Sizilien: Agrigento
Das berühmte Tal der Tempel, weit größer als die heutige Stadt Agrigento und eine der interessantesten archäologischen Stätten der Insel. Als Kulisse eine Skyline von Hochäusern. Unsichtbar dahinter das mittelalterlich-barock geprägte Zentrum.

Blick vom Valle dei Templi
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Natürlich ist das (Valle dei Templi, UNESCO-Weltkulturerbe), der Rest des mächtigen griechischen Akragas, der Hauptanziehungspunkt der Provinzhauptstadt. Trotzdem sollte man die Altstadt nicht versäumen, denn auch Agrigento ist eine Barockstadt und gehört zu den spätbarocken Städten des Val di Noto.
Agrigento Sehenswertes
Die Besichtigung des Valle dei Templi beginnt man am Besten beim oberen Eingang in der Nähe des Hera-Tempels im östlichen Tempelbezirk. Der (etwas unzivilisierte) Parkplatz rechts vom Eingang ist leicht zu übersehen, aber trotzdem kostenpflichtig.
In der Altstadt ist der Parkplatzmangel groß und eine Zielrichtung einzuhalten schwer, da man sich leicht im Gassengewirr verliert. Mit Glück kann man auf der Piazza Vittorio Emanuele parken, auch wenn der Platz für die Präfektur reserviert zu sein scheint. Mit einem Trinkgeld für den „Parkplatzwächter” ist ein Parkticket nicht unbedingt erforderlich.
Agrigento Geschichte
Dorische Kolonisten aus Gela und Rhodos gründeten 581 v.Chr. auf dem Hochplateau die Stadt Akragas. 488 v.Chr. kam Theron an die Macht. Akragas wurde zur blühenden Stadt und stärksten Macht Siziliens nach Syrakus. Die Tempelbauten zeugen noch heute von ihrer Bedeutung. Der Dichter Pindar pries sie als „die schönste der sterblichen Städte”, der Philisoph Empedokles wirkte hier. 409 v.Chr. endete die glanzvolle Epoche mit dem Sieg der Karthager. 207 v.Chr. gaben die Römer der Stadt den Namen Agrigentum. Die glanzvolle Geschichte war zu Ende.
827 wurde der jetzt Gergent (Girgenti) genannte Ort von den Arabern eingenommen. Der normannische König Roger II. erklärte es zum Bischofssitz. Die Stadt erlangte erneut ökonomische Bedeutung durch den Handel mit Afrika, den sie 1245 unter Friedrich II. wieder verlor.
1823/24 bereiste der Münchner Hofbauintendant Leo von Klenze (1784-1864) mit Ludwig I. Sizilien und vermaß die Tempel von Agrigent. 1927 wurde Girgenti unter Mussolini in Agrigento rückbenannt.
Im nahe gelegenen Hafen Porto Empédocle wurden die Schriftsteller Luigi Pirandello (1867-1936) und Andrea Camilleri (*1925) geboren.
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- Agrigento, Valle dei Templi, Mai 2014
Tempio di Giunone (Juno-/Hera-Tempel)
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)