Buchtipp : Katharina PETERS, Ankermord. (Rezension)

Katharina PETERS, Ankermord.

Mecklenburg-Vorpommern/Rügen/Regionalkrimi/

 Katharina PETERS: Ankermord.
Katharina PETERS: Ankermord. Ein Rügen-Krimi.
Romy Beccare 10
349 Seiten, ISBN: 978-3-7466-3637-5
Berlin: Aufbau Verlag, 2021
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Für die Polizei gelten Regeln, Vorschriften. Aber für die Verbrecher?
Bei Arbeiten an der Seebrücke in Binz wird eine männliche Leiche entdeckt. Mit einer Ankerkette an die Seebrücke gebunden. Also Mord. Der Todeszeitpunkt lässt sich nicht mehr genau ermitteln.
Romy Beccare, leitende Kommissarin auf Rügen, findet durch Zufall heraus, daß der Tote Marek Liberth hieß. Er hatte eine schwierige Jugend und einige Vorstrafen. Zuletzt arbeitete er bei einer Schiffsausstattungsfirma, war aber gekündigt worden. Über die Hintergründe will sich die Geschäftsleitung nicht äußern.
In Liberths Wohnung wird der Plan einer Yacht gefunden, versehen mit einige Anmerkungen. Die Yacht gehört Sandra Mohn, einer zwielichtigen Geschäftsfrau, die für Beziehungen zur Drogenszene verdächtigt wird. Aber man konnte ihr nichts nachweisen. Romy und Jan, Leiter der Kriminalpolizei in Stralsund, vermuten, daß die Abweichungen auf den Yachtplan vielleicht auf Drogenverstecke hinweisen. Und Liberth könnte involviert gewesen sein.
Das LKA hat eine verdeckte Ermittlerin, Pirrko Wuhl, bei Sandra Mohn eingeschleust. Romy und Jan könnten ihr mit ihren Untersuchungen in die Quere kommen und bekommen die Anweisung, bis auf Weiteres nicht selbst zu ermitteln. Obwohl sie den Verdacht haben, Wuhl könnte mit dem Mord zu tun haben. Denn auch für verdeckte Ermittlerinnen gelten Regeln und Vorschriften - doch ihnen sind die Hände gebunden.
Fazit: Katharina PETERS geht es diesmal vor allem um Jugendliche, die eigentlich keine Chance hatten. Brutal sozialisiert in staatlichen Kinder- und Erziehungsheimen schlossen sie sich mit der Volljährigkeit Jugendbanden an und wurden bald straffällig: Drogen, Gewalt. Peters hebt einige hervor, die diesem Kreislauf entkommen konnten und versuchen, ein normales Leben zu führen. Aber manchmal endet das an einer Ankerkette.

»Er war zufällig bei der Nachbarin, als seine Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Vielleicht hatte er damit alles an Glück aufgebraucht, was für sein Leben vorgesehen war.« [...]
»Danach ist vieles bei ihm schiefgelaufen: Niemand wollte ihn adoptieren, keiner interessierte sich für ihn. Ein introvertierter Junge, unabhängig auf seine Art, still, wehrhaft, aber kein Schläger - nicht als Kind. Später lernte er, sich zu wehren, er entdeckte seine Stärken, seine Schwimmleidenschaft und seine Fähigkeit, selbst auszuteilen und sich Respekt zu verschaffen. Als ich später mitbekam, dass er Mitglied in einer Bande wurde, habe ich ihn aufgegeben.«

weitere Bücher zu
Mecklenburg-Vorpommern
Rügen
Regionalkrimi
Bücher von Katharina PETERS

Top