Sizilien: Chronik

6000-70 v.Chr.

Vor- und Frühgeschichte

um 6000 v.Chr.
Felsmalereien und Ritzzeichnungen in den Addaura-Grotten am Monte Pellegrino (Palermo) und auf der Insel Levanzo (Trapani) zeugen von der frühen Besiedlung Siziliens.
5000-3000 v. Chr.
Erste befestigte Siedlungen entstehen. Funde noch ungebrannter Keramikdokumentieren die Existenz verschiedener Kulturformen, z. B. der Stentinello-Kultur.
3000-1000 v.Chr..
Während der Kupfer- und Bronzezeit wandern nacheinander indogermanische Stämme ein: Sikaner, Sikuler und Elymer. Es bestehen rege Handelsbeziehungen mit Mykene und anderen Mittelmeerregionen. Nekropolen bei Pantalica, Thapsos etc. weisen reiche Funde an Keramik, Schmuck und Geräten auf
um 1000 v.Chr.
Die aus dem heutigen Libanon stammenden Phönizier gründen Handelsniederlassungen an Siziliens Küsten, u.a. Motya (Mozia), Panormos (Palermo) und Solus (Solunto).

Griechische Epoche

8./7.Jh.v.Chr.
Griechen aus Chalkis (Euböa), Naxos, Korinth etc. besiedeln die Ost- und Südküste Siziliens und gründen Naxos (735), Syrakus (Siracusa, 734), Zankle (Messina, 730), Katane (Catania, 729), Akragas (Agrigento, 582). Mit der Bevölkerung im Inselinneren und den Phöniziern an der Westküste wird Handel getrieben. Der Überschuss aus der Landwirtschaft wird nach Griechenland und auch nach Karthago exportiert. Gesandtschaften fahren zu den heimischen Götterfesten, und an den Wettkämpfen in Olympia nehmen selbstverständlich auch sizilianische Griechen teil.
575 v.Chr.
Syrakus errichtet als erste Stadt ihrem Gott Apollon einen Tempel
ab 570 v.Chr.
Mit Phalaris von Akragas (570-550) beginnt die Zeit der Tyrannen, der Alleinherrscher, - eine Blütezeit der sizilianischen Städte. Die fortschreitende Landnahme durch die Griechen fordert Konflikte mit den Phöniziern heraus, unter denen die Volksgruppe der Karthager allmählich eine Vorrangstellung gewinnt.
480 v.Chr.
Kampf um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum. In der Schlacht von Himera siegen die sizilianischen Griechen über die Karthager. Bei Salamis werden die Perser von der griechischen Flotte geschlagen.
480-400 v.Chr.
Acht monumentale Tempel entstehen in Akragas (Agrigento). Syrakus entwickelt sich unter Gelon und Hieron I. zu einer bedeutenden Metropole. Die Städte sind Zentren griechischer Kultur und Wissenschaft.
ab 470 v.Chr.
Immer wieder werden die Tyrannen von Akragas und Syrakus vorübergehend von demokratischen Regierungen abgelöst.
415-413 v.Chr.
Athen begibt sich während des Peloponnesischen Krieges auf eine sizilianische Expedition, um seine Vormachtstellung zu behaupten, wird jedoch im Hafen von Syrakus, welches Athens Gegner Sparta nahesteht, vernichtend geschlagen.
409-405 v.Chr.
Die Karthager erobern Selinunt, plündern Akragas und belagern Syrakus.
405-367 v.Chr.
Unter Dionysios I., der auch die Karthager entmachtet, ist Syrakus eine der größten und mächtigsten Städte der damaligen Welt.
344-337 v.Chr.
Timoleon von Korinth macht der Tyrannis und Anarchie auf Sizilien vorläufig ein Ende.

264 v.Chr.-1038

Römische Epoche

264-241
Erster Punischer Krieg. Rom schlägt die Karthager bei Lilybaeum (Marsala). 261 erobern römische Truppen Akragas, 254 fällt dann Panormos (Palermo) in ihre Hände. Mit Ausnahme von Syrakus, dem Herrschaftsbereich Hierons II., wird Sizilien Provinz des Imperium Romanum. Meisterwerk der griechischen Architektur: Herakles-Tempel von Agrigent (um 500 v. Chr.) Römer auf Wildtierjagd in Afrika - Fußbodenmosaik der berühmten Villa Romana del Casale (4. Jh. n.Chr.)
218-201 v.Chr.
Zweiter Punischer Krieg. Nach dem Tod Hierons II. verbündet sich Syrakus mit den Karthagern. Die als uneinnehmbar geltende Stadt - die Verteidigungsanlagen hatte Archimedes geplant - wird 212 nach langer Belagerung durch die Römer unter Marcellus erobert und geplündert.
ab 210 v.Chr.
Sizilien avanciert zur römischen Vorratskammer - verwaltet von römischen Statthaltern. Die neuen Herren schmücken ihre riesigen Landgüter, die Latifundien, mit prächtigen Villen.
135 und 104 v.Chr.
Im Ersten und Zweiten Sklavenkrieg rebellieren die Leibeigenen. Die Römer können die Aufstände erst nach Jahren niederschlagen.
70 v.Chr.
Cicero klagt Gaius Verres, den Statthalter Siziliens, wegen Unterschlagung und Kunstraubes an.
44 n.Chr.
In Syrakus gründet der Heilige Marcianus die erste christliche Gemeinde des Abendlandes.
um 260
Sklavenaufstand auf Sizilien.
3./4. Jh.
In Casale bei Piazza Armerina entsteht eine prunkvolle römische Villa mit kostbaren Mosaiken. Anderenorts werden Aquädukte, Theater und Amphitheater errichtet.
440
Ende der Römerzeit. Die Vandalen unter Geiserich fallen in Sizilien ein, das sie von 468 bis 476 beherrschen.
476-535
Herrschaft der Westgoten und anschließend der Ostgoten. Der sizilianische Adel wandert nach Konstantinopel aus.

Byzantinische Epoche

535-827
Sizilien ist byzantinische Provinz und wird zum Stützpunkt gegen Nordafrika. Die Hinwendung zum Christentum manifestiert sich in den zu Kirchen umgestalteten Tempeln. In Tauromenion (Taormina) wird der Isis-Tempel zur Kirche des hl. Pancratius umgestaltet, die Tempel von Segesta und Himera werden von christlichen Gemeinden besucht. Weitläufige Katakomben entstehen in Modica, Syrakus und Palermo.
663-668
Der oströmische Kaiser Konstans II. verlegt seine Residenz von Konstantinopel nach Syrakus. Nach der Ermordung des 38-jährigen erklärt sein Sohn erneut Konstantinopel zur Kapitale.

Arabische Epoche

827-1072
Die arabische Eroberung Siziliens beginnt mit einer Invasion bei Lilybaeum (Marsala). 831 folgt Palermo, 859 Enna und 878 Syrakus.Taormina unterliegt der arabischen Belagerung 902 als letzte Stadt. Die arabische Herrschaft ist milde und tolerant - auch in Bezug auf andere Religionen. Kluge Steuerpolitik führt zu wirtschaftlicher Blüte, die Insel wird in eine landwirtschaftliche Oase verwandelt. In der Hauptstadt Palermo entstehen zahlreiche Moscheen.
1038
Maniakes, Feldherr des byzantinischen Kaisers Michael IV., erobert Syrakus und Umgebung.

1060-1258

Normannisch-staufische Epoche

1060/61
Papst Nikolaus II. belehnt die Brüder Roger und Robert Guiscard aus Hauteville (Normandie) nominell mit Süditalien und Sizilien. Doch erst beim dritten Versuch gelingt Roger die Eroberung von Messina.
ab 1072
Die Normannen nehmen Palermo ein, ab 1091 ist ganz Sizilien unter ihrer Herrschaft. Gegen Tributzahlungen erhalten die Bewohner Glaubensfreiheit und innere Autonomie. Roger I. erweitert seine Streitkräfte um moslemische Soldaten und schließt 1075 einen Freundschaftsvertrag mit Tunis. Franzosen und Lombarden werden in hohe Verwaltungsämter berufen. Byzantinisch-griechische und arabische Elemente werden in Kultur und Staatsführung integriert, zugleich beginnt eine Rechristianisierung in römisch-katholischer Richtung.
1101-1154
Nach dem Tod Roger I. wird sein Sohn Roger II. Nachfolger - bis 1112 zunächst von seiner Mutter vertreten. Roger II. wird 1130 zum König von Sizilien gekrönt. Seinen Herrschaftsbereich dehnt er auf Unteritalien und Nordafrika aus. Der König macht Palermo zum Zentrum der Wissenschaften, er lässt die Schriften Platons und Euklids übersetzen und fördert die Entstehung eines geografischen Standardwerks. Er selbst beschäftigt sich mit Astronomie und Astrologie. Die Kunst dieser Epoche zeigt byzantinische, vor allem aber starke arabische Einflüsse.
1189
Mit Wilhelm II. stirbt der letzte Normannenkönig (regierte ab 1154). Er hatte den Dom von Monreale errichten und mit einem monumentalen Mosaikzyklus schmücken lassen. Sizilien fällt an Konstanze von Hauteville (1154-1198), Wilhelms Tante, Tochter des Normannenkönigs Roger II. und Gemahlin des Staufers Heinrich VI.
Monreale, Dom
Monreale, Piazza Guglielmo II, Mai 2014
Duomo di Monreale, Mittelschiff
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
1194
Heinrich VI. (1165-1197) wird in Palermo zum ersten normannisch-staufischen König auf Sizilien gekrönt, einen Tag später wird sein Sohn Friedrich geboren.
1198
Friedrich II. von Sizilien
Friedrich II., König von Sizilien
Quelle: Wikipedia
Friedrich II. ist König von Sizilien. 1215 wird er in Aachen zum deutschen König und 1220 in Rom zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. In den folgenden Jahren hält er sich überwiegend in Apulien auf. Er lenkt von dort aus die Geschicke Siziliens und regiert das Heilige Römische (deutsche) Reich.
1231
Mit dem Liber Augustinus gibt Friedrich II. Sizilien eine Verfassung in lateinischer Sprache. Er schafft die Leibeigenschaft ab und schreibt die königliche Souveränität fest. Seine Herrschaft wird als Ausdruck göttlichen Willens proklamiert. Während seiner Regierung werden vor allem wuchtige Festungen gebaut - wie Castello Maniace in Syrakus und Castello Ursino in Catania.
1250
Friedrich II. stirbt in Apulien und wird nach eigenem Wunsch im Dom von Palermo beigesetzt.
1258
Friedrichs Sohn Manfred (1232-1266) wird König von Sizilien.

1266-1793

Französische und Spanische Epoche

1266
Nach Manfreds Tod gerät Sizilien unter die Herrschaft der Anjou. Karl I. von Anjou (1227-1285) konfisziert die Güter des Adels.
1282
Sizilianische Vesper: Volksaufstand gegen die Franzosenherrschaft. Sizilien wird Lehen des spanischen Hauses Aragon, dessen König Peter III. (1240-1285) der Schwiegersohn Manfreds ist. Für die Insel beginnt eine Zeit der Ausbeutung und politischen Unselbstständigkeit.
1302
Nach jahrelangem Krieg zwischen Anjou und Aragon - Frieden von Caltabelotta. Sizilien bleibt bis 1713 unter der Herrschaft des Hauses Aragon.
1434
In Catania wird die erste Universität Siziliens gegründet.
1487
Einführung der Inquisition. Die Piazza Bologni in Palermo ist Schauplatz der Hinrichtung von „Ketzern, zwangskonvertierten Juden und Mauren”.
1516-48
Wiederholte Volksaufstände gegen die spanischen Vizekönige.
1669
Ein schwerer Ätna-Ausbruch zerstört Catania und kostet über 100.000 Menschen das Leben.
1693
Sizilien wird von Dürre und Epidemien, Vulkanausbrüchen und einem großen Erdbeben heimgesucht, das mehrere Städte im Südosten zerstört. Beim Wiederaufbau verwandeln Adel und Kirche Städte wie Noto und Ragusa in Zentren des Barock.
Noto
Noto, Corso Vittorio Emanuele, Mai 2014
Blick vom Turm der Kirche San Carlo Borromeo auf die Kathedrale
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
1713-1720
Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg gehört Sizilien zum Haus Savoyen.
1720-1735
Die österreichischen Habsburger verwalten die Insel.
1735-1780
Sizilien und Neapel stehen unter der Herrschaft der spanischen Bourbonen. Während die Landbevölkerung zusehends verarmt, pflegen Adel und Großgrundbesitzer einen kostspieligen Lebensstil. Das Volk nimmt seine Rechte selbst in die Hand, Banden und Auftragsmörder treiben ihr Unwesen. Die Beamten sind gegen das allgemeine Schweigen, die Omertà, machtlos.
1793
Die Königin von Neapel-Sizilien, Maria Karolina von Österreich (1752-1814), tritt der ersten Koalition gegen Frankreich bei, der auch England, Österreich, Preußen, die Niederlande, das Königreich Sardinien und Portugal angehörten. 1812 scheitert sie endgültig an Napoleon.
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1816-1999

Vom Königreich zur Republik

1816-21
Ferdinand I. führt als König beider Sizilien (mit Neapel) ein Unterdrückungsregiment und schlägt Autonomiebestrebungen Siziliens brutal nieder.
1860
Am 11. Mai landet Giuseppe Garibaldi (1807-1882) mit seinen Mille (Tausend) in Marsala, befreit Sizilien und marschiert auf Rom.
1861
Anschluss Siziliens an das Königreich Italien. Doch unter Vittorio Emanuele II. (1820-1878) von Piemont halten die wirtschaftlichen und sozialen Probleme an. Banden erpressen von Bauern Schutzgelder, Großgrundbesitzer kaufen Privatarmeen. Die Mafia geht aus jenen bewaffneten Truppen hervor, die im Auftrag der Großgrundbesitzer Pacht und Abgaben eintreiben. Wichtige Ämter im neuen Regime bekleiden Mafiosi.
Lesetipp: Simonetta AGNELLO HORNBY, Die Mandelpflückerin
1908
Ein schweres Erdbeben bei Messina fordert mehr als 84.000 Opfer.
1910
Sizilien leidet unter sozialen Missständen, Feudalismus, Wahlmanipulation und Ausbeutung. Vor dem Ersten Weltkrieg wandern fast 2 Mio. Sizilianer nach Amerika, Australien und Nordafrika aus. Gleichzeitig entstehen in Catania, Trapani und Palermo als Zeichen bürgerlichen Wohlstands Jugendstil-Palazzi.
1943
Die Landung der Alliierten auf Sizilien am 10. Juli führt zur Entmachtung des Faschisten Mussolini (27. Juli) und zur Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens zwischen Italien und den Alliierten (3. September).
1948
Sizilien wird - neben Sardinien, Trentino-Südtirol und dem Aostatal - autonome Region der Republik Italien.
1968
Schweres Erdbeben im Belice-Tal.
1992/93
Nach der Ermordung der gegen das organisierte Verbrechen kämpfenden Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino wächst in der Bevölkerung der Widerstand gegen die Mafia. Verhaftung des „Capo dei tutti Capi” Totò Riina aus Corleone. Top

ab 2000

2001
Im Juli ereignen sich spektakuläre Ausbrüche am Ätna, glühende Lavamassen zerstören die Pinienwälder um Linguaglossa an der Nordostseite des Vulkans.
2004
Wiedereröffnung der bei den Ausbrüchen von 2001 und 2002 zerstörten Funivia dell’ Etna, der Seilbahn am Ätna. Im September tritt aus einem neuen Spalt am Südost-Krater des Vulkans erneut Lava aus.
2006
Bernardo Provenzano, der meistgesuchte Mafiaboss Italiens, wird in der Nähe seines Heimatortes Corleone verhaftet. Er hatte die sizilianische Cosa Nostra seit 1993 geleitet.
2007
Im November gelingt mit der Festnahme des Mafiabosses Salvatore Lo Piccolo erneut ein Schlag gegen die Cosa Nostra.
2008
Die Mitte-Rechts-Koalition von Silvio Berlusconi gewinnt bei den Komunalwahlen in allen acht Provinzen Siziliens.
2009
Nach außergewöhnlich starken Regenfällen kommt es im Oktober zu einem Erdrutsch an der Küste von Messina: 37 Tote, drei Vermißte, zahlreiche Verletzte und viele obdachlose Familien sind die Bilanz dieser Katastrophe.
2011
Der amerikanische Architekt Daniel Libeskind wird für die Planung der Infrastruktur an der Ponte di Messina (Spannweite von 3300 m, Fertigstellung 2017), der Brücke zum italienischen Festland, gewonnen.
2013
Im April gelingt mit der Festnahme von acht Verdächtigen und der Beschlagnahme von 1,3 Mrd. Euro die bislang größte Aktion gegen die Cosa Nostra.
2014
Gegen 83 sizilianische Abgeordnete laufen Ermittlungen oder Gerichtsverfahren wegen Amtsmissbrauchs, Veruntreuung öffentlicher Gelder, Korruption und Betrugs. Insgesamt stehen 573 Abgeordnete in Italien unter Verdacht.
Oktober: Im Zuge eines Mafiaprozesses in Palermo wird der damalige italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano über einen mutmaßlichen Pakt zwischen hochrangigen Politikern und Mafia-Bossen in den 1990er-Jahren befragt. Angeklagt sind zehn prominente Mafiosi, darunter der inhaftierte Mafia-Pate Salvatore Toto Riina, Carabinieri-Offiziere und Politiker wie Ex-Innenminister Nicola Mancino und der Ex-Senator und Vertraute von Ex-Premier Silvio Berlusconi, Marcello Dell'Utri. Napolitano sagt aus, er habe nichts von möglichen Absprachen gewusst.
2015
Juli: Das UNESCO-Welterbekomitee hat das Arabisch-normannisches Palermo sowie die Kathedralen von Cefalú und Monreale in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Diese Stätten seien ein Beispiel der sozial-kulturellen Verbindungen zwischen der westlichen, der islamischen und der byzantinischen Kultur auf der Insel.
Monreale, Duomo di Monreale
Monreale, Duomo di Monreale, Mai 2014
Mittelapsis
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
2018
Dezember: Der Ausbruch des Ätna löste mehrere Beben bis zur Stärke 4 auf der Richterskala aus. Vereinzelt kam es zu Beschädigungen. Der Flughafen Catania war nicht direkt betroffen.
Im Zuge einer Razzia wurde die Nummer 1 der Cosa Nostra, der 80-jährige Settimino Mineo, festgenommen. Er hatte nach dem Tod von Toto Riina die Führung der Mafia übernommen.
2019
Juli: Beim Ausbruch des Vulkans Stromboli auf der gleichnamigen, kleinen Insel vor Sizilien wurde ein Tourist getötet und eine weitere Person verletzt. Weitere Schäden wurden nicht gemeldet.
Andrea Camilleri (6.9.1925-17.7.2019): Der Schöpfer von Commissario Montalbano (27 Krimis) schrieb über 100 Bücher. Neben zahlreichen historischen Romanen setzte er sich auch mit dem Faschismus, den italienisch/sizilianischen Verhältnissen, dem organisierten Verbrechen und den aktuellen rechten Kräften (insbesondere mit Innenminister Salvini) auseinander. Geboren wurde er in Porto Empedocle in Sizilien, dem er mit der fiktiven Stadt Vigàta in den Montalbano-Krimis ein Denkmal setzte. Erst 1994 schaffte er mit dem ersten Montalbao-Roman „La forma dell'acqua” (Die Form des Wassers) den literarischen Durchbruch. Davor arbeitete er als Theaterregisseur, TV-Produzent, Drehbuchautor und Lehrender. 93-jährig ist er in Rom gestorben.

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