Island-Trilogie 3
(Búrid., 2017)
384 Seiten, ISBN: 978-3-8321-6542-0
Köln: DuMont Buchverlag, 2021
Bewertung
Rezension
Eine matte Sache.
Sonja hat in London das Drogengeschäft übernommen. Aber ihre isländischen Konkurrenten wollen sie ausbooten.
Agla, ihre Ex-Freundin, hat ein kleineres Finanzvergehen zugegeben und nur eine kurze Strafen ausgefasst. Im Gefängnis wird sie von einem großen ausländischen Unternehmen angeheuert, um Vorgänge in der Aluminiumbranche aufzuklären. Hier wird in Island erzeugtes Aluminium gehortet - aber zu welchem Zweck?
Privat findet Agla in Elísa eine neue Freundin.
Fazit: Der dritte Band der Island-Trilogie von Lilja SIGURÐARDÓTTIR ist weitgehend unverständlich und weitschweifig. Was es mit dem Aluminium auf sich hat, bleibt unklar. Der Spannungsbogen hat Luft nach oben. Und der Handlungsstrang mit Anton, der für Julia eine Bombe legen will, ist unpassend und überflüssig. Kein interessanter Abschluß der Trilogie. Kann man sich sparen.
Sonja stand in der Tür zur Abstellkammer und starrte den Käfig an. Alex hatte ihn vor seiner Abfahrt einer Grundreinigung unterzogen, und jetzt wartete er blitzblank auf den Nächsten, der eine Mahnung oder Ausnüchterung brauchte Manchmal hatte sie das Gefühl, ihr gesamtes Leben drehte sich um diesen Käfig. Er war zum Symbol ihres Daseins geworden, seit sie i>orgeir vor acht Jahren in die Falle gegangen war und zum ersten Mal dieses Haus betreten hatte, um Stoff abzuholen, den sie nach Island bringen sollte. Wenn sie den Käfig ansah, hatte sie manchmal das Gefühl, dass sie selbst darin saß, als wäre ihre Welt durch die unerbittlichen Eisenstangen begrenzt, durch die sie das Leben sah, das sie hätte leben können. Ein Leben, in dem Tomas bei ihr wohnte und nicht einen Großteil des Jahres in einem Internat verbringen musste. Ein Leben, in dem Agla morgens neben ihr aufwachte und am Abend für sie kochte.