Flagge NevadaLas Vegas - Nevada/USA

Die Stadt der Illusionen und Vergnügungshauptstadt der Welt ist auch die Stadt der Superlative: die größten Hotels, die faszinierendsten Shows, die besten Restaurants und Shoppingtempel. Ein bemerkenswerter Aufstieg für eine ehemalige Mormonensiedlung und Bahnstation.

Nevada, Las Vegas, Caesars Palace
Nevada, Las Vegas, August 2016
Blick vom Hotel Mirage
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Las Vegas Sehenswertes

Hauptattraktion ist zweifellos der Strip genannte Las Vegas Boulevard mit seinen Themenhotels, die einen in einen anderen Teil der Welt oder in eine andere Zeit versetzen wollen. Nicht versäumen in der Umgebung sollte man den gigantischen Hoover-Dam und den Grand Canyon West Rim.

Sehenswertes in der Umgebung

Las Vegas - Stadt der Illusionen

Wie eine Fata Morgana wächst die Stadt aus der Wüste empor, ein neon-erleuchteter Traum aus Stein, Stahl, Licht und Glas. Las Vegas - das sind die Türmchen des Excalibur, die Pyramide des Luxor, der Eiffelturm aus Paris, die Freiheitsstatue aus New York, der Campanile aus Venedig, die tanzenden Fontänen des Bellagio. Eine lockende Sirene ermöglicht eine Reise von Venedig nach Ägypten, von New York nach Paris - und dies alles an einem Tag.

Nevada, Las Vegas, Venetian Resort Hotel
Nevada, Las Vegas, August 2016
Venetian Resort Hotel: Rialtobrücke, Campanile, Markuslöwe
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Das Zentrum der Illusionen sind die Kasinos. Überall locken leuchtende Werbeschilder in die dunklen, klimatisierten, blinkenden Höhlen. Kein Hotel kann man betreten oder verlassen, ohne die Labyrinthe von Spielautomaten, Würfeltischen, Blackjack-Ständen oder Roulette-Rädern durchmessen zu haben. Immer wieder bemühen sich lockende Münder hübscher Mädchen auf Video-Wänden, den Vorbeieilenden zum Spiel zu verführen.

Nevada, Las Vegas, Casino im MGM Grand
Nevada, Las Vegas, August 2016
Casino im MGM Grand Las Vegas
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Denn das ist der Sinn aller geschaffenen Illusionen, der gigantomanischen Hotels und Shoppingmalls, der riesigen Ressorts, der überwältigenden Shows, der unzähligen sonstigen Attraktionen: mit permanenter Unterhaltung gute Laune, ein Gefühl des Glücks der Liebe und der Leichtigkeit des Seins zu schaffen, damit - wenn schon nicht die Herzen, so doch die Brieftaschen aufgehen. Die Kugeln, Karten, Würfeln und Automaten wollen gefüttert sein.

Nevada, Las Vegas, Sands Hotel, Rat Pack
Das „Rat Pack” im Sands Hotel, Las Vegas
Quelle: Wikipedia

Unzählige Showgrößen haben die Illusion befeuert: Sammy Davis Jr., Ella Fitzgerald, Nat „King” Cole, Harry Belafonte oder Lena Horne machten Las Vegas zur „Schwarzen Welthauptstadt der Unterhaltung” - und durften wegen der Rassentrennung nicht in den Hotels wohnen, auf deren Showbühnen sie auftraten.
Aber auch „The Rat Pack” mit Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin, Céline Dion, Johnny Cash, Elton John, Liza Minelli, Barbra Streisand und der „King” Elvis Presley, der hier 1957 Priscilla Beaulieu heiratete, gastierten neben vielen anderen in Las Vegas.

 

Las Vegas - Illusion einer Stadt

Ist Las Vegas überhaupt eine Stadt - und wenn, in welchem Sinn? In einem europäischen, lateinamerikanischen oder nordamerikanischen Sinn?

Die europäische Stadt

Die europäische Stadt, über die Jahrhunderte gewachsen, ist durch kleinteilige Grundrisse und gemischte Nutzungen geprägt. Als zentraler Ort ist sie eine größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung im Schnittpunkt größerer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs- und Versorgungsstruktur. Der Stadtbegriff leitet sich aus dem mittelalterlichen Stadtrecht her, dessen wesentliche Merkmale das Marktrecht, das Recht auf Selbstverwaltung, die Freiheit der Stadtbürger, das Recht auf Besteuerung, der Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das Zollrecht, das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das Münzrecht waren. Heute gibt es etwa im deutschsprachigen Raum kein eigenes Stadtrecht mehr.
Europäische Städte haben in der Regel ein Zentrum mit Kirche und Herrschaftssitz, umgeben von den Gebäuden der städtischen Bewohner und geschützt durch die Stadtmauer. Eine kompakte Siedlungsform mit Zentrum, Marktplätzen, Rathaus, Bürgerhäusern, Kirchen, politisch oft in Opposition zur landesherrlichen Burg mit Burgkirche bzw. Bischofsbezirk.

Die lateinamerikanische Stadt

Im spanischen Stadtmodell wurden die Städte nach zentral ausgericheteten Hauptstraßen im Schachbrettmuster angelegt. Zentrum der Stadt war der Hauptplatz, die Plaza Mayor, mit Kathedrale, Rathaus und Regierungssitz. Quadratisch angelegte Blocks von 120x120 Metern mit Wohnvierteln umgaben ihn. Um die Wohnviertel herum wurde auf größeren Parzellen Landwirtschaft betrieben. Das Schachbrettmuster hatte auch eine militärische Bedeutung in der Niederschlagung von Aufständen.
Das portugiesische Stadtmodell kennt keine geometrischen Anordnungen wie etwa das Schachbrettmuster.

Die nordamerikanische Stadt

Nordamerikanische Städte sind relativ jung. Sie entstanden nicht aus einem Zentrum heraus, sondern entwickelten sich an der Kreuzung wichtiger Überlandstraßen (Juctions), um einen Bahnhof oder ein Gerichtsgebäude herum. Das Stadtbild wird von einem gleichförmigen, schachbrettartigen Verlauf der Straßen geprägt.
Mitte des 19. Jahrhunderts entstand das Grundmuster der nordamerikanischen Stadt: Downtown (Innenstadtbereich), Übergangszone und Stadtrandbereich. Downtown entwickelte sich als Geschäftszentrum (CBD = Central Business District) mit Banken, Versicherungen und ähnlichen Einrichtungen. Der Raum wurde vertikal durch den Bau der Hochhäuser verdichtet.
Steigende Bodenpreise und hohes Verkehrsaufkommen führten im 20. Jahrhundert zur Suburbanisierung. Die Wohnbevölkerung, aber auch Arbeitsplätze und Wirtschaftsaktivitäten verlagerten sich an die Peripherie. Es entwickelten sich neue und kleinere Zentren in den Randbereichen der Städte, während die Innenstädte verfielen. In die von den kaufkräftigeren Schichten aufgegebenen Bereiche zogen sozial schwächere Schichten und illegale Zuwanderer. Hohe Kriminalität und fehlende Infrastruktur sind die Folgen der fehlende Stadtplanung. Durch diesen Prozess der Suburbanisierung und den Verfall der traditionellen Kernstädte haben sich die nordamerikanischen Städte zu dualen Städten entwickelt.
Das traditionelle Bild der Stadt mit erkennbaren Aussengrenzen hat sich aufgelöst und zur Bildung von Edge Cities (Randstadt) geführt: Subzentren, die zwar die Funktionen einer Stadt aufweisen, aber nicht als solche erkennbar sind. Entlang der Verkehrsachsen entstehen Office- und Industrie-Parks: Commercial Strips.

Las Vegas - Konzentrat der nordamerikanischen Stadt

Im europäischen Sinn ist Las Vegas nur die Illusion einer Stadt. Innerhalb eines Tages kann man durch die Zeit - Ägypten bis zur Gegenwart - und den Raum - Venedig, Paris, New York - reisen. Alles entlang des Strip, wie der Las Vegas Boulevard genannt wird, mit einem Beginn und einem Ende, aber ohne ein Zentrum. Downtown verfiel ab den 1980er Jahren und erlitt damit das typische Schicksal nordamerikanischer Städte. Und ebenso typisch sind die Revitalisierungen, die diesen Teil in das 21. Jahrhundert hinüberretteten.

Nevada, Las Vegas, South Strip
Nevada, Las Vegas, August 2016
South Strip Höhe „New York New York”
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Typisch sind auch die teilweise trostlosen Wohnviertel jener, die die Illusion am Laufen halten. Und natürlich gibt es auch die Gated Communties, jene abgeschlossenen und unzugänglichen Orte der Reichen.
Der französische Kulturphilosoph Bruce Bégout bezeichnet Las Vegas überhaupt als Zeropolis, als Nicht-Stadt, Nullpunkt der Urbanität, der Architektur und Kultur, der Geselligkeit, der Kunst und des Denkens.

„Entweder saugt die Illusion der Wirklichkeit alles Blut aus, oder die Wirklichkeit, selbst aus der Illusion geboren, entwertet jeden Kunstgriff, der der eigenen Unwirklichkeit nicht mehr gewachsen ist. Mit anderen Worten, es könnte sein, daß die wahre Chimäre, die Las Vegas innewohnt, die Stadt selbst ist, und nicht die vielfältigen Kunstgriffe und Tricks, aus denen sie besteht.” (Bruce Bégout, Zeropolis)

Das erscheint nun doch vom hohen Roß der europäischen Kultur-Überlegenheit geurteilt und weist der Stadt einen Anspruch zu, den sie selbst nicht erhebt. Denn Las Vegas ist eine Stadt als Event der Hyperrealität. Eindruckvollstes Beispiel ist das 6000-Betten-Hotel Venetian. Kein Zitat, sondern ein originalgetreuer Nachbau eines Stücks Venedigs im verkleinerten Maßstab: Campanile, Canale Grande, Rialto-Brücke, Dogenpalast, singende Gondolieri auf elektrisch gezogenen Gondeln. Marmorböden, Kopfsteinpflaster und Gemäldekopien - die unkritische Rekonstruktion eines städtischen Raums. Es behauptet gar nicht, daß es um etwas anderes geht als um Illusionen - so wie das Glücksspiel, in dem nur dr blinde Zufall waltet. Die Illusionen verbergen nicht, Illusionen zu sein.

Nevada, Las Vegas, Venetian, Lobby
Nevada, Las Vegas, August 2016
Venetian, Deckenfresko in der Lobby
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Las Vegas als Konzentrat einer nordamerikanischen Stadt hat sich mit dem 2009 eröffneten CityCenter am westlichen Strip eine „Stadt in der Stadt” geschaffen. Ein Zitat einer modernen Metropole mit 2.400 luxuriösen Eigentumswohnungen, dem 4.004 Zimmer umfassenden Aria Resort & Casino, dem Vdara Hotel & Spa mit 1.495 Zimmern und dem Mandarin Oriental, einem weiteren 392-Zimmer-Hotel, sowie einem 50.000 m² Einkaufs- und Unterhaltungsbereich. Größter Wert wurde auf Ökologie und Nachhaltigkeit gelegt, Plätze und Alleen für Fußgänger zeigen das Bild des neuen Las Vegas.

Nevada, Las Vegas, CityCenter und Aria
Nevada, Las Vegas, August 2016
CityCenter und Aria
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Las Vegas - Stadt der Sünde

1855 wurde bei den Quellen der Springs Preserve, etwa auf halbem Weg zwischen Salt Lake City und Los Angeles, eine Mormonensiedlung gegründet, nach drei Jahren aber wieder aufgegeben. Es wirkt wie ein Treppenwitz der Geschichte, daß der Ursprung der „Stadt der Sünde” auf Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heilingen der Letzten Tage zurückgeht.
Die USA sind ein protestantisch-calvinistisches Land. Die Pilgrim Fathers, die ersten Siedler, die 1620 auf der Mayflower nach Neuengland ausgewandert waren, gehörten einer besonders radikalen Strömung des englischen Puritanismus an, die sich vollständig von der Church of England lossagte und eine absolute Gemeindeautonomie forderte. Geprägt von der Überzeugung, daß der Mensch von Geburt an verworfen sei und nur diejenigen, die ein besonders gottgefälliges Leben führten, vielleicht Erlösung finden könnten, lehnten sie jede Art von Vergnügen ab: Glücksspiel, Alkohol, Sexualität, aber auch Müßiggang.

Nevada, Las Vegas, Fremont Street Experience
Nevada, Las Vegas, August 2016
Fremont Street Experience
Foto © www.bilderreisen.at/Sarina Reinthaler (cc)

Natürlich blieb diese Einstellung nicht in dieser Strenge erhalten, aber daraus resultierende moralische Ansprüche wurden immer wieder in Gesetze gegossen: Verbot des Glückspiels, Prohibition, Prostitution in entsprechenden Häusern (Bordellen), wie sie etwa John Steinbeck in mehreren Romanen beschreibt.
Nur - Moral ist keine politische Kategorie. Gesetze an moralischen Kriterien auszurichten ist immer fragwürdig. Wessen Moral? Die Einführung der USA-weiten Prohibition 1919 war nur kontraproduktiv: die Mafia wurde groß und betrieb überall und nur halb verborgen ihre Kaschemen, „speakeasy” genannt (lässt sich sehr fesselnd etwa bei Dennis Lehane nachlesen). Weniger getrunken wurde wegen der Prohibition auch nicht, dafür war die Qualität des Angebotes oft sehr fragwürdig. Und ähnlich verhält es sich mit Glücksspiel und Prostitution.
Man kann diese Bedürfnisse für schlecht und unmoralisch halten, aber man kann sie nicht auf Dauer unterdrücken, sondern nur in die Illegalität treiben. Las Vegas ist keine „Stadt der Sünde”, sondern ein Ort der Unterhaltung und des Vergnügens, wo man ein paar Dinge tun kann, die sonst großteils in den USA verboten sind: sein Geld im Kasino riskieren und dabei rauchen, auf der Straße Alkohol trinken. Nur Prostitution gibt es nicht, die ist im Clark County, in dem Las Vegas liegt, verboten. Und die Stripclubs sind keine Bordelle, die Berührung der Tänzerinnen ist sehr restriktiv.

Las Vegas Geschichte

Von einer Bahnstation in der Mojave-Wüste zur Welthauptstadt der Unterhaltung.

Schild Welcome to Fabulous Las Vegas
Welcome to Fabulous Las Vegas
Quelle: Wikipedia, Thomas Wolf, www.foto-tw.de

800-1050 — Anasazi-Indianer

Anasazi-Indianer siedeln in den ausgetrockneten Flussbetten und Tälern nördlich und östlich des heutigen Las Vegas. Wahrscheinlich wegen der Dürre verließen sie die Gegend um 1050.

1776 — Entdeckung durch die Franziskaner

Der Franziskanermönch Francisco Garces entdeckt bei der Verfolgung eines alten spanischen Pfades zwischen den katholischen Missionen von New Mexico und Kalifornien die hier siedelnden, halbnomadischen Stämme der Süd-Paiute.

1826 — Jedediah Smith

Der Pelzhändler und Entdecker Jedediah Smith erreicht quer durch die Berge der Sierra Nevada reitend die Region.

1829 — die Flussauen

Der spanische Händler Antonio Armijo und sein Begleiter Rafael Rivera stoßen auf dem „Spanischen Pfad” auf Wasserquellen, die sie Las Vegas „die Flussauen” nennen.

1845 — John C. Frémont

Der US-Offizier, Politiker und Erforscher des Westens, John C. Frémont (1813-1890), genannt The Pathfinder, erreicht auf einer seiner Forschungsreisen die Las-Vegas-Quellen.

1855 — Mormonensiedlung

Ein halbes Jahrhundert vor der Gründung von Las Vegas legen mormonische Siedler im Gebiet der heute in der Springs Preserve gelegenen Quellen auf dem Mormon Trail ein Fort an. Es befindet sich auf halbem Weg zwischen Salt Lake City in Utah und Los Angeles in Kalifornien in der Mojave-Wüste. Aber drei Jahre später wird die Siedlung wieder aufgegeben.

1865-1903 — Las Vegas Ranch

Der Goldgräber Octavius Gass kauft das alte Mormonenfort und errichtet die Las Vegas Ranch und einen Handelsposten. 1872 muss er sein Land an Archibald Stewart verkaufen. Nach dessen Tod übernimmt seine Frau Helen Jane Wiser Stewart (1854-1926), die „First Lady of Las Vegas”, die profitable Ranch und verkauft sie 1903 an William A. Clark, den Eigentümer der San Pedro, Los Angeles & Salt Lake Railroad.

1905 — Gründung von Las Vegas

Am 5. Mai wird Las Vegas gegründet, zunächst nicht viel mehr als ein Haltepunkt der San Pedro, Los Angeles & Salt Lake Railroad, die später in der Union Pacific Railroad aufging. Doch die Eisenbahn zieht Spekulanten an. Bei einer Landauktion werden 1.200 Grundstücke im Gebiet der heutigen Fremont Street versteigert. Das spätere Golden Gate Hotel, Geschäfte, Häuser und Straßen werden gebaut.

1911 — Stadtrecht für Las Vegas

1911 erhält das 1.500-Einwohner-Dorf offiziell das Stadtrecht.

1920 — Prohibition

Mit dem 18. Zusatzartikel zur Verfassung wird im Januar 1920 bundesweit in den USA die Herstellung, der Transport und der Verkauf alkoholischer Getränke verboten - Prohibition. Während verschiedene Mafiagruppen mit dem Brennen und Vertrieb von Alkohol reich werden, ignoriert Las Vegas die Prohibition in Kasinos, Kneipen und Hotelzimmern und öffnet damit der Mafia die Tür.
Amerikaweit endet die Prohibition im Dezember 1933 mit dem 21. Zusatzartikel zur Verfassung.

1931 — Neues Glücksspielgesetz

Als einziger Staat der USA verabschiedet Nevada ein neues Glücksspielgesetz, das das seit 1910 verbotene Glücksspiel legalisiert. Mit dem der Wirtschaftskrise geschuldeten Gesetz soll Geld nach Las Vegas fließen. Auch der Bau der Staumauer am Lake Mead, die von Boulder Dam in Hoover Dam umbenannt wurde, spült durch die Bauarbeiter Geld in die Stadt. Denn im Umkreis der für die Arbeiter gebauten Boulder City sind aus Sicherheitsgründen Alkohol und Glücksspiel verboten.

1935 — Fertigstellung des Hoover Dam

Zwei Jahre früher als geplant wird der Hoover-Dam fertiggestellt und von Präsident Franklin D. Roosevelt eingeweiht. Da die lokale Wirtschaft mit dem Abzug von 20.000 Bauarbeitern einen Umsatzeinbruch fürchtet, will man mit der Helldorado Celebration, einer Wild-West-Show mit Paraden, Rodeos und Schönheitswettbewerben, Touristen anlocken.

1941 — das erste Kasino

Las Vegas, Hotel El Rancho Vegas
Nevada, Las Vegas
Hotel El Rancho Vegas
Quelle: Wikipedia

Das El Ranco Vegas ist das erste Kasinohotel am Strip: 110 Zimmer, vier Spieltische und 70 einarmige Banditen. Es wird 1947 zum größten Spielkasino Nevadas erweitert und 1960 durch einen Großbrand zerstört.
Gleichzeitig entsteht mit der Aerial Gunnery School - heute Nellis Air Force Base - ein Luftwaffenstützpunkt. Die Basis ist einer der größten Luftwaffenstützpunkte der United States Air Force (USAF).

1946 — Flamingo-Hotel

Benjamin „Bugsy” Siegel, Mitglied der Mafia-Familie von Meyer Lansky, errichtet mit dem Flamingo Hotel Casino das erste Themenhotel in Las Vegas. Im Juni 1947 wird er von einem Unbekannten erschossen - angeblich hatte er Geld für sich abgezweigt. Sein Tod war bei der Havanna-Konferenz des National Crime Syndicate am 22. Dezember 1946 in Havanna beschlossen worden.

1951-1959 — Atom-Tests

Insgesamt 119 oberirdische Kernwaffentests finden auf dem 105 Kilometer nördlich der Stadt gelegenen Sperrgebiet Nevada National Security Site statt. Die Explosionen in der „Area 51” sind eine Touristenattraktion. Hunderte Menschen wollen die Atompilze mit bloßem Auge sehen. Sie sind den Druckwellen und dem radioaktiven Fallout schutzlos ausgeliefert - was jedoch niemanden zu stören scheint. Von den Roof-Top-Bars werden die Explosionen mit einem „Atomic Cocktail” in der Hand beobachtet.
Über 1000 unterirdische Atomtest finden zwischen 1962 und 1992 statt.

1955 — Hotelhochhäuser

Das neunstöckige Riviera Hotel ist das erste Hotelhochhaus in Las Vegas, in Downtown folgt wenig später das 15-stöckige Fremont Hotel.

1956 — Elvis Presley

Der erste, noch wenig beachtete Auftritt von Elvis Presley (1935-1977) in Las Vegas.

1966-1976 — Howard Hughes

Der mysteriöse Unternehmer Howard Hughes (1905-1976) verbringt die letzten zehn Jahre seines Lebens in Las Vegas. Durch den Kauf des Desert Inn, in dessen Penthouse Suite er wohnte, und zahlreicher weiterer Hotels sowie durch zahlreiche legale Investitionen verlor die Mafia an Bedeutung. Der Herrschaft der Mobster ist das 2012 eröffnete Mob Museum gewidmet.

1969 — Elvis Presley Comeback

Der „King of Rock 'n' Roll” feiert im International Hotel (heute Las Vegas Hilton) ein umjubeltes Comeback, dem 837 ausverkaufte Auftritte folgen sollten.

1970 — 6,7 Mio. Touristen

Las Vegas boomt und wird zum führenden Reiseziel des internationalen Tourismus sowie der Filmstars und der Reichen und Schönen. 6,7 Millionen Besucher werden gezählt - bei 125.000 Einwohnern.

1973-2003 — Siegfried & Roy

Siegfried & Roy
Carol M. Highsmith, Roy Horn & Siegfried Fischbacher mit ihrem weißen Löwen
Quelle: Wikipedia

Die beiden deutschen Magier Siegfried Fischbacher (*1939) und Uwe Ludwig Horn (1944-2020), genannt Roy, beginnen im Tropicana ihre beispiellose Karriere, deren Langlebigkeit einzigartig ist. Sie werden „Magier des Jahres” und „Magier des Jahrzehnts”. Ihre Shows zählen zu den teuersten und sind doch immer ausverkauft. 1990 wird „Siegfried & Roy at the Mirage” zu ihrem Lebensthema und sie zu „Magiern des Jahrhunderts”. Die Attacke des weißen Tigers auf Roy, der schwer verletzt wird, setzt ihrer Erfolgsgeschichte 2003 ein jähes Ende.

1978 — Atlantic City

Mit der Legalisierung des Glückspiels in Atlantic City an der US-Ostküste verliert Las Vegas an Attraktivität und muss sich als Familiendestination neu positionieren - was auch gelingt. Heute ist Las Vegas eine der am schnellsten expandierenden US-Städte.

1989 — Mirage Hotel

Das vom Bauunternehmer Steve Wynn erbaute Mirage Hotel ist das erste Mega- und Glamour-Resort am Strip. Es ist mit 620 Mio. Dollar das kostspieligste, aber auch eleganteste Hotel.

1995 — Fremont Street Experience

Nevada, Las Vegas, Fremont Street Experience
Nevada, Las Vegas, August 2016
Fremont Street Experience
Foto © www.bilderreisen.at/Sarina Reinthaler (cc)

Zum 90. Geburtstag von Las Vegas eröffnet die Fremont Street Experience mit einem ungewöhnlichen Sound-und-Licht-System.

2000 — „All American Byway”

Der Las Vegas Strip, die Straße mit den bekanntesten Kasinohotels der Welt, wird aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung offiziell zum „All American Byway” - die einzige so ausgezeichnete Straße innerhalb einer Stadt.

2004 — Monorail

Zur Entlastung des Verkehrs verbindet eine Einschienenbahn die Kasinos am Strip zwischen dem MGM Grand im Süden und der Sahara Avenue im Norden. Leider liegen die Stationen ein bis zwei Blocks hinter dem Strip und den Kasinos und sind teilweise schlecht zu finden, was ihre Attraktivität für die 40 Millionen Touristen, die die Stadt jährlich besuchen, schmälert.

2014 — High Roller

Nevada, Las Vegas, High Roller
Nevada, Las Vegas, August 2016
High Roller
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Das 167 Meter hohe Riesenrad (Prater Wien 65 Meter, London Eye 135 Meter, Stern von Nanchang [China] 160 Meter, Singapore Flyer [Singapur] 165 Meter ) Las Vegas High Roler hat 28 Kabinen und bietet einen fantastischen Rundblick über die Stadt.

2016 — Spregung des Hotel „Riviera”

61 Jahre nach seiner Eröffnung wurde der Monaco Tower, Teil des Hotel Riviera, gesprengt. Es muss einem Ausbau des Las Vegas Convention Centers weichen. Die Spregung wurde als Spektakel für tausende Besucher inszeniert. Das 1955 eröffnete Riviera war das erste Hochhaus-Hotels in Las Vegas, neun Stockwerke hoch. Am Ende verfügte es über 2100 Zimmer auf 23 Stockwerken. Hier standen Stars wie Frank Sinatra, Liza Minelli und Barbra Streisand auf der Bühne.

Las Vegas auf einen Blick

Wappen Las Vegas Vereinigte Staaten-Nevada-Clark County, Webseite
614.000 Einwohner (2014), 340 km², 1.805 Einwohner/km², 610 Meter ü.d.M.
Zeitzone: Pacific (UTC−8/−7), Koordinaten: 36° 11′ N, 115° 8′ W
PLZ 89044–89199, Vorwahl +1 702, GNIS-ID: 0847388

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