Selfoss ⇒ Stokkseyri ⇒ Eyrarbakki ⇒ Hveragerði ⇒ Mosfellsbær ⇒ Reykjavík (rund 190 km)
Stokkseyri (465 Einwohner)

Stokkseyri, Juli 2011
an einem regnerischen Sonntag
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Stokkseyri, Juli 2011
Þuríðarbúð, die alte Fischerhütte
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Stokkseyri, Juli 2011
Leuchtturm Knarrarósviti
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das kleine Dorf, einst ein lebendiger Fischerort, ist heute ein Freizeit- und Kunstort mit Galerien und Ateliers. Außerdem gibt es aus der Blütezeit einige alte Häuser und die alte rekonstruierte Fischerhütte Þuríðarbúð. Sie erinnert an die Kapitänfrau Þuriður Einarsdóttir (1777-1863), die hier lebte und als eine der wenigen Frauen 25 Jahre lang im Winter mit Booten von Stokkseyri aus auf Fischfang fuhr. Das Innere der Hütte ist nicht sehenswert und wirkt wie der Unterstand betrunkener Jugendlicher. Die Attraktionen des Ortes - neben der Fischerhütte ein Geistermuseum, den Zauberzoo und die Alte Molkerei - findet man nur zufällig, eine Beschilderung ist nicht vorhanden.
Etwas östlich von Stokkseyri auf der Straße Nr. 33 steht der Leuchtturm Knarrarósviti, der 1938-39 vom Ingenieur Axel Sveinsson und inspiriert vom Staatsarchitekten Guðjón Samúelsson in einer Mischung von Art Nouveau, Jugendstil und Funktionalismus errichtet wurde. Der 26,2 m hohe Turm war der erste aus Beton errichtete Leuchtturm und ist das höchste Gebäude Südislands.
Eyrarbakki (560 Einwohner)

Eyrarbakki, Juli 2011
Modell des Handelshauses Vesturbúðin
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Eyrarbakki, Juli 2011
Kirche
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Eyrarbakki, Juli 2011
Haus „Helgafell”, 1905
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Eyrarbakki, Juli 2011
Haus „Þorwaldseyri”, 1907
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Eyrarbakki, Juli 2011
Skulptur für Bjarni Hergólfsson
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Jahrhundertelang war Eyrarbakki der wichtigste Hafen und größte Handelsort in Südisland. Mit Errichtung der Brücke bei Selfoss verlor er allerdings an Bedeutung und wirkt heute mit seinen zahlreichen alten Häusern recht unberührt. Die meisten Gebäude stammen aus der Zeit zwischen 1890 und 1920. Am westlichen Ortsanfang steht ein Modell von Vesturbúðin, dem Handelshaus der dänischen Kaufleute aus dem 18./19. Jh. Das Original wurde 1950 abgerissen. Eine Skulptur in der Nähe erinnert an Bjarni Hergólfsson, der 985 auf seinem Weg nach Grönland mit seinem Schiff an die amerikanische Küste abtrieb, aber das Land aus Furcht vor den Eingeborenen nicht betrat. Auch in Eyrarbakki fehlen alle Hinweise auf das Heimat- und Seefahrtsmuseum.
In dem eingezäunten Gebäudekomplex östlich des Orts befindet sich Islands größtes Gefängnis, Litla Hraun.Top
Hveragerði (2.300 Einwohner)

Hveragerði, Juli 2011
ein verwunschenes Haus
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Hveragerði, Juli 2011
der Wasserfall im Stadtpark
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Hveragerði, Juli 2011
das abgebrannte Einkaufszentrum Eden
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Der stetig wachsende Ort am Ende der Straße Nr. 38 ist durch die geschüzte Tallage und die zahlreichen Thermalquellen zur „Gartenstadt” Islands geworden. 1929 enstanden hier die ersten Gewächshäuser, heute kommen 60% der Gewächshauserträge aus Hveragerði. Der kleine, aber schön angelegte Park im Zentrum lädt zu einem Spaziergang ein. Das Einkaufszentrum Eden, beliebtes Ausflugsziel von Isländern und Touristen, ist im Juli 2011 abgebrannt. Die berühmten Bananenstauden waren daher nicht mehr zu sehen.
Die Gegend um Hveragerði ist reich an heißen Quellen. Aus zwei 300 m tiefen Bohrungen wird heißer Dampf gewonnen. Die meisten heißen Quellen sind unspektakulär, Grýla und Litli-Geysir sind heute kaum noch aktiv.Top
Mosfellsbær (8.900 Einwohner)
Mosfellsbær wirkt wie ein weiterer Stadtteil des ausufernden Reykjavíks und ist für viele Isländer einen reizvolle Wohnalternative zur Hauptstadt. Einst war der Ort Zentrum der isländischen Wollindustrie, dessen Fabriken und Wohnhäuser zwischen 1919 und 1955 entstanden.
Gljúfrasteinn
Das Wohnhaus des Schriftstellers und Literatur-Nobelpreisträgers Halldór Laxness (1902-1998) an der Straße Nr. 36 Richtung Þingvellir wurde 2004 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Nach Jahren im Ausland und in Reykjavík zog Laxness 1945 mit seiner Frau in dieses Haus, entworfen vom isländischen Architekten Ágúst Pálsson und der Innenarchitektin Birta Fróðadóttir, das für damalige Zeiten groß und beeindruckend wirkte. Nur wenige Kilometer entfernt steht der Hof Laxness, auf dem der Schriftsteller seine Kindheit und frühen Jugendjahre verbrachte.
Das Wohnhaus war auch ein Ort der Kultur. Hier traf man sich zu Konzerten - Laxness war selbst ein begeisterter Pianist -, kamen befreundete Literaten aus dem Inn- und Ausland vorbei. Davor steht Laxness´ geliebter weißer Jaguar.
Das Museum ermöglicht dem Besucher einen Blick auf die private Seite von Halldór Laxness: die alphabetisch sortierten Bücher, die Kunstwerke - teilweise Geschenke, die die Hausfrau nicht schätzte -, die Noten. Die Zimmer sind recht klein, das Haus wirkt wie ein gutbürgerliches Refugium, etwas betulich und abgeschlossen. In einem der größeren Zimmer im Obergeschoß befand sich der Arbeitsplatz von Laxness, wo er bei schöner Aussicht am Stehpult seine Texte verfasste.
Zur Besichtigung gibt es einen Audioguide auch in Deutsch, leider ist Fotografieren nicht erlaubt. Der Parkplatz beim Haus ist sehr klein, aber nicht weit davon, aus Richtung Reykjavík vor der Abzweigung zum Museum, befindet sich ein größerer Parkplatz, auf den leider kein Schild hinweist (Gljúfrasteinn, tgl. 9-17 Uhr).Top