Buchtipp : Andrea CAMILLERI/Carlo LUCARELLI/Giancarlo DE CATALDO, Richter. (Rezension)

Andrea CAMILLERI/Carlo LUCARELLI/Giancarlo DE CATALDO, Richter.

Emilia-Romagna/Sizilien/Bologna/Krimi/

Andrea CAMILLERI/Carlo LUCARELLI/Giancarlo DE CATALDO: Richter.
Andrea CAMILLERI/Carlo LUCARELLI/Giancarlo DE CATALDO: Richter.
(Giudici., 2011)
172 S, ISBN: 978-3-608-93989-7
Stuttgart: Klett-Cotta, 2013
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Drei Erzählungen von drei bekannten Kriminalschriftstellern.
Die drei Richter könnten unterschiedlicher nicht sein: Efisio Surra im dem gerade vereinigten Italien angeschlossenen Sizilien, Valentina Lorenzini, genannt "Bambina", im Bologna der 1980er-Jahre, der Staatsanwalt (genau genommen eigentlich kein 'Richter) Ottavio Mandati im Sizilien der Gegenwart.
Aber die drei haben etwas gemeinsam: unabhängig von ihrem persönlichen Schicksal, von den Bedrohungen kämpfen sie gegen Korruption und dunkle Machenschaften, gegen die Verflechtungen von Verbrechen und Politik, gegen die dunkle Seite Italiens.
Camilleris Erzählung von Richter Surra ist etwas zu einfach und naiv. Die dunklen Mächte lassen sich nicht so einfach von jemandem ausbooten, der keine Angst vor ihnen zu haben scheint - einfach, weil er die Warnungen nicht erkennt. Und ob die bisher Unterdrückten alleine dadurch mutig werden?
Lucarellis Richterin "Bambina" ist jung und eigentlich nur mit Wirtschaftsdelikten befasst. Aber sie kommt irgendeinem Geheimdienst in die Quere, und gibt erst recht nicht auf. Die Geschichte ist glaubwürdig, kompakt und spannend und lässt in die Abgründe der italienischen Politik vor dem Attentat von Bologna blicken.
De Cataldo beschreibt den Kampf des Staatsanwalts gegen einen populären, aber korrupten Bürgermeister einer sizilianischen Kleinstadt als Abfolge von drei Träumen vor einem finalen Showdown, einem entscheidenden Prozeß, den er vielleicht diesmal gewinnen wird.
Fazit: Drei unterschiedliche Geschichten, die in die Abgründe Italiens blicken lassen.

Valentina setzte sich wieder in den Sessel, den Ellbogen auf der Armlehne, das Kinn in der Hand, die Lippen nachdenklich entschlossen nach vorn geschoben. Die andere Hand in die Seite gestemmt, die bloßen Füße übereinandergeschlagen.
Das Gesetz.
Das Gesetz im Schlafanzug. [...]
Sanna nickte. Er dachte: Das Gesetz ist ein kleines Mädchen im Schlafanzug, und in diesem Moment wusste er genau: Er würde alles für sie tun, egal, worum sie ihn bat.

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