Höfn ⇒ Suðursveit ⇒ Jökulsárlón ⇒ Nationalpark Skaftafell ⇒ Höfn (rund 300 km)
Suðursveit/Museum Þórbergssetur
- Suðursveit, Juli 2011
Museum von Þórbergur Þórðarson, Seitenfront
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Auffällig ist das von Architekt Sveinn Ívarsson entworfene moderne Gebäude, bei dem ein Teil der Fassade als ein Bücherregal mit den Werken von Þórbergur Þórðarson gestaltet ist. Der Schriftsteller wurde hier am Hof Hali geboren, ging 1906 nach Reykjavík und wurde mit dem 1924 erschienenen kritischen Werk „Bréf til Láru” („Brief an Laura”) über Nacht berühmt 1938 erschien sein zweites bekanntes Werk, „Íslenzkur aðall” („Unterwegs zu meiner Geliebten”, Teilausgabe dt. 1960). Als Anhänger des Esperanto verfasste er Lehrbücher zu dieser Sprache.
Das Museum zeigt im Ostteil alte Fotos aus dem Leben in Suðursveit zwischen 1930 und 1960, im Westteil Leben und Werk von Þórbergur. Empfehlenswert ist die im Café erhältliche Broschüre mit Beschreibungen seiner Werke, seines Lebens und Zitaten. (Þórbergssetur, tgl. 9-20 Uhr)
Gletscherlagune Jökulsárlón

Gletscherlagune Jökulsárlón, Juli 2011
Blick auf die Lagune
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Gletscherlagune Jökulsárlón, Juli 2011
Fahrt durch die Lagune mit dem Amphibienfahrzeug
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Gletscherlagune Jökulsárlón, Juli 2011
Brücke über die Jökulsá
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Gletscherlagune Jökulsárlón, Juli 2011
auf der Jökulsá treiben die Eisberge ins Meer
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Breiðarlón, Juli 2011
die kleinere und ruhigere Gletscherlagune
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Faszinierend: Eisberge in weiß, blau oder schwarz treiben auf der bis zu 160 m tiefen Gletscherlagune Jökulsárlón. Diese beeindruckende Landschaft war u.a. Kulisse für einige Szenen des Films „James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag”. Der Breiðamerkurjökull kalbt in diesen Gletschersee, und die Eisberge schwimmen langsam auf Islands kürzestem Fluß, der 1500 m langen Jökulsá, ins Meer. Vor dem Bau der Brücke 1966/67 stellte der Fluß ein fast unüberwindbares Hindernis dar, weshalb viele den Weg über den Gletscher bevorzugten.
1891/92 schob sich der Gletscher noch bis ans Meer vor. Seit den späten 1930er Jahre hat sich die Lagune vergrößert, da die Gletscherzunge zurückweicht und das Zungenbecken noch mindestens 20 km unter den Gletscher reicht. Heute trennt eine 2,5 km breite Moräne den Gletscher vom Atlantik. Der See ist etwa 200 m tief.
Der Jökulsárlón ist natürlich ein Touristenmagnet, und so sind Parkplatz und Café ziemlich voll. Am See werden halbstündige Rundfahrten mit einem Amphibienfahrzeug angeboten, was uns jedoch weniger gefiel. Trotz der vielen Menschen findet man am Ufer aber durchaus Ruhe, den Anblick zu genießen. Noch besser, da ruhiger, ist die Stimmung am kleineren Breiðarlón.
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- Gletscherlagune Jökulsárlón, Juli 2011
die Farben des Eises
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Die Zusammensetzung der Eisberge bestimmt ihre Färbung. Schwarze und graue Farbtöne sind die Folge der Asche vergangener Vulkanausbrüche. Weißes Eis besteht aus nur leicht zusammengepressten Schnee oder war längere Zeit oberflächlich geschmolzen. Die Oberfläche dieser Eisberge enthält viele Luftbläschen, die das Licht reflektieren und streuen. Damit erscheint das Eis dem menschlichen Auge weiß. Das leuchtend blau-grüne Eis entsteht durch die starke Komprimierung des Gletschers durch sein hohes Eigengewicht. Es enthält kaum noch Lufteinschlüsse und wirkt deshalb blau. Je reiner das Gletschereis ist, desto deutlicher wird die Blaufärbung sichtbar.
Bis zur Fertigstellung der Ringstraße 1974 anläßlich der 1100-Jahr-Feier war das Gebiet zwischen Breiðamerkursandur und Skaftafell eines der isoliertesten Gebiete Islands. Im Westen des Litla Hérað, des „kleinen Bezirks”, bildete der unberechenbare Gletscherfluss Skeiðará eine Barriere für den Bezirk Öræfi. Die Abflüsse der großen Gletscher waren beinahe unüberwindliche Hindernisse. Die versandeten Küsten eigneten sich nicht als Schiffsanlegeplatz. Die Postreiter kamen nur gelegentlich über den Breiðamerkurjökull hierher. Die Bauern waren beinahe eine Woche unterwegs, um zum nächsten Handelsplatz nach Höfn zu gelangen.
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Nationalpark Skaftafell

Nationalpark Skaftafell, Juli 2011
Wasserfall Hundafoss
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Nationalpark Skaftafell, Juli 2011
Wasserfall Svartifoss
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Nationalpark Skaftafell, Juli 2011
Ausblick vom Sjónarsker auf den Gletscher Skaftafellsjökull
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)

Nationalpark Skaftafell, Juli 2011
Ausblick vom Sjónarsker auf die Ebene Skeíðarársandur
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Der 1967 gegründete Nationalpark umfasst 1.600 km² und gehört seit 2008 zum Vatnajökull-Nationalpark. Hier wachsen 210 verschiedene Pflanzenarten, es gibt noch Reste von Birkenwäldern sowie zahlreiche Vögel: Schneehühner, Rotdrosseln und Bergfinken, aber auch eine nur in Island vorkommende Zaunkönigart. Zur Zeit der Landnahme befand sich hier eine Thingstätte.
Die im Besucherzentrum empfohlene, rund zweistündige Wanderung (ca. 6,5 km) auf einem markierten Rundwanderweg führt uns vom Campingplatz am Hundafoss vorbei zum Svartifoss und über den Aussichtsberg Sjónarsker wieder zurück. Trotz des gelegentlichen leichten Regens eine sehr schöne Wanderung, der Aussichtspunkt Sjónarsker bietet einen weiten Blick auf den Sander und die Talgletscher. Natürlich ist der Skaftafell-Nationalpark ein touristischer Anziehungspunkt, aber nach dem Hundafoss und besonders dem Svartifoss lichten sich die Massen. (Skaftafellsstofa, Mai-Sep tgl. 9-19 Uhr)