Höfn ⇒ Skeiðarársandur ⇒ Kirkjubæjarklaustur ⇒ Vik í Mýrdal ⇒ Dyrhólaey ⇒ Myrdalur (rund 330 km)
Skeiðarársandur
- Skeiðarársandur, Juli 2011
der von den Wassermassen verbogenen Pfeiler
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Mit einer Länge von rund 30 km und einer Fläche von 1.000 km² ist die Skeiðarársandur die größte Sandfläche Islands. Hier brüten unzählige Seevögel wie Skuas, Schmarotzerraubmöven und Mantelmöven. Das Gebiet wurde durch die berüchtigten Gletscherläufe der Grímsvötn, einem unter dem Vatnajökull liegenden Vulkan, aufgeschwemmt. Hier fließt auch der größte Gletscherfluss Islands, der Skeiðará, ab. Beim Gletscherlauf von 1934 erreichte der Fluss eine Breite von 9 km, 64.000 km³ Wasser durchströmten ihn pro Sekunde. Seit der Landnahme war daher der Waren- und Menschentransport in diesem Gebiet ein gewagtes Unterfangen.
Erst 1972-74 gelang es den isländischen Straßenbauern durch umfangreiche Maßnahmen, die Ringstraße zu schließen: ein 17 km langer Damm für die Straßentrasse, ein System von Betonbrücken und mehrere schräg verlaufenden Schutzdämme und Hochwasserbarrieren. Aber im November 1996 mußte die Ingenieurskunst vor der Natur kapitulieren: der riesige Gletscherlauf überspülte alle Barrieren und riß die Brücke über den Skeiðará mit sich. Auf einem Rastplatz nahe der neuen Brücke kann man einen der von den Wassermassen verbogenen Pfeiler sehen.
Kirkjubæjarklaustur (120 Einwohner)

Kirkjubæjarklaustur, Juli 2011
Kirche außen, Kreuz vor dem Altarfenster
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirkjubæjarklaustur, Juli 2011
Kirche innen, Blick auf den Altar
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirkjubæjarklaustur, Juli 2011
Blick durch das Altarfenster auf das Kreuz
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirkjubæjarklaustur, Juli 2011
Kirche außen, Eingang und Glocke
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Kirkjubæjarklaustur, Juli 2011
Kirkjugólfið („Kirchenfußboden”)
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Der kurz Klaustur genannte Ort kann kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Vermutlich lebten hier schon vor der Landnahme durch die Wikinger irische Einsiedler. Von 1186 bis zur Reformation im Jahre 1550 stand hier eine Benediktinerinnen-Abtei, von der auch der Ortsname stammt. Die 1974 geweihte Kirche erinnert an den Pfarrer Jón Steingrímsson. Während seiner „Feuerpredigt” im Jahr 1783 stoppte der Lavastrom der Lakagígar knapp vor der Gemeinde. Die Architekten der Kirche, die Brüder Helgi und Vilhjálmur Hjálmarsson, bauten eine Komposition aus Sichtbeton mit einem Holz-Glas-Dach. Der Stahlbetonsockel mit strukturierter Oberfläche soll an die Überreste der alten Torfkirche erinnern. Die scheinbar darüber schwebende Dachkonstruktion besteht aus Holz und Glas. Statt des Altarbildes gibt ein Fensterschlitz den Blick auf das vor der Kirche stehende Kreuz frei. Die Glocke ist an einer eigenen Betonkonstruktion aufgehängt.
Östlich des Ortes in Richtung Zeltplatz liegt an der Straße 203 Kirkjugólfið, der „Kirchenfußboden”, ein 80 m² großes natürliches Mosaik aus sechseckigen, von Gletschern glatt geschliffenen Basaltsäulen. Da man von oben auf die Säulen blickt, wird man an einen alten Kirchenfußboden erinnert.
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Vik í Mýrdal (291 Einwohner)
- Vik í Mýrdal, Juli 2011
Ort, im Hintergrund die drei Felsnadeln
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vík í Mýrdal („Bucht im Moortal”) ist das südlichste Dorf des isländischen Festlands. Der Ort hat keinen nennenswerten Hafen, Fischfang spielt keine Rolle. Handel, Dienstleistungen und die Versorgung der landwirtschaftlich geprägten Umgebung sind die Haupterwerbszweige. Auch die Bedeutung des Fremdenverkehrs nimmt zu. Vom Hausberg Reynisfjall überragt, liegt Vík in einer landschaftlich reizvollen Gegend am Rand des Mýrdalsjökull. An den Ort schließt sich im Süden der schmale, lang gezogene Strand Reynisfjara aus schwarzem Sand an. Obwohl kein Badestrand, zählt er durch seine Lage vor der Bucht Dyrhólaós und dem Gletscher zu den schönsten Europas.
Sehenswertes
Brydebúð
- Vik í Mýrdal, Juli 2011
Brydebúð, 1831 auf den Westmänner-Inseln erbaut
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Das älteste Haus des Ortes ist Brydebúð, 1831 auf den Westmänner-Inseln erbaut. Der Kaufmann J.P.T. Bryde ließ es 1895 nach Vík transportieren und in der Víkurbraut aufstellen. Heute befindet sich hier das Kulturzentrum und Regionalmuseum mit dem Schwerpunkt Schiffsunglücke zwischen 1896 und 1982. Insgesamt strandeten in diesem Zeitraum hier 112 Schiffe.Top
Víkurkirkja

Vik í Mýrdal, Juli 2011
Blick vom Ort auf die Kirche
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vik í Mýrdal, Juli 2011
die 1934 erbaute Kirche
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vik í Mýrdal, Kirche, Juli 2011
Altarbild von Brynjófur Þóðarson
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vik í Mýrdal, Kirche, Juli 2011
die Orgel von Ketill Sigurjónsson
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vik í Mýrdal, Kirche, Juli 2011
das Taufbecken von Ríkharður Jónsson
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Vik í Mýrdal, Kirche, Juli 2011
Glasfenster von Hrafnhildur Ágústsdóttir
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Bis 1924 besuchten die Bewohner von Vík die alte Kirche in Höfðabrekka, die 1924 von einem Sturm zerstört wurde. Die neue Kirche liegt malerisch auf einem Hügel über Vík. Sie wurde 1930-34 nach den Plänen des ersten isländischen Architekten, Guðjón Samúelsson, erbaut und am 14. Oktober 1934 geweiht. Hervorzuheben sind das Altarbild von Brynjófur Þóðarson, das Taufbecken von Ríkharður Jónsson, die Orgel aus dem Jahr 1993 von Ketill Sigurjónsson sowie die Glasfenster der in New York lebenden Künstlerin Hrafnhildur Ágústsdóttir.
Þiskur minningarsteinn (Deutscher Gedenkstein)
- Vik í Mýrdal, Juli 2011
Gedenkstein zur Erinnerung an die ertrunkenen deutschen Seeleute
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Auf dem Weg zur Küste bei Reynisdrangar kommt man an der 2002 errichteten Gedenkstätte für ertrunkene deutsche Seeleute vorbei. Wahrzeichen dieses Küstenstrichs sind die drei spitzen Felsnadeln Skessudrangar, Landdrangar und Langhamrar, die sich bis zu 66 m hoch direkt vor der Küste erheben. Nach der Überlieferung handelt es sich dabei um versteinerte Trolle, die von der aufgehenden Sonne überrascht wurden, als sie ein gestrandetes Schiff an Land ziehen wollten.Top
Dyrhólaey
Das Kap Dyrhólaey ist der südlichste Punkt Islands. Den 120 m hohen „Türlochfelsen” kann man selbst von den Westmänner-Inseln aus sehen. Charakteristisches Kennzeichen ist das Brandungsloch des Felsens, das so groß ist, dass man sogar mit dem Boot hindurchfahren kann. Der Felsen im Meer ist vor rund 80.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch unter dem Wasser entstanden. Auf dem Hügel steht der 1927 von Guðjón Samúelsson erbaute rechteckige Leuchtturm, der immer noch in Betrieb ist.