
(Stormfuglar., 2018)
141 Seiten, ISBN: 978-3-442-75939-2
München: btb Verlag, 2021
Bewertung

Rezension
Neufundland im Winter - ein Trawler - ein Eissturm. Und 32 Männer, die um ihr Leben kämpfen.
Fischen vor Neufundland im Januar 1959. Zunächst läuft alles gut für den Trawler Mávur (Möve). Die Netze füllen sich schneller mit Rotbarsch als die Männer verarbeiten können. Nach vier Tagen sind die Laderäume voll und das Schiff macht sich auf den Heimweg. Die Heuer wird diesmal hoch ausfallen.
Doch dann erreicht sie ein schwerer Eissturm, der das Schiff in kurzer Zeit mit Eis überzieht. Und jedes Eintauchen im Wasser lässt das Eis wachsen. Die Männer versuchen, das Eis abzuschlagen. Aber kaum haben sie eine Fläche freigeschaufelt vereist sie die nächste Welle wieder. Schleißlich müssen sie die beiden Rettungsboote abmontieren, da sie das Schiff mit dem Eis zu schwer machen. Haben sie damit die letzte Chance auf Rettung verloren? Es gibt keine Schiffe in der Umgebung, die ihnen helfen könnten. Und der Sturm will nicht enden.
Fazit: Aus dem Roman von Einar KÁRASON spricht eigenes Erleben und Erfahrung. Er zeigt auch auf, wie eine absolute Bedrohung eine Mannschaft zusammenschweißen kann. Wie Männer trotz aller Hoffnungslosigkeit nicht aufgeben. Ein schmaler Band voll Dramatik und Menschlichkeit. Niemals aufgeben!
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein aussichtsloses Unterfangen, ein Schiff in einem Wintersturm von Eis zu befreien. Das Eis sieht nicht nur aus wie Glas, es ist auch ebenso hart wie Glas, und wenn das Ganze erst mal so weit fortgeschritten ist wie auf unserem Schiff, dann reden wir nicht mehr über einen dünnen Eisüberzug, den ein Kind mit einem Steinwurf zerschmettern könnte, sondern über eine massive, bizarr geformte Skulptur aus Kristallglas, als hätte ein kunstsinniger Handwerker seiner Fantasie freien Lauf gelassen und sich nur noch lose an den wirklichen Umrissen eines Schiffes orientiert. Über den Schleppnetz-Winden türmt sich das Eis so hoch auf, als wären da kleine Berge oder Ski-Hügel, während die Stützen für die Fischbecken an amerikanische Wolkenkratzer erinnern.