Sizilien: Palermo - westlich der Quattro Canti

Kulturhauptstadt Italiens 2018

Am und um den Corso Vittorio Emanuele, zwischen der Porta Nuova und der Porta Felice, liegen die meisten Sehenswürdigkeiten. Nach Westen neben dem Normannenpalast und der Kathedrale etwa San Giovanni degli Eremiti und der Ballarò-Markt, nach Osten die Piazzas Bellini und Marina.

Palermo, San Giovanni degli Eremiti
Palermo, Via dei Benedettini, Mai 2014
San Giuseppe Cafasso, San Giovanni degli Eremiti
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Wir starten den Spaziergang, für man wenigstens einen Tag, besser zwei einplanen sollte, an den Quattro Canti. Den Corso Vittorio Emanuele entlang bis zur Porta Nuova am westlichen Ende, besichtigen die Kathedrale Maria SS. Assunta und den Normannenpalast mit der Cappella Palatina. Danach ein Abstecher über die Via dei Bennedettini zur Kirche San Giovanni degli Eremiti und zur Piazza Ballarò mit dem gleichnamigen Markt. Zurück über den Corso zur Piazza Quattro Canti. Dort beginnt die Fortsetzung des Spaziergangs in den östliche Teil über den Corso Richtung Porta Felice.

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Sehenswertes westlich der Quattro Canti

Quattro Canti (Piazza Vigliena) [Platz]

Die Piazza Quattro Canti („Vier Ecken”) wurde 1608-1620 vom Architekten Giulio Lasso (um 1565-1617) geschaffen. Hier kreuzen sich die Via Maqueda und der Corso Vittorio Emanuele, die ehemals wichtigsten Straßen Palermos. Die beiden Straßen teilen die Altstadt in die Stadtviertel Albergheria, Seralcadio, La Loggia und Kalsa.

Palermo, Quattro Canti
West-Palermo, Piazza Quattro Canti, Mai 2014
Palazzo der Ost-Südost-Ecke (Winter/Philipp III./Àgata)
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

An den vier „Kanten”steht jeweils ein Palazzo mit einer konkav geschwungene Fassade. Die von den damals besten Steinhauern ausgeführten Skulpturen – „Sonnentheater“ genannt - wurden in drei Etagen zwischen den zwei Fesnterachsen angeordnet. In der Sockelzone jeweils ein Brunnen mit Skulpturen der Personifikation der Vier Jahreszeiten. Darüber, jeweils umrahmt von Säulen in der klassischen griechischen Ordnung (dorisch/ionisch/korinthisch), die spanischen Könige Karl V., Philipp II., III. und IV. und die vier Schutzheiligen (Cristina, Ninfa, Olivia, Àgata) der Stadtviertel.

Chiesa di San Giuseppe dei Teatini [Kirche]

Hinter einer der Fassaden auf der Piazza Quattro Canti verbirgt sich die Theatinerkirche San Giuseppe dei Teatini. Die vom reichen Theatinerorden über der Vorgängerkirche Madonna della Provvidenza errichtete Kirche entstand 1612-1645 nach Plänen von Giacomo Besio.

Palermo, Chiesa di San Giuseppe dei Teatini
West-Palermo, Piazza Quattro Canti, Mai 2014
Chiesa di San Giuseppe dei Teatini
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Piazza Bologni [Platz]

Am Corso Vittorio Emanuele öffnet sich die von barocken Adelspalästen umgebene Piazza Bologni. Hier steht das 1631 von Scipione Li Volsi errichtete Denkmal Kaiser Karls V.. Die Inschrift im Sockel richtet sich gegen Luther.

Palermo, Piazza Bologni
Palermo, Piazza Bologni, Mai 2014
Denkmal Kaiser Karls V.
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Cattedrale Maria SS. Assunta [Dom]

Porta Nuova [Stadttor]

Die Porta Nuova entstand 1583 zum Gedenken an einen Besuch Karls V. in Palermo 1535. Sie bildete den westlichen Abschluss des Cassarò (heute Corso Vittorio Emanuele) und ist das Gegenstück zur Porta Felice.

Palermo, Porta Nuova
Palermo, Corso Vittorio Emanuele, Mai 2014
Porta Nuova, Stadtseite
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Nach einem Blitzschlag wurde die Porta Nuova 1761 erneuert.

Palermo, Porta Nuova
Palermo, Corso Vittorio Emanuele, Mai 2014
Porta Nuova, Feldseite
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

An der prunkvollen Feldseite erinnern die kolossalen Hermenpilaster der Afrikaner an den Sieg Kaiser Karls V. bei Tunis.

Palermo, Porta Nuova
Palermo, Corso Vittorio Emanuele, Mai 2014
Porta Nuova, Hermenpilaster
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Beachtenswert ist auch die Majolika-Spitze, das Pyramidendach von 1669.

Palermo, Porta Nuova
Palermo, Corso Vittorio Emanuele, Mai 2014
Porta Nuova, Majolika-Spitze
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Palazzo dei Normanni [Palast]

San Giovanni degli Eremiti [Kirche]

San Giovanni degli Eremiti, die Kirche des hl. Johannes der Eremiten, wurde 1132 auf Wunsch Roger II. errichtet. Die einschiffige Kirche ist kreuzförmig angelegt und liegt in einem kleinen, friedvollen Park mit einem schönen Kreuzgang.

Palermo, Chiesa di San Giovanni degli Eremiti
Palermo, Via dei Benedettini, Mai 2014
Chiesa di San Giovanni degli Eremiti
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Kirche gilt als Paradebeispiel für die Verschmelzung arabo-berberischer und normannischer Baustile, von Weitem schon an den roten Kuppeln zu erkennen, die den sonst schlichten Kubus der Kirche krönen.

Mercato Ballarò [Markt]

Der Ballarò-Markt rund um den unteren Abschnitt der Via Porta di Castro und der Piazza Ballarò hat dem ehemals berühmten Mercato della Vucciria den Rang abgelaufen. Der Markt ist die Realisierung der Vorstellung vom pittoresken Alltagsleben des Südens.

Palermo, Via Porta di Castro, Mai 2014
Mercato Ballarò
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Überquellende Obst- und Gemüsestände, appetitlich arrangierte Fische und Meerestiere, deren Namen man nicht einmal kennt, Modeschmuck und allerlei Ramsch werden begleitet von Musik aller Richtungen, die aus den Lautsprechern tönt. In allen Ständen hängen Heiligenbilder neben verstaubten Plastikblumen. Es wird gefeilscht, gestritten, gelacht, geflucht.

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