Fahne IslandIsland Rundreise - 13. Tag: Reykjavík Universitätsviertel

Wendet man sich vom Skothúsvegur nicht nach rechts in die Tjarnargata, sondern geht weiter bis zur Suðurgata und dann nach links, gelangt man nach Überquerung der Hringbraut ins Universitätsviertel. Sehenswert sind dort die Nationalbibliothek, das Nationalmuseum, die Universität und das Nordische Haus. Etwas außerhalb des Zentrums gelegen und daher besser mit dem Auto zu erreichende sind Höfði und Perlan.
Die Koordinaten bei den Sehenswürdigkeiten beziehen sich auf die überall erhältliche Gratiskarte von Big Map (https://www.bigmap.is), Reykjavík centrum.

Wetter: im Tagesverlauf zunehmend sonnig
Abendessen im Kaffi Sólon, Übernachtung im Hotel Ørkin, beide Reykjavík

Reykjavík - Sehenswertes: Universitätsviertel-Höfði-Perlan

National- und Universitätsbibliothek (Þjóðarbókhlaðan)

National- und Universitätsbibliothek
Reykjavík, Juli 2011
National- und Universitätsbibliothek
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Mit seinen vier Türmen, den Fensterschlitzen, dem Wassergraben und der Brücke erinnert das Gebäude an eine Festung und unterstreicht damit den Wert dessen, was hier untergebracht ist: das literarische Erbe Islands. Eine Mauer aus Lavasteinen zwischen der Bibliothek und den Straßen verstärkt den Eindruck einer Schutzanlage. Errichtet wurde das Gebäude zwischen 1974 und 1994 von Manfreð Vilhjálmsson, von 1974-1984 arbeitete auch Þorvaldur Þorvaldsson daran mit.
Die Universitätsbibliothek befindet sich vorwiegend im 2. und 3. Stockwerk, im Erdgeschoss sind Handschriften, die teilweise auf Árni Magnússon (1663-1730) zurückgehen, und seltene Bücher untergebracht.
Þjóðarbókhlaðan Anrgrímsgata 3 | G6 Top

Isländisches Nationalmuseum (Þjóðminjasafn Íslands)

Isländisches Nationalmuseum
Reykjavík, Juli 2011
Isländisches Nationalmuseum
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Das Nationalmuseum wurde als Institution 1863 gegrün­det. Bis 1911 Antiquarische Sammlung genannt, war das Museum an zahlreichen Orten in Reykjavík untergebracht - der Kathedrale, dem Gefäng­nis, dem Parlament und der Nationalbank und schließlich in der Alten Nationalbibliothek, heute das Kulturhaus. Zur Erinnerung an den 17. Juni 1944, den Unabhängigkeitstag der Republik, schenkte das Parlament dem Land dann dieses von 1945-1952 von Sigurður Guðmundsson und Eiríkur Einarsson entworfene Gebäude. Der Stahlbetonbau ist stark vom Funktionalismus geprägt. Die Betonwände sind stark bewehrt und mit einem hellen Außenputz aus gemahlenem Gestein, vor allem Quarz, geschützt. Der 2001 von Ögmundur Skarphéðinsson geplante Um- und Erweiterungsbau verbesserte die unzureichende Eingangssituation und fügte auf der Südseite einen Anbau hinzu.
Schwerpunkt des Museums ist das Entstehen der isländischen Nation, eine Kulturgeschichte von der Landnahme bis zur Gegenwart. Die Exponate aus dem 18. und 19. Jahrhundert verdeutlichen, daß die isländische Gesellschaft sehr arm und bäuerlich war, so daß nur wenige Kunstgegenstände erhalten sind. 2001 wurde auch eine Agentur für das Archäologische Erbe gegründet, die sich mit archäologischen Ausgrabungen und der Sammlung historischer Gebäude befasst.
Þjóðminjasafn Íslands Di-So 10-17 Uhr, Suðurgata 41 | G6Top

Universität (Háskóli Íslands)

Universität

Reykjavík, Juli 2011
Universität, von Perlan aus gesehen
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Universität Hauptgebäude

Reykjavík, Juli 2011
Universität, Hauptgebäude
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Universität, neues Fakultätsgebäude

Reykjavík, Juli 2011
Universität, neues Fakultätsgebäude
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Universität

Reykjavík, Juli 2011
Universität, Fakultät für Erdwissenschaft
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Die 1911 gegründete wich­tigste Universität Islands (außerdem gibt es noch eine Universität in Akureyri, eine landwirtschaftlich-touristische Hochschule in Hólar und eine Agrarwissenschaftliche Hoch­schule in Hvanneyri, sowie einige Privatuniversitäten) zog 1940 aus dem Parlament in das von Staatsarchitekt Guðjón Samúelsson entwor­fene Gebäude um. Das in Beton errichtete Gebäude ist mit einer isländischen Quarz­mischung verputzt. Stilistisch geprägt wird es vom inter­nationalen Funktionalismus. Derzeit gibt es hier 25 Fakultäten mit rund 12.000 Studenten. Außerdem wurde der Campus um zahlreiche, teilweise architektonisch sehr interessante Gebäude erweitert.
Háskóli Íslands Sæmundargötu 2 | G6 Top

Nordisches Haus (Norræna húsið)

Nordisches Haus
Reykjavík, Juli 2011
Nordisches Haus
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Östlich der Universität liegt frei auf dem Campus das 1968 eröffnete Nordische Haus. Errichtet nach Plänen des finnischen Architekten Alvar Alto ist das Gebäude ein Symbol der Zusammenarbeit aller nordischen Länder und wird vom Nordischen Rat unterhalten. Das eingeschos­sige Betongebäude mit einer Oberfläche aus weiß ge­strichenen Ziegeln steht auf einem leicht erhöhten Erdsockel.
Gedacht als Kultur- und Kommunikationszentrum beherbergt es rund 30.000 Bücher (Belletristik und Fachliteratur) in den skandinavischen Sprachen sowie 40 Tageszeitungen. Außerdem werden Kunstausstellungen und Konzerte organisiert. Ein herausragendes Ereignis ist das gesamtnordische Mittsommernachtsfest am 23. Juni und das schwedische St. Lucia-Fest im Dezember.
Norræna húsið Sæmundargata | G6 Top

Höfði

Höfði
Reykjavík, Juli 2011
Höfði
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Das 1909 für den französischen Konsul Jean Brillouin erbaute Holzhaus stammt von der norwegischen Firma Strömmen. Es ist im Jugendstil gebaut und wurde komplett aus Norwegen importiert. 1941-1951 gehörte es Großbritannien und wurde auf Anraten des Botschafters verkauft, weil er es für baufällig hielt. 1958 erwarb es die Stadt Reykjavík und reno­vierte es. Seit 1968 dient es als offizielles Gästehaus der Stadt und wird auch bei Staatsbesuchen genützt. Am 11./12. Oktober 1986 fand hier der berühmte Reykjavík-Gipfel zwischen dem Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, und dem Präsidenten der USA, Ronald Reagan, statt. Im August 1991 unterzeichnet Island hier als erstes Land der Welt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den neuen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Das Gebäude liegt inmitten einer weiten Grünfläche mit Blick auf die Bucht, zwischen der Uferstraße Sætún und der Parallelstraße Borgatún.
Höfði, Borgartún 9 | I5Top

Perle (Perlan)

Perlan

Reykjavík, Juli 2011
Perlan
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Perlan, innen

Reykjavík, Juli 2011
Perlan, innen mit dem „Geysir”
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

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Der Hügel Öskjuhlið ist mit 61 m Höhe ein idealer Standort als Depot und Verteilstelle der Heißwasserversorgung von Reykjavík, die seit 1928 das heiße Wasser aus der Erde nutzt. Das 1991 eröffnete und von Architekt Ingimundur Sveinsson errichtete Bauwerk besteht aus sechs Heiß­wasser­tanks, die jeweils bis zu 4 Mio Liter Wasser fassen. Sie sind ein Symbol für die geothermale Energie des Landes, ihre Nutzung durch den Menschen und ihre lebens­wichtige Rolle in der isländischen Gesellschaft.
Über den Wassertanks erhebt sich eine 14 m hohe Stahl-Glas-Kuppel, in Gundelfingen (Deutschland) von der Firma Gartner hergestellt, mit einem Durchmesser von 39 m. In ihr befindet sich der Wintergarten mit Skulpturen von Ásmundur Sveinsson, das Drehrestaurant und die Cafeteria, von der man auf die Aussichtsplattform mit einem 360° Rundumblick über Reykjavík gelangt. Der computergesteuerte „Geysir” im Keller schießt alle fünf Minuten eine 15 m hohe Fontäne hinauf. Im Erdgeschoß liegt das Saga-Museum, in dem mit Wachsfiguren Szenen aus dem Wikingerleben nachgestellt werden.
Perlan ÖskjuhliðTop

Kirche der Unabhängigen Gemeinde (Kirkja Óháða safnaðarins)

Kirche der Unabhängigen Gemeinde
Reykjavík, Juli 2011
Kirche der Unabhängigen Gemeinde
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Mit dieser Kirche schuf der Architekt Gunnar Hansson 1957 einen der ersten moder­nen Kirchenbauten in Island. Mit ihren klaren Formen und den in kräftigen Grundfarben gestrichenen Wandflächen, charakteristisch für den Wohn­bau der 1950er-Jahre in Reykjavík, löst sie sich von der traditionellen Kirchen­architektur.
Kirkja Óháða safnaðarins, Háteigsvegur

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Háteigskirkja

Háteigskirkja
Reykjavík, Juli 2011
Háteigskirkja
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Die Háteigskirkja steht östlich der Altstadt von Reykjavík. Sie wurde 1957-1965 von Halldór H. Jónsson erbaut.
Háteigskirkja, Háteigsvegur 27-29 Top

Bilderreise Island - 14. Tag
Bilderreise Island - 13. Tag: Reykjavík Sehenswertes: Altstadt