Sizilien: Ätna

Der Ätna ist mit 3329 Metern der höchste Berg Italiens südlich der Alpen und der größte aktive Vulkan Europas. Majästetisch erhebt er sich nicht weit entfernt von der Ostküste Siziliens.

Ätna
Ätna, Mai 2014
Cratere Sud-Est
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Ätna bricht regelmäßig aus und das Gebiet muß gelegentlich gesperrt werden. Besonders spektakulär sind die Eruptionen in den vier Gipfelkratern. Häufiger (und gefährlicher) sind jedoch die Ausbrüche in den Spalten und alten Kratern entlang der Berghänge. 120 Kontrollstationen und Satelliten überwachen die seismischen Aktivitäten des Ätna.
Die Sizilianer nennen ihn Mongibello, den „Berg der Berge” - eine lateinisch-arabische Wortschöpfung: das lateinische Wort „mons” bedeutet Berg, und „gibel” ist der arabische Ausdruck für Berg.

Ätna Besichtigung

Um sich eine Vorstellung von den Ausmaßen dres Vulkans zu machen, kann man ihn per Auto oder Zug umrunden. Die Schmalspurbahn Ferrovia Circumetnea umrundet den Berg, von Giarre nördlich von Catania ausgehend, und benötigt für die rund 110 Kilometer etwa drei Stunden. Die Reise endet wieder in Catania.

Ätna, Funivia dell’ Etna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
Blick auf Rifugio Sapienza
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Wir wählten den häufigsten Weg zur Besichtigung des Ätna: Über Nicolosi zum Rifugio Sapienza auf 1910 Meter Höhe. Von dort fährt die Seilbahn Funivia dell’ Etna (eine 6er-Kabinen-Seilbahn) weiter auf 2500 Meter (€ 30 pro Person). Vom Endpunkt der Seilbahn kann man mit geländegängigen Bussen auf 2900 Meter weiterfahren (€ 21 pro Person). Dann geht es zu Fuß weiter zum „Torre del Filosofo”. Der Krater selbst kann nur mit einem (obligatorischen) Bergführer bestiegen werden.

Ätna, Funivia dell’ Etna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Weiterfahrt vom Endpunkt der Seilbahn lohnt nur bei wirklich schönem Wetter, sonst ist man sehr schnell im Nebel. Diese Bedingungen waren nicht gegeben, so daß wir uns mit einem Spaziergang um das Gebiet der Seilbahn begnügten. Nicht zu unterschätzen sind auch die Temperaturen - bei uns hatte es rund 10°C -, so daß die Mitnahme einer warmen Jacke und eines Pullovers unbedingt anzuraten ist.

Ätna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
Blick Richtung ionisches Meer
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Gipfel des Ätna hat vier Krater: Bocca di Nord-Est (Nordostkrater), Voragine, Bocca Nuova und Cratere Sud-Est (Südostkrater). Auf der Route von Rifugio Sapienza kommt man zum Cratere Sud-Est, ein besonders aktiver, wohlgeformter schwarzer Kegel.

Ätna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
erloschene Krater
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Fahrt auf den Ätna ist wohl einer der Höhepunkte der Sizilienreise. Die aus der Lava der Eruptionen geformte schwarze Landschaft, immer wieder unterbrochen von lavafreien, grünen Flächen, ist tief beeindruckend. Verwirrend und nur schwer vorstellbar ist, daß das Rifugio Sapienza ein Wintersportgebiet ist, mit Unterkünften und Liften. Interessant wäre zu sehen, wie es hier wohl im Winter bei Schnee aussieht.

Ätna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
Schneefräse und Liftmasten
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Funivia dell’ Etna, Rifugio Sapienza, Tel. +39 095 914141 (42), Webseite; April-November: 9-17:30 Uhr, Dezember-März: 9-15:30 Uhr

Einkaufs-Tipp

Orangenblütenhonig

Honigliebhaber sollten unbedingt Honig aus Orangenblüten, Kastanien oder Zitrone aus Zafferana Etnea kaufen, einer kleinen Stadt an der Ostflanke des Ätna. Aus ihr stammen angeblich bis zu 35% des italienischen Honigs. Dre Honig ist in allen Läden am Rifugio Sapienza erhältlich.

 

 

Ätna Geschichte

Der Ätna ist vor ca. 35.000 Jahren entstanden. Damals betrachteten die Menschen den Feuer speienden Berg voller Ehrfurcht. Die Griechen glaubten, dass sich hier die Werkstatt von Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Handwerker, befände, und daß Polyphem, der einäugige Zyklop, in einer Höhle an den Hängen des Vulkans lebe.
Die erste dokumentierte Eruption ereignete sich ca. 1500 v.Chr. Seitdem wurden mehr als 200 Ausbrüche verzeichnet. Der Schlimmste fand 1669 statt: Ein gewaltiger Lavastrom kroch am Südhang des Ätna zu Tal und begrub dabei 16 Orte unter sich. Er verschlang auch einen großen Teil von Catania und forderte um die 12.000 Menschenleben.
2002/2003 wurde das Tourismuszentrum Etna Nord bei Piano Provenzana samt Schiliften, Restaurants und Hotels von den Lavamassen verschluckt. Bei einer besonders gewaltigen Eruption im September 2007 bildete sich eine 400 Meter hohe Aschesäule, so daß der Flughafen von Catania vorübergehnd geschlossen werden musste. Auch im Frühjahr 2013 spuckt der Ätna Feuer und Lavafontänen.
Seit 1987 ist der Vulkan Teil eines 590 km² großen Nationalparks Parco dell’Etna.

Ätna
Ätna, Bergstation Funivia dell’ Etna, Mai 2014
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

 

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