Fahne IslandIsland Rundreise - 14. Tag: Blaue Lagune

Da sich das Wetter zunehmend verschlechtert, flüchten wir nach einer Runde durch die Altstadt Reykjavíks in das Fotografiemuseum und das Kunstmuseum. Anschließend folgt der wohl unvermeidbare Besuch in der Blauen Lagune. Dann steht nur noch der Flughafen Keflavík und der Rückflug nach Wien am Programm.
Die Koordinaten bei den Sehenswürdigkeiten beziehen sich auf die überall erhältliche Gratiskarte von Big Map (https://www.bigmap.is), Reykjavík centrum. Alle Öffnungszeiten beziehen sich auf die Sommersaison (Juni- Mitte September)!

Wetter: vormittags stark bewölkt, dann zunehmender Regen und Wind
Abendessen im Lava-Restaurant in der Blauen Lagune.

Reykjavik ⇒ Blaue Lagune ⇒ Keflavík

Fotografiemuseum Reykjavík (Ljósmyndasafn Reykjavíkur)

Das Museum befindet sich im 6. Stock des Grófarhús, in dem sich auch die Stadtbibliothek befindet. Aufgabe des Museums ist die Beschäftigung mit der Rolle der isländischen Fotografie in Kultur, Geschichte und als Kunstform sowie die Restauration von Fotos. Etwa drei Mal im Jahr wird eine Ausstellung gezeigt. Neben den Wechselausstellungen sind auch im Treppenhaus weitere Fotos ausgestellt. Der Museumsshop führt Bücher zur Fotografie und Postkarten mit Reykjavík-Motiven.
Ljósmyndasafn Reykjavíkur (Eintritt frei!), Tryggvagata 15 | G5

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Kunstmuseum Reykjavík Hafenhaus (Listasafn Reykjavíkur Hafnarhúsið)

>Kunstmuseum Reykjavík Hafenhaus
Reykjavík, Juli 2011
Kunstmuseum Reykjavík Hafenhaus, Hafenseite
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Das ehemalige Hafenhaus wurde 1932-39 nach einem Entwurf von Sigurður Guðmund­sson vom Hafen­meister Þórarinn Kristján­sson gebaut. Es war zu der Zeit das größte Gebäude in Island. Nach einer Reno­vie­rung durch die Architekten Margrét Harðardóttir und Steve Christer zog 2000 das Kunstmuseum ein. Das Museum besteht aus sechs Galerien, dem Hof und einem Mehr­zweck­saal.
In diesem Zentrum zeit­genös­sischer Kunst werden in Wechselausstellungen Werke verschiedener in- und ausländischer Künstler ausgestellt. Die Dauerausstellung ist dem isländischen Künstler Erró (*1932, eigentlich Guðmundur Guðmundsson) gewidmet, der dem Museum 1989 einen großen Teil seiner Werke und Arbeitsmittel überlassen hat.
Die hier beheimatete einzige Architektursammlung Islands wurde 2008 als Folge der Finanzkrise geschlossen, die Kuratorin entlassen.
Im Museumsshop gibt es eine breite Auswahl an Kunstbüchern und Ausstellungskatalogen des Museums. Sehr empfehlenswert ist das Museumscafé, von dem man nicht nur einen schönen Blick über den Hafen hat, sondern wo man auch ausgezeichnete Suppen und Salate genießen kann.
Listasafn Reykjavíkur Hafnarhúsið tgl. 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr, Tryggvagata 17 | G5
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Hafenbahn

Lokomotive Minør

Reykjavík, Juli 2011
Lokomotive Minør, Vorderansicht
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Lokomotive Minør

Reykjavík, Juli 2011
Lokomotive Minør, Rückansicht
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Denkmal „Looking Seewards”

Reykjavík, Juli 2011
Denkmal „Looking Seewards”
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Anlässlich des Ausbaus des Hafens von Reykjavík wurde 1913 eine Schmalspurbahn mit 900-mm-Spurweite und zwei insgesamt zwölf Kilometer langen Strecken in Betrieb genommen. Die eine Strecke führte vom Hafen nach Öskjuhlið, wo seit 1928 Perlan steht, die andere nach Skólavörðuholt. Die Bahn diente ausschließlich dem Güter­verkehr. Nach Fertig­stel­lung der Bauarbeiten 1917 blieb die Bahn bis 1928 weiter für den Gütertransport in Betrieb. Dafür standen zwei Dampflokomotiven der Loko­mo­tiv­fabrik Arnold Jung aus dem Jahr 1892 zur Verfügung.
Eine der beiden eingesetzten Lokomotiven, die 1892 gebaute Minør, steht als Museumslokomotive am Hafen, die andere befindet sich im Freilichtmuseum Árbæjarsafn. Da Pläne zum Bau einer Eisenbahn in Island nie realisiert wurden (LeseTipp), blieb diese Güterbahn die einzige Eisenbahn Islands - abgesehen von der Werksbahn, die beim Bau des Kárahnjúkar-Kraftwerks errichtet und anschließend wieder abgebaut wurde. Eine Diesellokomotive dieser Bahn befindet sich in der Nähe von Skriðuklaustur am Lögurinn-See.
In der Nähe der Museumslokomotive steht das Denkmal „Looking Seewards” von Ingi Þ. Gíslason, das anlässlich des 80. Jahrestages des Hafens von Reykjavík und des 60. Jahrestages des Nationalen Seemannstages 1997 an der alten Hafenlinie errichtet wurde.
Sæmundargötu 2 | G6 Top

Blaue Lagune (Bláa Lónið)

Vulkanausbruch: Aktuelle Information zu Öffnung/Schließung der Blauen Lagune

Blaue Lagune
Blaue Lagune, Juli 2011
Außenansicht
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Die bekannteste Badestelle Islands kombiniert die Wirkung von viel heißem Wasser und atemberaubender Naturkulisse auf spektakuläre Weise. Eigent­lich ist sie eine Abwasserhalde des Geother­mal­kraftwerks Svartshengi, das seit den 1970er-Jahren Süß- und Meerwasser aus zwei Kilometern Tiefe holt, damit die Turbinen antreibt und kaltes Quellwasser für die umliegenden Orte der Halb­insel Reykjanes erwärmt. Anschließend wurde das Wasser einfach auf das Lavafeld vor dem Kraftwerk gepumpt, sodaß sich im Laufe der Jahre auf dem zerklüfteten Gestein ein See gebildet hat.
In den Achtzigerjahren begannen die Isländer, in diesen Kraftwerkabwässern zu baden. Sauberstes Wasser in einem Lavafeld vor einer Industrieanlage - eine perfekte Komposition aus Industrie und Natur. Zusätzlich stellte sich noch heraus, daß das an Kieselsäure reiche Wasser einen positiven Einfluß auf die Schuppenflechte und andere Hautkrankheiten hat.
So wurde hier schließlich das Thermalbad Blaue Lagune errichtet. Obwohl vollkommen künstlich, gilt es als Symbol für die Naturbelassenheit Islands. Die Nähe zum Flughafen begünstigte die weitere Entwicklung. Unter der Architektin Sigrídur Sigthórsdóttir wurden 1995-98 und 2005-07 Erweiterungen hinzugefügt. Neben der Lagune gibt es eine Gesundheitsklinik und ein Hotel, eine Kosmetiklinie wird im Shop verkauft.

„Die Blaue Lagune ist ein Musterbeispiel für den pragmatischen Einfallsreichtum, mit dem die Isländer immer neue Wege finden, um die natürlichen Gegebenheiten möglichst gut für sich zu nützen: Das Wasser erzeugt erst Strom, dann heißes Leitungswasser, dann baden die Touristen darin.” (Kristof Magnusson, Gebrauchsanweisung für Island, S. 48)

Die Blaue Lagune ist aber auch ein Beispiel dafür, wie Isländer ihre Bäderkultur verstehen: In einem Land, in dem es überwiegend kalt und das Wetter schlecht ist, gibt es in der Anlage ein winziges Innenbecken und für vielleicht 2000 Besucher etwa 25 Liegesessel im Innenbereich. Alles andere spielt sich im Freien ab, man kriecht bei Wind, Regen oder Schnee im Krebsgang durch 30-50 cm tiefes Wasser und versucht, irgendwo eine halbwegs geschützte Stelle für den Kopf zu finden. Es gibt auch tiefere Becken, aber zu denen muß man über Brücken im Freien laufen.
Das System der Garderobekästchen ist gut gelöst (wenn man den Mechanismus einmal verstanden hat), auch Koffer u.dgl. können in großen Kästchen untergebracht werden. Der Platz im Umkleidebereich ist etwas knapp, Duschen gibt es ausreichend.
WICHTIG: unbedingt vor dem Bad ohne Badebekleidung duschen! Duschgel und Shampoo stehen ausreichend zur Verfügung.
Blaue Lagune 1. Juni - 20. August: 7-24 Uhr; 21. August - 31. Mai: 8-22 Uhr (Vor-Reservierung erforderlich), 240 Grindavík

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