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Wappen Stralsund kleinHansestadt Stralsund - St.-Jakobi-Kirche

Die Jacobikirche ist die jüngste der drei Stralsunder Pfarrkirchen. Sie wird gegenwärtig als Kulturkirche genutzt - ein Veranstaltungsort für Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen oder Messen. Seit April 2009 wird das grafische Werk von Friedensreich Hundertwasser in der Kirche präsentiert.

Stralsund St.-Jakobi-Kirche
Stralsund, Neuer Markt, Juni 2013
St.-Jakobi-Kirche vom Turm der St. Marienkirche
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die erstmals 1303 erwähnte Jakobikirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit geradem Chorschluss und einem Westturm. Das Langhaus hat eine Länge von fünf Jochen, der Chor von zwei. Die beiden hintereinander liegenden Turmbauten werden von Seitenhallen und Kapellen flankiert, die mit der Turmfront abschließen.
Der Bombenangriff 1944 hat die Kirche stark beschädigt. Plünderungen in der Nachkriegszeit zogen weitere Zerstörungen nach sich. Altmetalldiebe stahlen u. a. Orgelpfeifen der Mehmel-Orgel (von dieser waren 1943 nur die barocken Teile eingelagert worden), Holz von den Kapellen und den Gestühlen wurde zum Heizen entwendet.
Der Turm ist 68,10 Meter hoch, die Kirche 72,30 Meter lang, das Mittelschiff 24,6 Meter hoch.

Sehenswertes

Der gotischer Kirchenraum gewinnt durch die hohen Arkaden eine weiträumige Wirkung. Die dem Schutzpatron der Pilger geweihte Kirche besaß einst eine reiche Ausstattung, darunter allein 30 Altäre. Seit 1995 wird die Kirche, vor allem im Inneren, schrittweise restauriert.

Stralsund Jakobikirche Altar
Stralsund, Kirche St. Jakobi, Juni 2013
Altar mit den Gemälden „Kreuzabnahme” und „Himmelfahrt”
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler

Der Altar mit den Gemälden ,,Kreuzabnahme" und ,,Himmelfahrt" (1787) von Johann Heinrich Tischbein (der Ältere, 1722-1789) steht an der Ostseite.

Stralsund Jakobikirche Lucht-Kanzel
Stralsund, Kirche St. Jakobi, Juni 2013
Lucht Kanzel, dahinter der Altar
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler

1624, während des 30jährigen Krieges, wurde der berühmte Bildhauer Hans Lucht beauftragt, zur Feier der hundertjährigen Einführung der Reformation in Stralsund eine neue Kanzel zu bauen. Der eigentliche Körper der Lucht-Kanzel ist fast ganz aus Marmor, Alabaster und Sandstein, nur die Schalldecke ist aus Holz gefertigt. 1942 wurde die Kanzel abgebaut, in Kisten verpackt und ausgelagert. Durch unsachgemäße Vorgehensweise wurde sie dabei beschädigt. 1998 wurde mit der Wiederherstellung begonnen.

Stralsund Jakobikirche Mehmel-Orgel
Stralsund, Kirche St. Jakobi, Juni 2013
Prospektgehäuse der Mehmel-Orgel an der Westseite, rechts die Lucht-Kanzel
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler

Die Mehmel-Orgel erhielt 1870-72 unter Beibehaltung des Orgelprospektes ein neues Spielwerk von Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel. Das Gehäuse von 1662 mit reichem Rankenwerk im Stil der Spätrenaissance blieb bei einer ersten Erneuerung 1732-40 durch Christian Gottlieb Richter aus Stettin teilweise erhalten.
2017 beschloss die Orgelkommission, das Ziel der Restaurierung der Mehmel-Orgel aufzugeben zugunsten eines Neubaus einer „hochbarocken Orgel“ hinter dem erhaltenen Prospektgehäuse. Der Auftrag ging an die Orgelwerkstatt Wegscheider, die bereits die Buchholz-Orgel in der St.-Nikolai-Kirche und die Stellwagen-Orgel in der St.-Marien-Kirche restauriert und rekonstruiert hatte.

St.-Jakobi-Kirche, Jacobiturmstraße 28; Mo-Fr 11-15 Uhr und bei Veranstaltungen;
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