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Flagge WashingtonWashington, DC: Sehenswertes — Geschichte

Washington, die Hauptstadt der USA und Sitz der Bundesregierung, ist heute mehr als eine Büro­kraten­stadt. Am Potomac River gelegen bietet sie Marmor und Licht, Symbole der Demokratie, Museen, Monumente und große Grünflächen. Alles scheint im Überfluss vorhanden, ist mächtig und prächtig. Im Zentrum des rechtwinkeligen Straßennetzes steht das United States Capitol.

Washington, DC: Sehenswertes

Capitol Hill und The Mall beherbergen einen Großteil der Sehenswürdigkeiten fußläufig. Vom Lincoln Memorial lässt sich über die Arlington Memorial Bridge auch Arlington zu Fuß erreichen. Dennoch sollte man die zurückzulegenden Strecken nicht unterschätzen und einige Wege mit der Metro zurücklegen - wenn man das etwas komplizierte Ticketsystem verstanden hat und sie fährt.

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Washington, DC: Geschichte

Englische Besiedlung und Unabhängigkeit

1607 gründete Captain John Smith (1580-1631), unterwegs im Auftrag des englischen Königs James I., auf einer Insel im James River die Kolonie Jamestown, die erste dauerhafte englische Siedlung auf amerikanischem Boden.
Die Unzufriedenheit mit der englischen Herrschaft in der Pontomac-Region und den 13 anderen Kolonien führte 1775 zum Unabhängigkeitskrieg: „no taxation without representation”. Am 4. Juli 1776 erklärten die Kolonien ihre Unabhängigkeit und gründeten die Vereinigten Staaten. Am 3. September 1783 wurde in Paris der Friedensvertrag unterzeichnet. England trat alle Gebiete, die heute die Bundesstaaten New Hampshire, Massachusetts, Maine, Rhode Island, Connecticut, New York, Vermont, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia, West Virginia, North Carolina, South Carolina und Georgia bilden, ab, der Mississippi bildete die Westgrenze.

Gründung von Washington, DC

Die 1788 beim Verfassungskonvent in Philadelphia verabschiedete 2. Verfassung (die 1. waren die Konföderationsartikel) stärkte die Macht der Bundesregierung und sah einen Regierungssitz von höchstens zehn Quadratmeilen vor. Dieses Gebiet sollte unabhängig sein, zu keinem Bundesstaat gehören und vom Kongress direkt regiert werden.
George Washington (1732-1799) wählte ein Gebiet, das Land in Maryland und Virginia sowie die Städte Alexandria und Georgetown einschloss. Der französischstämmige Major Pierre Charles L'Enfant (1754-1825) erstellte einen Generalbebauungsplan mit einem rechtwinkeligen Straßennetz, das von diagonalen Avenues durchbrochen wurde.
1800 zog die Regierung in die offiziell District of Columbia genannte Stadt, die ihren Namen in Erinnerung an den Seefahrer Kolumbus hat. Die Stadt Washington erhielt ihren Namen nach George Washington. 1871 ging der Name auf den ganzen Distrikt über, der nun als Washington, D.C. bezeichnet wird.

Britisch-Amerikanischer Krieg

Wegen zunehmender Handelsbeschränkungen nahmen die Spannungen mit Großbritannien zu. Am 18. Juni 1812 erklärten die USA Großbritannien den Krieg. Am 24. August besiegten britische Truppen die Amerikaner in Bladensburg, einem Vorort Washingtons. Sie setzten das Kriegs- und Finanzministerium sowie das Kapitol und das Weiße Haus in Brand. Am 17. Februar 1815 endete der Krieg mit dem Vertrag von Gent.

Aufstieg

Nach dem Krieg erlebte die Stadt Washington einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Baltimore- und Ohio-Eisenbahn eröffnete den Handel mit dem Westen. Robert Mills (1781-1855) entwarf das Finanzministerium (Treasury Building), das Patentamt, die Hauptpost und den 200 Meter hohen Obelisken des Washington Monument. Der Engländer James Smithson (1765-1829) vermachte den USA eine Sammlung von Mineralien, Büchern und 500.000 Dollar in Gold und legte damit den Grundstein für die Smithsonian Foundation.

Sezessionskrieg

Die Frage der Sklaverei spaltete die Gesellschaft Washingtons in Sklavenhalter und Gegner der Sklaverei. 1862 wurde die Sklaverei hier abgeschafft. 1860 wurde Abraham Lincoln (1809-1865), ein Gegner der Sklaverei, zum Präsidenten gewählt. Daraufhin traten 1861 elf Südstaaten aus der Union aus. Tausende Menschen strömten nach Washington, das seine Bevölkerungszahl auf 140.000 verdoppelte, um am Sezessionskrieg teilzunehmen. Die Stadt wurde bedroht, aber nie erobert. Am 9. April 1865 kapitulierten die Südstaaten unter General Robert E. Lee (1807-1870), am 14. April wurde auf Abraham Lincoln im Ford-Theater ein Attentat verübt, an dessen Folgen er am nächsten Tag verstarb.

20. Jahrhundert

1901 wird unter Senator James McMillan der Bebauungsplan von L'Enfant vollendet und die Mall zwischen Washington Monument und Capitol angelegt. Auf den Börsekrach von 1929 und die Weltwirtschaftskrise reagiert Präsident Franklin D. Roosevelt (1882-1945) mit dem New Deal genannten staatlichen Arbeitsbeschaffungsprogramm: etwa die Fertigstellung des Supreme Court, der Regierungsgebäude am Federal Triangle und der National Gallery of Art.
Am Marsch auf Washington im August 1963 nahmen über 200.000 Menschen teil, Martin Luther King, Jr. (1929-1968) hielt seine berühmte Rede „I Have a Dream” vor dem Lincoln Memorial.
Die Bürger des Distric of Columbia durften bis in die 1960er-Jahre weder an Kongress- noch an Präsidentschaftswahlen teilnehmen. Erst 1974 erhielt Washington Stadtrechte mit gewähltem Bürgermeister und Stadtrat. Ab den 1970er-Jahren wurde die Stadt von Kriminalität und Drogenproblemen heimgesucht und zu einer der gefährlichsten Städte der USA.

21. Jahrhundert

Bürgermeister Adrian Fenty gelang es nach seiner Wahl 2006, der Stadt ein neues sauberes Image zu geben. Aus der „Hauptstadt der Kriminalität” wurde ein sicherer Ort und ein beliebtes Reiseziel.

Washington, DC auf einen Blick

Wappen Washington/District of Columbia Vereinigte Staaten|District of Columbia, Webseite
646.000 Einwohner (2013), 177 km², 3.652 Einwohner/km², 7 Meter ü.d.M.
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4), Koordinaten: 38° 54′ N, 77° 2′ W
PLZ 20001–20560|20656–20599|56901|56915|56920|56944, Vorwahl +1 202, GNIS-ID: 531871
National Monument: President Lincoln and Soldiers’ Home (2000)

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