Sizilien: Modica

Das Barockjuwel Modica schmiegt sich malerisch an den Hang, ist aber auch eine Stadt der Schokolade, die die Spanier hinterlassen haben. Die beeindruckende Eleganz von Noto erreicht die Stadt jedoch nicht.

Modica Bassa

Modica, Mai 2014
Blick auf Modica Bassa vom Duomo di San Giorgio
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Modica ist dreigeteilt: in Modica Bassa (Unterstadt), Modica Alta (Oberstadt) und Modica Sorda, das Neubauviertel mit Hochhäusern und Einkaufszentren im Nordosten. 25 Kilometer entfernt liegt Marina di Modica.
Natürlich wurde auch diese Stadt beim Erdbeben von 1693 stark zerstört und als Barockstadt wieder aufgebaut. Somit gehört Modica, das 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, zu den spätbarocken Städten des Val di Noto.
Modica erstreckt sich von einer einst von Bächen durchflossenen Schlucht in dichter Bebauung auf die steilen Hügel. Das Zentrum liegt in der Unterstadt, wo die Adelspaläste erbaut wurden. Die Handwerker und Landarbeiter wohnten in der Oberstadt. Beide Stadtteile werden durch ein Labyrinth aus verwinkelten und steilen Treppen verbunden.

Modica Sehenswertes

Auch Modica erstickt im Verkehr und lässt sich besser zu Fuß erforschen. Parken kann man am Corso Umberto I, an dem sich zahlreiche beachtenswerte Bauten befinden, darunter das Teatro Garibaldi und die Chiesa San Pietro.

Modica Geschichte

Modena ist als das hellenistische Motyka seit dem 3. Jahrhundert v.Chr. durch Quellen bezeugt. Unter den Arabern war es ein blühendes landwirtschaftliches Zentrum. Von 844-1091 war die ummauerte Stadt unter dem Namen Mobac eine bedeutende arabische Bastion, unter den Normannen Königsstadt. Dank seiner strategischen Lage war es im Mittelalter und der Renaissance eine der wichtigsten Städte Siziliens. Peter I. von Aragon erhob es zur Hauptstadt eines Gebiets, das ungefähr der heutigen Provinz Ragusa entsprach. Später herrschten hier die Familien Chiaramonte und Cabrera.
Modica entstand auf den Felsvorsprüngen, die sich in einem großen »Y« erheben, das durch den Zusammenfluss von Janni Mauru und Pozzo dei Pruni gebildet wird. Nach einigen verheerenden Überschwemmungen wurden die Flüsse zugeschüttet, woraufhin sich die Stadt auch im Tal ausbreitete.
Beim Erdbeben von 1693 wurde Modena stark zerstört und im sizilianischen Barockstil wieder aufgebaut.
Interessant ist die für die Insel atypische soziale Schichtung, die sich bereits im 18. Jahrhundert entwickelte. Gab es auf Sizilien jahrtausendelang nur Herren und Sklaven, einige wenige unermesslich Reiche und eine breite Masse Besitzloser, so entwicklete sich in Modena ein durch die Landwirtschaft wohlhabend gewordenes Bürgertum - das natürlich seinen Reichtum zeigen wollte und den Lebensstil des Adels kopierte. Gepflegte Portale und verzierte Fassaden an den Wohnhäusern und Patrizierpalästen zeugen davon.

Modica, Corso Umberto I
Modica, Corso Umberto I, Mai 2014
Palazzo
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Landwirtschaft ist noch immer mit dem Anbau von Oliven, Johannisbrotbäumen, Getreide und Gemüse ein bedeutender Wirtschaftszweig. Daneben haben Viehzucht (Modica-Rind), Milchwirtschaft und die Produktion von Schokolade aus Modica Bedeutung erlangt.

Modica auf einen Blick

Wappen Modica Provinz Ragusa (RG), lokaler Name: Muòrica, Bewohner: Modicani, Webseite (ital.)
55.000 Einwohner (2012), 291 km², 186 Einwohner/km², 296 Meter ü.d.M.
PLZ 97015, Vorwahl 0932, ISTAT-Nummer: 088006
Touristeninformation: Ufficio Turistico Comunale, Corso Umberto I. 141, Tel. 0932 759634
UNESCO-Weltkulturerbe (2002)

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