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Fahne AntarktisSüdshetlandinseln

King George Island, Deception Island und Elephant Island sind die am häufigsten besuchten Inseln der Südshetlandinseln (Südliche Shetlandinseln).

Südshetlandinseln, Elephant Island, Eisberg vor Cape Valentine
Südshetlandinseln, Elephant Island, Februar 2016
Eisberg vor Cape Valentine
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Sehenswertes/Anlandungen

Geografie

Die Südshetlandinseln (South Shetland Islands/Südliche Shetlandinseln) sind eine subantarktische Inselgruppe von rund 20 Inseln, davon 11 größeren, die sich auf 540 Kilometer Länge nördlich der Antarktischen Halbinsel im Südlichen Ozean erstrecken.

Karte Südshetlandinseln
Karte der Südshetlandinseln
Quelle: Wikipedia, PD

Die Inseln lassen sich in vier Gruppen einteilen:

  • Elephant und Clarence Island im Nordosten,
  • King George und Nelson Island in der Mitte,
  • Robert, Greenwich, Livingston, Snow und Deception Island daran anschließend,
  • Smith und Low Island im Südwesten.

Weiters gehören etwa 150 Felsen und Schären zu der Inselgruppe. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und werden gelegentlich von Erdbeben erschüttert. Vom antarktischen Kontinent sind sie durch die 150 Kilometer breite Bransfieldstraße getrennt. Von der Gesamtfläche von etwa 4700 km² sind rund 80% vergletschert.

Südshetlandinseln, King George Island, Maxwell Bay
Südshetlandinseln, King George Island, Februar 2016
Maxwell Bay
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Höchste Erhebung der Inselkette ist Mount Irving auf Clarence Island mit 2300 Meter.

Klima

Das ganze Jahr über fallen Niederschläge, meist als Schnee. Im Sommer erreicht die Temperatur 2-3°C, im Winter fällt das Thermometer auf etwa -10°C. Dann sind die Inseln nur mit Eisbrechern erreichbar. Im Frühjahr können Schollenfelder und Eisberge die Durchfahrt durch die engeren Fjorde behindern. Die der Drakestraße zugewandte Nordseite weist ein rauheres Klima auf als die relativ geschützte Südseite.

Flora

Die spärliche Vegetation auf den wenigen schneefreien Flächen der Südshetlandinseln ist vielfältig und teilweise leuchtend färbig. Es gibt Moose, eine Grasart und das kleine Nelkengewächs Colobanthus quitensis.

Fauna

Auf den Südshetlandinseln gibt es etwa 700.000 Brutpaare von Zügel- und Kehlstreifpinguinen, etwa 50.000 Paare von Adeliepinguinen, 20.000 Eselspinguine und einige Goldschopfpinguine.

Südshetlandinseln, Deception Island, Zügelpinguine
Südshetlandinseln, Deception Island, Februar 2016
zwei einsame Zügelpinguine in Whalers Bay
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

An Robben gibt es See-Elefanten und Pelzrobben, auf den vorbeitreibenden Eisschollen oft Weddel- und Krabbenfresserrobben sowie See-Leoparden.

Südshetlandinseln, Deception Island, Pelzrobbe
Südshetlandinseln, Deception Island, Februar 2016
Pelzrobbe
Foto © www.bilderreisen.at/Monika Reinthaler (cc)

Politik

Briefmarke der britischen Post, 1944
Briefmarke der britischen Post, 1944
Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

Die Südshetlandinseln werden seit 1908 von Großbritannien beansprucht und wurden von den Falklandinseln aus verwaltet. 1962 wurden sie Teil des Britischen Antarktis-Territoriums (British Antarctic Territory, BAT), das aus den Falkland Island Dependencies Grahamland, Südorkney-Inseln und Südshetland-Inseln besteht. Seit 1940 gibt es einen Anspruch Chiles, das es als Provinz Antártica Chilena betrachtet.
1943 erhob Argentinien seinen Anspruch und bezeichnete die Inseln als Teil der Provinz Tierra del Fuego.
Derzeit ist der politische Status durch den Antarktisvertrag von 1961 geregelt, der Bürgern aller Nationen freien Zugang gewährt und sie unter die Jurisdiktion ihres Heimatlandes stellt.

Bevölkerung

Die Forschungsstationen auf King George Island sind teilweise ganzjährig besetzt. Die einzige zivile Ansiedlung ist das chilenische Dorf Villa Las Estrellas ebendort. In der chilenische Siedlung wohnen im Sommer etwa 150 Einwohner, im Winter um die 80, darunter auch Kinder.

Geschichte

Möglicherweise wurden die Südshetlandinseln 1599 von dem Niederländer Dirck Gerritz Pomp (1544-1606, auch Dirck Gerritzsoon) gesichtet. Auch der spanische Seefahrer Gabriel de Castilla (1577-1620) könnte auf seiner Fahrt im Südpolarmeer 1603 die Inseln gesehen haben.

Georg III.
George III., gemalt von Thomas Gainsborough (1781)
Quelle: Wikipedia, PD

Erstmalig betreten wurden sie 1819 vom englischen Kapitän William Smith. Er ging im Nordosten von King George Island an Land und nahm es für König George III. in Besitz. 1820 wurden die Südshetlandinseln von Edward Bransfield (1785-1852), einem Kapitän der Royal Navy, näher erforscht. Bransfield entdeckte auch die Norwestküste der Antarktischen Halbinsel, die er Trinity Land nannte. Am 22. Januar landete er auf King George Island und am 4. Februar auf Clarence Island, das er für König George IV. in Besitz nahm.
Auch hier führte die Entdeckung der Inseln beinahe zur Ausrottung der Robben.

Reisetipps

Die Südshetlandinseln zählen zu den antarktischen Gebieten, die als erste von Touristen besucht wurden. Bereits 1956 gab es Überflüge mit LAN Chile, 1958 Touristenreisen mit dem argentinischen Schiff Les Eclaireurs. 1961 saßen 21 Passagiere der Lapataia auf Half Moon Island wegen eines defekten Landungsbootes fest.

Anreise

Südshetlandinseln, Deception Island, Whalers Bay, MS Hanseatic
Südshetlandinseln, Deception Island, Februar 2016
die MS Hanseatic auf Reede in der Whalers Bay
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Im Gegensatz zu anderen antarktischen Destinationen sind die Südshetlandinseln nicht nur per Schiff erreichbar. Bei der chilenischen Station Presidente Eduardo Frei Montalva auf King George Island gibt es eine Landebahn und einen Hangar. Für Touristen besteht eine Verbindung von Punta Arenas.

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