am Alter Markt 4 eröffnet wurde. Dafür waren zwei hier stehende Giebelhäuser, darunter die Rathausapotheke, abgerissen worden.

Stralsund, Altes Stadttheater am Alten Markt
Stralsund, Altes Stadttheater am Alten Markt, 1834
Quelle: Wikipedia (PD)

Mitte der 1860er-Jahre geriet das Theater in wirtschaftliche Schwierigkeiten, wurde zwangsversteigert und 1913 wegen baulicher Mängel und unzureichender Brandschutzeinrichtungen geschlossen. 1927 wollte die Städtische Sparkasse das Gebäude erwerben und nutzen. Nach Protesten der Bankenkonkurrenten erwarb die Provinzialbank das Haus und errichtete dort 1930 einen Neubau für eigene Zwecke, der als Gewerkschaftshaus bekannt ist.

Standort Olof-Palme-Platz

Stralsund Stadttheater
Stralsund, Olof-Palme-Platz, Juni 2013
Stadttheater Stralsund
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler

1913 wurde das „Neue Theater“ nach Plänen des Kölner Architekten Carl Moritz (1863-1944) auf einer von Gartenarchitekt Ferdinand Jühlke (1815-1893) gestalteten Grünfläche auf 800 Holzpfählen errichtet und am 16. September 1916 eröffnet. Heute befindet sich dort der Olof-Palme-Platz, benannt nach dem 1968 ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1927-1986), der 1984 zusammen mit Erich Honecker die Stadt Stralsund besucht hatte.
Eine Besonderheit des Hauses ist der Innenraum mit seinen gestaffelten Logen, genannt „Schwalbennester”.
In der DDR-Zeit stand das Theater unter dem Motto „Kunst als Waffe“ für den Aufbau des Sozialismus, gemäß der von der SED vorgegebenen Devise „Vorwärts zur planmäßigen Entwicklung der sozialistischen Kultur“.
2005 wurde das Haus geschlossen und umfangreich saniert. An der Wiedereröffnung am 29. Februar 2008 nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.

Stralsunder Theater, Olof-Palme-Platz 6, Webseite

Kniepertor

Das Kniepertor ist eines der zehn ehemaligen Stadttore Stralsunds und nach einer Bürgerfamilie des 13. Jahrhunderts benannt. Das erstmalig 1293 oder 1304 urkundlich erwähnte Tor liegt ganz im Norden der Stralsunder Stadtbefestigungen. Das aus Backstein errichtete, ziegelgedeckte Bauwerk befindet sich am Ende der Knieperstraße zum Olof-Palme-Platz hin. Der rechteckige Bau mit seinem niedrigen Turm über einer Spitzbogen-Durchfahrt wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Das Außentor und das Torschreiberhaus wurden 1874 wegen des zunehmenden Verkehrs abgerissen. Heute ist nur mehr das etwa sieben Meter breite Innentor vorhanden.

Stralsund Kniepertor
Stralsund, Olof-Palme-Platz, Juni 2013
Kniepertor, Nordseite
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler

In der Geschichte Stralsunds spielte das Tor mehrmals eine bedeutende Rolle: Im Dreißigjährigen Krieg hinderte es Wallenstein (1583-1634), der Stralsund vom 13.5. bis 21.7.1628 vergeblich belagerte, an der Eroberung der Stadt.

„Und wenn die Stadt mit Ketten am Himmel befestigt ist, so werde ich sie dort herunterholen” (Wallenstein der Legende nach zugeschrieben)

Nach dem preußischen Sieg anlässlich der Belagerung Kolbergs 1807 konnten Napoléons Truppen erst 1809 unter anderem durch dieses Stadttor in das Innere der Stadt eindringen. Am 4. Mai 1809 wurde Friedrich Gustav von Petersson (1766-1809) von den französischen Besatzern am Kniepertor erschossen. Er war ein Kampfgefährte von Ferdinand von Schill (1776-1809), einem preußischer Offizier, der als Freikorpsführer in den Kriegen mit Frankreich von 1806/07 und 1809 bekannt wurde.

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