Fahne IslandIsland Rundreise - 3. Tag

Von Hellnar geht es zurück über die Straße Nr. 574 zur Nr. 54 Richtung Vegamót. Dort auf der Nr. 58 und kurz vor Stykkishólmur auf die Nr. 54 (ab hier größtenteils gut befahrbare Schotterstraße) Richtung Straße Nr. 60. Von der Nr. 60 Richtung Búðardalur zweigt nach wenigen Kilometern die Nr. 586 ab, auf der wir Eiríksstaðir als erstem Besichtigungspunkt ansteuern.
Dann geht es zurück über die Nr. 60 zur Ringstraße, wo sich bei Staðarskáli von 1885 bis 1930 die Poststation befand. Wir fahren weiter auf der Ringstraße Richtung Blöndúos und zweigen auf die Nr. 721 nach Þingeyrar ab.
Für den Abstecher zum Museum Glaumbær muß man bei Varmalíð auf die Straße Nr. 75 wechseln und erreicht nach rund 8 km das Historische Museum Skagafjörður, das man nicht versäumen sollte. Das Ziel des Tages ist Akureyri.

Wetter: überwiegend sonnig
Abendessen im Restaurant „Bautinn” im Zentrum von Akureyri, Übernachtung im „Gästehaus Leifsstadir”.

Hellnar ⇒ Eiríksstaðir ⇒ Staðarskáli ⇒ Þingeyrar ⇒ Glaumbær ⇒ Akureyri (rund 340 km)

Eiríksstaðir | Staðarskáli | Þingeyrar | Glaumbær

  • Eiríksstaðir

    Eiríksstaðir, Juli 2011
    Der diensthabende Wikinger gibt im nachgebauten Langhaus… Weiter
    Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

  • Staðarskáli, Denkmal

    Staðarskáli, Juli 2011
    Hier trafen die Landpostboten zusammen. Weiter…
    Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

  • Þingeyrar, Kirche

    Þingeyrar, Juli 2011
    Die Steinkirche ist eine der ältesten Islands. Weiter…
    Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

  • Glaumbær, Hofanlage

    Glaumbær, Juli 2011
    Museum mit einem der bemerkenswertesten Grassodenhöfe. Weiter…
    Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Eiríksstaðir

Eiríksstaðir, innen
Eiríksstaðir, Juli 2011
Alltagsleben zur Wikingerzeit
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Von der Straße Nr. 60 zweigt die Straße Nr. 586 in das Tal Haukadalur und den See Haukadalsvatn ab. Der Zufluß Haukadalsá gilt als Lachsfluß. In diesem Tal befindet sich der Wikingerhof Eiríksstaðir, der im Jahr 2000 anlässlich der 1000-Jahr-Feier zu Leifurs Reise in die Neue Welt errichtet wurde. Archäo­logische Grabungen bestä­tigen, daß hier im 10. Jahr­hun­dert ein Hof gestanden hat, wie in den Sagas erwähnt. Hier war der letzte Wohnort des Winkingers Eirík Rauður (Erich der Rote), bevor er nach Grönland aufbrach, und der Geburtsort seines Sohnes Leifur Eiríksson, dem Entdecker Vinlands (Neufundland). Der diensthabende „Wikinger” gibt im nachgebauten Langhaus eine interessante Einführung in die Geschichte Leifurs und einen Überblick über das Leben zur damaligen Zeit. Neben dem Langhaus gibt es ein einfaches Café mit Wikingershop. Kein Topziel, aber durchaus interessant für alle, die sich für die Wikinger interessieren (Eiríksstaðir, Juni-Aug tägl. 9-18 Uhr).Top

Staðarskáli

Staðarskáli, Denkmal

Staðarskáli, Juli 2011
Denkmal für die alte Poststation
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Staðarskáli, Denkmal Detail

Staðarskáli, Juli 2011
Denkmal für die alte Poststation, Detail
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Staðarskáli, Raststation

Skógar, Juli 2011
historisches Postamt im Technikmuseum Skógasafn
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Staðarskáli, Raststation

Staðarskáli, Juli 2011
Raststation N1
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Da die Straße Nr. 586 als Jeeppiste weitergeführt wird, geht es zurück über die Nr. 60 zur Ringstraße. Auf dem Pfarrhof der alten Kirche von Staður befand sich von 1885 bis 1930 die Poststation. Hier trafen die Landpostboten aus dem Süden, aus Akureyri, Stykkishólmur, Króksfjarðarnes, Strandir und Núpsdastundga zusam­men. Zur Erinner­ung daran wurde 1993 ein Denkmal des Bildhauers Grímur Marinó Steindórsson errichtet und 1998 die Post von Brú wieder hierher zurückverlegt. Die Tradition, hier nach langer Reise Rast zu machen, hat sich gehalten. Daher gibt es eine Tankstelle und eine viel frequentierte Raststätte mit guten kleinen Gerichten und - trotz des Andrangs - nettem, hilfsbereitem Personal. Top

Þingeyrar

Von der Ringstraße Richtung Blöndúos zweigt die Straße Nr. 721 nach Þingeyrar ab. Die große Steinkirche kann man schon von weitem sehen. Die kulturelle Blütezeit des 1121 erstmals besiedelten Ortes begann 1133 mit der Gründung des ersten Klosters des Benediktinerordens in Island. In diesem ertragreichen Gebiet mit ausgedehnten Wiesen, Lachsflüssen und Robben befand sich zur Zeit des Freistaates ein Thingplatz. Þingeyrar war eines der bedeutendsten literarischen Zentren, in dem die meisten Sagas geschrieben wurden. Mit der Reformation fielen die Ländereien 1550 an den dänischen König.

Kirche von Þingeyrar

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, innen

Kirche von Þingeyrar, Innenraum, Juli 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Altarraum

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Altarraum von der Ballustrade
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Altarbild

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Altarbild aus geschnitztem Alabaster
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Kerzenhalter

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Kerzenhalter aus Messing aus dem 17. Jh.
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Himmel über dem Taufbecken

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Himmel über dem Taufbecken
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Taufbecken

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
Das achtkantige Taufbecken aus 1697
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirche von Þingeyrar, Fenster

Kirche von Þingeyrar, Juli 2011
das Fenster besteht aus 100 kleinen Scheiben
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Die Steinkirche ist eine der ältesten in Island. Sie wurde von 1864-1877 auf Initiative des Parlamen­tariers, Bauern und Kirchen­warts Ásgeir Einarsson gebaut. Die Steine für den Bau wurden 1864 über den zugefrorenen See Hóp auf Ochsenschlitten heran­ge­schafft. Die Wände der Kirche sind 95 cm dick und von 10 kleinen Fens­tern durch­brochen, die aus jeweils 100 kleinen Scheiben bestehen. Der helle Innenraum ist mit einer Holzdecke überspannt, die den blauen Himmel mit Sternen nachbildet.
Das Altarbild aus geschnitztem Alabaster ist aus England aus dem 15. Jahrhundert und stammt aus der Klosterkriche. Die Tafel wurde später eingerahmt und mit einer Holzskulptur gekrönt, die die Himmerfahrt zeigt. Die 7 Kerzenhalter aus Messing stammen vermutlich aus dem 17. Jahrhundert und tragen den Namen der jeweiligen Stifter. Der Himmel über dem Taufbecken stammt aus Dänemark und zeigt eine geschnitzte Taube. Er wurde von Lárus gestiftet. Das achtkantige Taufbecken stammt aus Dänemark und wurde 1697 ebenfalls von Lárus gestiftet. An den Seiten befinden sich Bilder von Bibelszenen.
Im Servicezentrum Klausturstofa (Klosterstube) neben der Kirche gibt es einen Folder und weitere Informationen. (Þingeyrakirkja, Besichtigung kostenpflichtig, geöffnet Juni-Aug tgl. 10-17 Uhr). Nicht versäumen!Top

Glaumbær

Für den Abstecher zum Museum Glaumbær muß man bei Varmalíð auf die Straße Nr. 75 wechseln und erreicht nach rund 8 km Byggðasafn Skagfirðinga (Historisches Museum Skagafjörður) mit einem der bemerkenswertesten Grassodenhöfe. Die Anlage besteht aus vier Gebäuden: dem alten Hof, dessen älteste Teile aus dem 18. Jahrhundert stammen, dem Áshús, einem Holzhaus vom Hof Ás in Hegranes, einem weiteren Holzhaus, Gilsstofa, aus dem 19. Jahrhundert, und der 1925/26 nach Plänen des Architekten Röngvaldur Ólafsson erbauten Kirche. Der Hof war bis 1947 bewohnt.
Auf dem Hof lebten im 11. Jahrhundert Þórfinnur Karlsefni, ein Begleiter von Leifur Eiríksson, und seine Frau Guðriður Þórbjarnardóttir. Guðriður hatte Þórfinnur auf seiner zweiten Amerikareise begleitet und 1002 oder 1003 in Vinland (Neufundland) Snorri Þórfinnson geboren. Snorri gilt als der erste in Amerika geborene Europäer und gleichzeitig als der erste in Europa gestorbene Amerikaner. Nach dem Tod von Þórfinnur kehrten Mutter und Sohn nach Glaumbær zurück. Während Guðriður in Rom auf Pilgerfahrt war - sie gilt als die am weitesten gereiste Frau ihrer Zeit - errichtete Snorri die erste Kirche von Glaumbær und wurde dort auf dem Friedhof dort beigesetzt (Byggðasafn Skagfirðinga, Mai-Sep tgl. 9-18 Uhr). Unbedingt ansehen!

Die Anlage

Die Hofgebäude

Der alte Hof besteht aus 13 einzelnen Gebäuden mit jeweils unterschiedlicher Funktion. Alle Häuser sind aus Torf errichtet, den es in Island immer reichlich gab, während Holz aufgrund der Abholzung im Mittelalter für den Schiffsbau knapp war. Außerdem bietet Torf eine gute Isolation. Ein gut gebautes Torfhaus kann bis zu 100 Jahre alt werden.

Glaumbær, Hofgebäude
Anlage des Bauernhofs
Abbildung © Byggðasafn Skagfirðinga

1. Eingangskorridor
2. Gästezimmer
3. Küche
4. Hauptvorratsraum
5. Gästezimmer
6. - 8. baðstofa („Badstube”)
9. Die „Südtür”
10. Der lange Vorratsraum
11. Die Milchkammer
12. Gästezimmer
13. Lagerraum
14. Lagerraum
15. Die Schmiede
16. Brennstoffraum
Neun der 13 Gebäude sind untereinander mit einem 20 m langen Gang verbunden. Die Schmiede und die Lagerräume waren nur von außen zugäng­lich. Die wichtigsten Räume waren die Küche (eldhús, Raum 3) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, in der ständig ein Feuer brannte, und die Wohn-Schlaf-Stube (baðstofa, Raum 6-8, um 1876 gebaut). Dieser Raum wurde nicht beheizt, allein die Köperwärme der Bewohner wärmte den Raum auf. Die baðstofa ist in drei Einzelräume unterteilt: Raum 6 mit zwei Betten und einem Hochbett für die Kinder, im Raum 8 schliefen der Bauer und seine Frau. Das Leben spielte sich im Raum 7 ab, in dem 11 Betten für bis zu 22 Personen stehen - zwei Personen teilten sich oftmals ein Bett. Im Raum 12 befand sich das Gästezimmer, an den Wänden hängen Bilder führender Bürger aus „Skagafjörður” des 19. und 20. Jahrhunderts.

Glaumbær, Hof

Glaumbær, Juli 2011
Der Hof, Vorderansicht
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Küche

Glaumbær, Juli 2011
Küche (Raum 3)
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Wohn-Schlaf-Stube

Glaumbær, Juli 2011
Wohn-Schlaf-Stube (Raum 7), Männerseite
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Zimmer des Bauern

Glaumbær, Juli 2011
Bett des Bauern (Raum 8)
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Alltagsgegenstände

Glaumbær, Juli 2011
Alltagsgegenstände
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Hof

Glaumbær, Juli 2011
Gästezimmer (Raum 12)
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Hof-Hinteransicht

Glaumbær, Juli 2011
Der Hof, Hinteransicht
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Jeder Mensch arbeitete und speiste auf seinem Bett sitzend. Den Frauen war die Fensterseite vor­behalten, da sie für Spinnen und Nähen mehr Licht benötigten. Während der langen Winter­abende unterhielt oft ein Mitglied des Haushalts die Bewohner mit Sagas oder Gedichten, manchmal mach­ten auch halb­berufliche Vor­leser die Runde über mehrere Höfe der Nachbarschaft. In allen Räumen gewinnt man anhand der zeitgemäßen Ein­richtung einen guten Eindruck der Lebens- und Wohnkultur auf isländischen Höfen des 19. Jahrhunderts.

Áshús und Gilsstofa

Im Áshús, zwischen 1883 und 1886 als Mädchenschule genutzt, befindet sich das Café und ein Ausstellungsraum. Gilsstofa beherbergt die Kassa und einige Verwaltungsräume.

Die Kirche

Glaumbær, Kirche

Glaumbær, Kirche, Juli 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Kirche-Innenraum

Glaumbær, Kirche, Juli 2011
Innenraum
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Glaumbær, Kirchenvorplatz

Glaumbær, Kirchenvorplatz Juli 2011
Denkmal für Guðriður Þórbjarnardóttir
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Glaumbæjarkirkja wurde 1925/26 gebaut und ersetzte die Holzkirche, die von 1870-1923 dem Hof gegen­über­gestanden hatte, bis sie durch einen Sturm zerstört wurde. Auf dem Kirchhof steht eine Kopie der Bronzeskulptur von Guðriður Þórbjarnar­dóttir, die Ásmundur Sveinsson 1938 für die Weltausstellung in New York anfertigte: „Die erste weiße Mutter in Ame­rika” („Fyrsta hvíta móðirin í Ameriku”). Wei­tere Kopien der Skulp­tur befinden sich in Laugabrekka, in Toronto und Winnipeg sowie in New York.

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Bilderreise Island - 4. Tag
Bilderreise Island - 2. Tag