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Toskana: Reisetagebuch

Knapp zwei Wochen wollen wir die Toskana, die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten erkunden. Und ein paar Tage Elba genießen.

Reiseroute (geplant)

Toskana Provinzen
Provinzen der Toskana
Quelle: Wikipedia CC BY-SA 3.0

Die Toskana-Reise wird uns in den eher südlichen Teil der Region führen. Geplant sind Arezzo, Siena, das Crete- und das Chianti-Gebiet, San Gimignano, Voltera, ein kurzer Erholungsurlaub auf Elba - und natürlich das fast unvermeidliche Florenz.

Sonntag, 14. Juni - Anreisetag

Ein Anreisetag ist eigentlich ein verlorener Tag, denn man macht nichts außer viele Kilometer zurückzulegen - in unserem Fall ü+ber 900 von Wien bis Arezzo. Bis auf einige Gewitter und starken Regen - im Kanaltal, weiter von Padua fast bis Bologna - tat sich nichts.

Übernachtung im Hotel Minerva, Via Fiorentina 4, 52100 Arezzo: ein nettes; preislich angemessenes 4*-Hotel in Fußnähe zum Zentrum. Das Zimmer ist ausreichend groß, das Bad modern und funktionell. Frühstücksbuffet Standard.
Abendessen im hoteleigenen Restaurant - sehr gut.

Montag, 15. Juni - Arezzo

Arezzo ist eine nette Kleinstadt, die sich bequem in ein paar Stunden besichtigen lässt - natürlich ohne Museen. Sehenswert sind natürlich der Duomo San Donato und die Piazza Grande. Leider waren dort schon die Vorarbeiten für die Ritterspiele am Wochenende im Gange. Die Tribünen waren teilweise aufgebaut, der Platz mit Sand bedeckt, so daß er überhaupt nicht wirken konnte. Denn eigentlich gilt er als sehr schöner Platz - Pech gehabt.

Übernachtung wieder im Hotel Minerva, Abendessen in der Altstadt - nicht schlecht, aber auch nicht besonders bemerkenswert. Überhaupt war es ein wenig schwierig, ein Restaurant zu finden. Montag scheint ein beliebter Ruhetag zu sein, und bei einigen Lokalen ließen sich die Öffnungszeiten nicht eruieren.

Dienstag, 16. Juni - Siena

Die Stadt mit dem wohl schönsten Platz.
Die Piazza del Campo zählt wohl zu den schönsten Plätzen nicht nur Italiens, sondern der Welt. Vom Palazzo Pubblico halbkreisförmig leicht ansteigend ist er die Symbolisierung weltlicher Macht - der Campanile ist höher als der des Domes.

Toskana, Siena, Piazza del Campo
Toskana, Siena, Juni 2015
Piazza del Campo
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Auch der schwarzweiß gestreifte, in seiner geplanten Größe nie fertiggestellte Dom Santa Maria Assunta ist beeindruckend. Von einer Art Dachterrasse hat man einen schönen Blick über Siena.
Nicht versäumen sollte man auch das Battistero di San Giovanni mit dem Taufbecken mit Zyklus über das Leben Johannes des Täufers.

Übernachtung

Das Hotel Il Giardino liegt günstig knapp außerhalb der Altstadt, etwa 1 Kilometer von der Piazza del Campo entfernt. Nettes, wenn auch eher kleines Zimmer, annehmbares Bad. Freundliches, hilfsbereits Personal. Keine Steckdosen! Frühstücksbuffet Standard.

Abendessen

Die vorgesehenen Lokale hatten Ruhetag, das erste von Hotel empfohlene keinen Platz, das zweite war eine Enttäuschung. Kein Bier, keine Softdrinks, nur Wein und Wasser. Preislich über dem Durchschnitt, das Essen leider nicht - ok, aber nicht mehr. Lange Wartezeit auf das Essen. Wenig empfehlenswert.

Enoteca I Terzi, Via dei Termini

Mittwoch, 17. Juni - Crete

Toskana aus dem Bilderbuch.
Crete ist die toskanische Landschaft, so wie man sie sich vorstellt. Pinien säumen die Straßen zu einsamen Villen, dazwischen Weinberge und kleine Städte.

Toskana, Crete
Toskana, Crete, Juni 2015
Landschaft bei Pienza
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Erstes Ziel war Pienza, die Geburtsstadt von Pabst Pius II., die er in einen Renaissancetraum in Stein verwandelte. Das gilt vor allem für den Corso Rossellino, der Hauptstraße des Ortes, der zum Dom führt. Durchaus sehenswert, auch wegen der Aussicht von der ehemaligen Stadtmauer.

In Montepulciano, dem nächsten Ziel, gefiel die Piazza Grande mit dem Dom und einigen Palazzi. Von der Dachterrasse des Palazzo Comunale hat man einen schönen Blick auf den Platz.

Unbedingt sehenswert ist die Abbazia di Monte Oliveto Maggiore Montalcino, eine beeindruckende Klosteranlage der Benediktiner zwischen Montalcino und Siena. Der Kreuzgang, die Bibliothek (von der eigentlich nur ein Teil zugänglich ist) und die Kirche sollte man nicht versäumen. Auch das Refektorium der etwa 30 hier lebenden Mönche kann gesehen werden.

Montalcino bietet außer einer sehenswerten Wehranlage eigentlich nur Weinhandlungen und war etwas enttäuschend - vielleicht auch, weil uns hier ein Regenguß voll erwischte.

Der kleine Ort Buonconvento gilt als eines der schönsten Dörfer Italiens. Die Altstadt aus dem 14. Jahrhundert ist von einer Mauer umgeben. Nun ist der Ort durchaus nett, aber in der Toskana gibt es viele ähnliche nette Dörfer. Aber hinzufahren und den Ort auf der Hauptstraße zu durchqueren ist kein Fehler.

Abendessen

Auch hier hatten die geplanten Restaurants Ruhetag, aber wir fanden am Ende der Straße das nette Ristorante Roma mit einer guten toskanischen Küche. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Übernachtung wieder im Hotel Il Giardino.

Donnerstag, 18. Juni - Chianti-Gebiet

Zwischen Siena und Poggibonsi liegt Monteriggioni, eine Grenzfestung zwischen Siena und Florenz mit vollständig erhaltenem Mauerkranz. Ein Teil der Mauern kann bestiegen werden und bietet einen schönen Ausblick auf die Chianti-Landschaft. Monteriggioni besteht aus einem großen Platz und einigen kleinen Gassen. Hübsch mittelalterlich.

Die Rundfahrt brachte uns zunächst nach Greve in Chianti mit seinem auffälligen dreieckigen Marktplatz, umgeben von Arkaden. Allerdings genügt ein Rundgang um den Platz - mehr Sehenswertes hat der Ort nicht aufzuweisen.

Rada in Chianti ist ein ähnlicher Ort in diesem Weinbaugebiet. Sehenswert sind der Palazzo del Podestà und ein - relativ kurzer - unterirdischer Gang aus dem 14. Jahrhundert, der wohl Teil einer Flucht- und Verteidigungsanalage war. Einen ähnlichen Gang, allerdings die halbe Stadt umfassend und viel beeindruckender, gibt es im nicht weit entfernten Colle di Val d'Elsa.

Nicht versäumen sollte man das Castello di Brólio. Einer seiner Fürsten züchtete die Chianti-Traube. Der äußere Teil kann selbstständig besichtigt werden, die inneren Gemächer nur mit Führung. Zu dem Schloß gehören umfangreiche Weingüter, eine Verkostung ist im Eintrittspreis inbegriffen.

Toskana, Chianti-Gebiet, Castello di Brólio
Toskana, Chianti-Gebiet, Juni 2015
Castello di Brólio
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Unbedingt einen Abstecher wert ist der kleine Ort San Gusmè, der zu Recht in den Reiseführern als „Bilderbuchdorf” bezeichnet wird. Ein stimmiger kleiner Ort, der sich bequem durchwandern lässt.
Wir fanden dort ein nettes Lokal, Sira & Remino, wo wir einen guten Imbiß hatten. Würde sich auch als Abendrestaurant anbieten.

Sira & Remino, Via della Porta 13, San Gusmé

Übernachtung

Das große Plus des Hotels Villa San Giorgio ist seine Lage, etwas abgelegen und daher sehr ruhig oberhalb von Poggibonsi. Die Zufahrt erfolgt über eine enge, einspurige Straße. Das Hotel hat einen schönen Garten und ein Swimmingpool. Innen ist es allerdings in den 1980-Jahren stehengeblieben. Die Zimmer sind sehr klein, im Bad kann man Platzangst bekommen. Keine Steckdosen! Die Rezeptionistin war freundlich und gab zahlreiche Tipps zur Umgebung.
Eher enttäuschend war das zugehörige Restaurant. Der bestellte Tisch nicht gedeckt und war es auch nach den versprochenen 20 Minuten nicht. Der Besitzer war patzig, das Essen ok. Leider hat das Restaurant eine gewisse Monopolstellung, denn das nächste ist einige Kilometer entfernt und über die schmalen Straßen nachts nicht so gut ereichbar. Schade, aus der Anlage ließe sich etwas machen. Frühstücksbuffet Standard.

Freitag, 19. Juni - Piombino

Auf dem Weg nach Piombino, dem Fährhafen nach Elba, besichtigten wir noch zwei Städte: San Gimignano und Voltera.

San Gimignano, das „Manhatten des Mittelalters”, beeindruckt immer wieder durch die Geschlechtertürme, die hoch aufragend das Stadtbild prägen. Die Hauptstraße führt vom Tor beim Parkplatz zum Dom, vorbei an unzähligen Andekenläden. Insgesamt ist die Stadt sehr touristiziert.
Vorsicht: Im Dom darf man trotz des Eintrittsgeldes nicht fotografieren! Darauf wird nicht ausreichend vorher hingewiesen und ist eine ziemliche Frechheit. Also besser keine vier Euro verschwenden!

Voltera ist die Stadt des Alabasters, der in nahe gelegenen Minen gewonnen wird. Sehenswert sind der Duomo Santa Maria Assunta und die Piazza dei Priori. Die Stadt lässt sich leicht in zwei Stunden besichtigen.

Von Piombini bieten fünf Anbieter eine Überfahrt zu den drei Fährhäfen Portoferraio, Cavo und Rio Marina auf Elba. Wir wählten „Elba Ferries”, ehemals „Corsica Ferries”, wie auf dem Schiff noch steht. Diese benötigen für die Strecke nach Portoferraio nur eine halbe Stunde, während die anderen eine Stunde benötigen. Preislich sind alle ziemlich gleich. Ticketkauf und Überfahrt waren problemlos, die Fähre etwa zu 40% ausgelastet.

Übernachtung

Für den Kurzurlaub auf Elba hatten wir das Grand Hotel Elba International, Località Naregno, 57031 Capoliveri gebucht. Leider nicht sehr gut beschildert war es etwas schwierig zu finden. Es ist ein sehr angenehmes 4*-Hotel, die Zimmer und das Bad sind groß (und überraschend hoch) mit einem netten Balkon. Der künstlich angelegte Strand ist über einen Aufzug erreichbar und bietet Liegen mit Schirmen und ein kleines Mittagsrestaurant. Parkplatz ist vorhanden und erscheint ausreichend.
Das Abendessen wird teils und Buffetform und teilweise serviert (Vor- und Hauptspeise) angeboten und schmeckt gut. Frühstücksbuffet knapp über dem Standard. Spiegeleier sind auf Nachfrage erhältlich, die Eierspeis ist ok. Schinken- und Käseauswahl auf jeweils eine Sorte beschränkt. Insgesamt aber ein Ort, an dem man durchaus ein paar Tage genießen kann.

Samstag, 20. Juni - Elba

Elba ist die Insel Napoleons. Die Villa dei Mulini in Portoferraio, heute das Museo Nazionale delle Residenze Napoleoniche, wird seine Residenz. Eine bescheidene Unterkunft für einen Kaiser, der Europa beherrscht hat. Die Räume sind klein, der Garten unbedeutend. Teile der Möbel und seine Bibliothek ließ sich Napoleon nachbringen.
Als Sommerresidenz war die Villa San Martino im etwa sechs Kilometer von Portoferraio entfernten San Martino vorgesehen. Doch Napoleon, der vom Mai 1814 bis zum Februar 1815 auf Elba residierte, benützte sie nur ein paar Tage. Auch diese Unterkunft wirkt klein, zu sehen sind sein Arbeitszimmer und das Ägyptische Zimmer. Für die Villen gibt es ein Kombiticket.

Übernachtung im Grand Hotel Elba International.

Sonntag, 21. Juni - Elba

Bis zum frühen Nachmittag bleiben wir am Strand. Dann fahren wir in das gegenüber liegende Porto Azzurro, das zu den reizvollsten Orten Elbas zählt. Klein, mit einer netten Marina, die man entlangspazieren kann.

Toskana, Elba, Porto Azzurro
Toskana, Elba, Juni 2015
Blick vom Hotel auf Porto Azzurro
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Übernachtung im Grand Hotel Elba International.

Montag, 22. Juni - Elba

Wir genießen einen Strandtag!

Übernachtung im Grand Hotel Elba International.

Dienstag, 23. Juni - Florenz

Nach einer problemlosen Überfahrt mit Elba/Corsica-Ferries erreichen wir am frühen Nachmittag Florenz. Mit dem Bus Nr. 7 machen wir einen Ausflug nach Fiesole, dem Sommerfrische-Ort der Fiorentiner im 15. Jahrhundert. Von hier hat man einen herrlichen Panoramablick auf das sich im Tal ausbreitende Florenz. Sehenswert ist die Piazza Mino mit dem Dom.

Florenz von Fiesole
Toskana, Florenz, Juni 2015
Blick von Fiesole auf Florenz
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Bus Nr. 7 fährt von der Piazza San Marco in ca. 30 Minuten zur Piazza Mino. Die Tickets sind 90 Minuten lang gültig und kosten Euro 1,20. Es gibt sie in Zeitschriftenkiosken, Tabakläden, manchmal anderen Läden und beim Busfahrer. Vorsicht: da die Strecke bei Touristen beliebt ist, wird kontrolliert!

Übernachtung

Das Hotel Genesio war keine ideale Wahl. Die Zimmer sind teilweise sehr klein, in den Bädern kann eine stärkere Person Platzangst bekommen. Die Lage im 2. Stock eines älteren Hauses ohne Lift (der vorhandene gehört dem Hotel im 3. Stock) erfreut nur bedingt. Aber das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, die Zimmer sauber. Die zentralen Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß leicht erreichbar, das Auto kann in einer nahe gelegenen Garage abgestellt werden (20 Euro/Tag). Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit unter Euro 100/Doppelzimmer ok - Florenz ist nun mal nicht billig.
Sehr bescheiden allerdings ist das Frühstücksbuffet. Cereals ja, frischer Schinken/Käse nein, nur verpackte Leberpastete oder ähnliches und Marmelade.

Abendessen

Da wir recht nahe dem Mercato Centrale wohnen, versuchen wir auf der gleichnamigen Piazza unser Glück. Dort gibt es natürlich zahlreiche Lokale, aber wenn die Kellner die Gäste mit allerlei Angeboten locken wollen, vermeiden wir diese eher. Und natürlich findet sich etwas abseits in einer Seitengassen ein sehr nettes Restaurant mit bodenständiger Küche. Primi (zB. Lasagne) zwischen Euro 7 und 10, Secondi (zB. Polpetti) zwischen Euro 11 und 16. Gutes Essen, sehr angenehme Atmosphäre, freundliches Personal. Empfehlenswert!

Osteria Ristorante Pepò, Via Rosina 4/6r, 12-14:30 Uhr und 19-22:30 Uhr, Osteria Pepò

Mittwoch, 24. Juni - Florenz

Der Tag ist im wesentlichen der Galleria degli Uffizi gewidmet. Gezeigt werden, neben griechischen und römischen Skulpturen, die christlichen Malereien vom 14. - 17. Jahrhundert von mehr oder weniger bekannten Malern. Natürlich sind darunter auch einige sehr bedeutende Kunstwerke - aber man sollte ausreichendes Interesse und ein entsprechendes kunsthistorisches Verständnis mitbringen.
Will man lange Wartezeiten vermeiden, sollte man auf jeden Fall die Eintrittskarten vorreservieren (Aufschlag Euro 4,-/Karte, Online-Ticketverkauf). Das funktioniert gut. Etwa 10 Minuten vor der gebuchten Eintrittszeit kan man die Karten bei einer Kassa gegenüber vom Haupteingang abholen, in einem Zeitfenster von 15 Minuten erfolgt der Eintritt. Damit wird wahrscheinlich eine hoffnungslose Überfüllung vermieden, aber trotzdem sind noch immer die Massen dort anzutreffen.
Das in vielen Führern gerühmte Café ist hingegen eher eine Touristenfalle ohne besonderen Charme. Die Aussicht ist mäßig und kann auch von freien Teil der Terrasse betrachtet werden. Die Preise sind dafür sogar für Florenz sehr hoch - Espresso Euro 4,50, anderer Kaffee Euro 6. Kann man sich sparen.

Abendessen

Ebenfalls nahe der Piazza del Mercato Centrale fanden wir ein anderes nettes Lokal. Das Essen mit typisch toskanischen Gerichten, allerdings nicht so überzeugend wie in dem Lokal des Vorabends. Das Pfeffersteak war zu roh und etwas zäh, das Preisniveau in etwa gleich. Innen ist es sehr laut, wenn der kleine Gastraum voll ist.

Trattoria La Burrasca, Via Panicale 6/r, tägl. 12-15 und 19-22:30 Uhr.

Übernachtung im Hotel Genesio.

Donnerstag, 25. Juni - Florenz

Der Tag hat zwei Besichtigungsschwerpunkte: einerseits die Piazza del Duomo, andererseits die Gegend um den Palazzo Pitti auf der anderen Seite des Arno.
Beim Dom haben wir das Glück, daß niemand vor dem Battistero San Giovanni niemand wartet und auch innen kaum Besucher sind. So lässt sich die großartige Pracht der Taufkirche voll in Ruhe genießen.

Toskana, Florenz, Battistero San Giovanni
Toskana, Florenz, Juni 2015
Battistero San Giovanni, Kuppel
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Leider ist die Schlange vor dem Aufgang zur Kuppel endlos, so daß wir die Besichtigung verschieben und über die Ponte Vecchio auf die andere Seite des Arno zum Palazzo Pitti wechseln. Die geplante Besichtigung des Giardino die Boboli ist nur mit einer Kombikarte um Euro 14 möglich und entfällt daher. An den Gärten vorbei führt uns der Weg zur Forte di Belvedere, wo zu unserem Glück gerade eine Ausstellung stattfindet. Denn die Burg, von der aus man einen herrlichen Blick auf Florenz hat, ist nur bei Ausstellungen und Veranstaltungen zugänglich (Eintritt frei!). Beeindruckend ist auch die aktuelle Ausstellung „Human” von Antony Gormley (noch bis 27. September 2015), die männliche Skulpturen in verschiedenen Posen und Positionen zeigt.

Toskana, Florenz, Forte di Belvedere
Toskana, Florenz, Juni 2015
Forte di Belvedere, Ausstellung „Human” von Antony Gormley
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der Piazzale Michelangelo liegt zwar etwa auf gleicher Höhe wie die Burg, aber auf der anderen Seite des Tales. Zuerst geht es hinunter und dann wieder hinauf, um auch von hier den schönen Ausblick über Florenz zu genießen. Oberhalb des Plazes liegt die stimmungsvolle Klosterkirche San Miniato al Monte, die man nicht versäumen sollte. Noch mehr als der Piazzale liegt sie abseits der Touristenströme und kann in Ruhe wirken.

Zurück geht es dann entlang des Arno über die Ponte alla Grazie Richtung Dom. Die Schlange vor dem Eintritt zum Dom und damit die Wartezeit ist recht kurz. Der Duomo Santa Maria del Fiore beeindruck im Inneren vor allem durch seine Größe: mit 153 x 38 Metern zählt er zu den größten Kirchen. Ansonsten enttäuscht das kahle Innere auf den ersten Blick. Große Teile des Raumes sind abgesperrt, auch die achteckige, 107 Meter hohe Kuppel kann von unten nicht mehr zur Gänze gesehen werden. Das ist schade, denn die Wandmalereien auf 45 Metern Durchmesser überwältigen.
So bleibt nur, direkt zur Kuppel hochzusteigen, was allerdings eine lange Schlange und eine 1½ stündige Wartezeit bedeutete. Aber der Aufstieg lohnt. Der Blick auf die Malereien wird durch schmutziges Plexiglas getrübt, bleibt aber beeindruckend. Der Ausblick vom Dach der Kuppel entschädigt für den langen Aufstieg. Die Organisation der Besichtigung ist italienisch, teilweise herrscht Chaos, weil in dem engen Stiegenhaus die Auf- und Absteigenden einander begegnen.
Für Dom, Batisterium, Kuppel und Campanile gibt es nur ein Kombiticket um Euro 10.

Abendessen

Fast gegenüber unseres Hotels ist das Pizza & Grill Restaurant „Fuoco Matto”. Modern gestylt und daher ziemlich laut bietet sie Fleischgerichte und Pizzen vom Holzofen - allerdings keine üblichen Pizzen mit Schinken oder Thunfisch, sondern eher fleischlose Pizzen. Ungewöhnlich, aber recht gut. Nur die Pizza „Burrata” sollte man überlegen, denn im Prinzip ist es ein Pizzaboden mit Salat. Das Preisniveau ist etwas höher, Pizzen Euro 8-10, Grillgerichte ab Euro 20. Eine etwas andere Pizzaria.

Fuoco Matto, Via XXVII Aprile 16, Fuoco Matto

Übernachtung im Hotel Genesio.

Freitag, 26. Juni - Florenz

An unserem letzten Tag in Florenz besuchen wir zunächst den Mecato Centrale, den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten Lebensmittelmarkt. Die Eisenkontruktion mit viel Glas, inspiriert von den Pariser Markthallen, erinnert an den Central Market von St Helier in Jersey. Das Angebot an Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst betört die Sinne. Zwar gibt es einige Stände mit touristischer Orientierung, aber im Gegensatz zum Naschmarkt in Wien ist er kein reiner Touristenmarkt, sondern dient der Befriedigung der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung. Im ersten Stock befinden sich zahlreiche Lokale, die ebenfalls einen guten Eindruck machen.

Eigentlich beeindruckender als der Dom ist die Kirche Santa Maria Novella auf der gleichnamigen Piazza unweit des Bahnhofs. Sie ist stimmiger und mehr Kirche als der Dom. Beeindruckend sind das gewaltige Deckengewölbe, die Marmorkanzel und das frei hängende bemalte Kreuz. Keinesfalls versäumen sollte man die Cappella degli Spagnoli, die Spanische Kapelle an der Nordseite des Kreuzgangs (nicht dem Schild Ausgang folgen, sondern geradeaus weitergehen). Die prächtigen Fresken thematisieren die Heilswerdung des Menschen.

Toskana, Florenz, Cappella degli Spagnoli
Toskana, Florenz, Juni 2015
Chiesa di Santa Maria Novella, Cappella degli Spagnoli
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Letztes Ziel des Tages ist die Piazza della Repubblica. Auf der Dachtertrasse des gehobenen Kaufhauses „l'Rinascente” gibt es ein angenehmes Café, von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf die Sehenswürdigkeiten von Florenz hat. Preislich gehoben, aber das Geld wert!

Abendessen

Zufällig entdecken wir in einer Seitengasse unweit des Hotels ein italienisch-brasilianisches Lokal mti einem netten Innenhof. Neben einigen italienischen Gerichten werden brasilianische Steaks und Burger geboten - wirklich sehr gut und dem Modegericht „Bistecca alla fiorentina” vorzuziehen. Preislich moderat, Burger um die Euro 9, Steak Euro 15.

Paulistano, Via Guelfa 24/A, tägl. 11-23 Uhr

Übernachtung im Hotel Genesio.

Samstag, 27. Juni - Rückreisetag

Die Toskanareise 2015 ist zu Ende. Sie hat viele Eindrücke von bisher nicht bereisten Teilen gebracht. Die Erholungstage auf Elba waren schön. Florenz bietet fast zu viel, vor allem zu viele Menschen, die sich an einigen Hotspots drängen.

Die Heimreise verlief ohne besondere Probleme. Bei Bologna gab es einen etwa 45-minütigen Stau, weil möglichweise die Ferien begannen und alle nach Rimini fahren wollten. Im Kanaltal und in Kärnten gab es immer wieder Regengüsse. Viel Verkehr auf der A2 durch Tschechen und Polen.
Wenig empfehlenswert ist die Raststätte San Pelagio Est auf der A13 (Autostrada A13 Bologna-Padova, KM 98, 35020 Due Carrare PD). Das Essen der vorwiegend in Süditalien tätigen Kette „Sarni” wirkt lieblos und ist unbefriedigend, das Personal gleichgültig. Es gibt eindeutig bessere Autobahnraststätten in Italien.

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