Porträts — Norwegen

Richard Bernhard With, norwegischer Reeder und Politiker

* 18. September 1846 Tromsø/Norwegen
† 9. Februar 1930 Oslo/Norwegen

Der Kapitän und Begründer der Postschifflinie Hurtigruten war später Politiker.

Richard With
Richard With, Begründer der Hurtigruten

Schon während seiner Schulausbildung an der Lehrerhochschule in Tromsø reiste Richard With mit seinem Vater, dem Handels­schiffskapitän Sivert Regnor With (1810-1899), regelmäßig zwischen Vardø und Bergen. Nachdem er sein Steuermannspatent in Trondheim erhalten hatte, fuhr er mehrere Jahre auf Handelsschiffen. Während des Krieges zwischen Brasilien und Paraguay (Tripel-Allianz-Krieg, 1864-1870) war er Führer eines Dampfschiffes auf dem La Plata.
1875 erwirbt er die Handelsniederlassung in Risøyhamn. Im November 1881 gründet er, zusammen mit Geschäftspartnern, die Reederei Vesteraalske Dampskibsselskab A/S (VDS) und erwirbt die D/S Arendal, die später in D/S Vesterålen umbenannt wird.
In den folgenden Jahren baut die VDS die schlechte Verbindung zwischen Senja, den Vesterålen und den Lofoten zu den Südstädten aus. Eine Verbindung nach Bergen wird eingerichtet. Weitere Schiffe - die D/S Lofoten und die D/S Fiskeren - werden gekauft und auf dieser Strecke eingesetzt.

Der Lotse Anders Holte führt genaue Aufzeichnungen über die Strecke Senja-Bergen, die eine wesentliche Grundlage für die Hurtigruten bildet. In den Jahren 1889 und 1890 entwickelt der in Diensten des Osloer Innenministeriums stehende anerkannte Kapitän August Kriegsman Gran im Auftrag der Regierung ein Konzept zum ganzjährigen Betrieb einer Schifffahrtslinie entlang der gesamten Westküste. Im April 1891 wird die Strecke öffentlich ausgeschrieben und ein Betrag von 150.000 Kronen für die Gesellschaft gestiftet, die zweimal in der Woche zwischen Trondheim und Svolvær eine Verbindung aufrecht erhält und die für die Fahrt nicht länger als 48 Stunden braucht. Außerdem sollen die Schiffe eine Geschwindigkeit von 11-12 Knoten halten können, eine Einrichtung für den Passagier- und Postverkehr und einen Kühlraum für Frischfisch haben.
Richard With nimmt die Herausforderung an und fährt am 2. Juli 1893 mit der DS Vesteraalen von Trondheim nach Hammerfest - die Geburtsstunde von Hurtigruten.

DS Vesterålen
DS Vesteraalen, das erste Hurtigruten-Schiff, 1893
Quelle: Wikipedia (PD)

1894 wird With Direktor der Reederei VDS. 1895 wird er zum Ritter des Sanct Olavs Ordens geschlagen. 1896 eröffnet er eine sommerliche Touristenroute von Tromsø nach Spitzbergen, die Vesteraalens Turistforening. Er gründet eine Navigationsschule in Stokmarknes und eine Schwimmschule für Jungen.
1908 zieht er sich aus der VDS zurück und übersiedelt nach Oslo. Dort gründet er die Schifffahrtsgesellschaft Den Norske Amerikalinje, die 1913 mit der DS Kristianiafjord den regelmäßigen Dienst von Oslo nach New York aufnimmt. Von 1910 bis 1912 ist er Parlamentsrepräsentant des Wahlkreises Vesteraalen für die Partei Det Frisinnede Venstre und später Vorsitzender der Seemannsvereinigung.
Am 25. Juni 1922 wird die Risøyrenna, ein schmaler Kanal zwischen den Inseln Hinnøya und Andøya, feierlich eröffnet. Damit kann die Inselgruppe der Vesterålen an das Hurtigrutennetz angeschlossen werden. With ist Kapitän auf der D/S Finnmarken, die als erste die Fahrrinne durchfährt. An Bord befindet sich auch König Hakoon VII.

Am Ende der zwanziger Jahre geht Richard With in den Ruhestand. Er stirbt am 9. Februar 1930 in Oslo.

Quellen:

Alle Porträts:

Cuba: Tamara Bunke, Julio Antonio Mella,
Fotografie: René Burri, Harry Callahan, Henri Cartier-Bresson, Frank Hurley, Anna Kahn, André Kertész, Saul Leiter, Joel Meyerowitz, Anja Niedringhaus, Joel Sternfeld, Weegee,
Hamburg: Albert Ballin, Gabriel Riesser,
Island: Snorri Sturluson, Victor Urbancic,
Kanalinseln: Elizabeth II., Sir Walter Raleigh,
Korsika: Napoleon I. Bonaparte, Joseph Fesch,
Mecklenburg-Vorpommern: Otto Lilienthal, Wilhelm Malte I.,
Norwegen: Johan Halvorsen, Anne Holt, Richard With,
Reisende-Abenteurer: James Cook, Rudolf Carl Slatin Pascha,
Sizilien: Maria Carolina, Friedrich II.,
Toskana: Sandro Botticelli,
USA: John Steinbeck,

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