Daten zur Geschichte der Falkland-Inseln, von der ersten Sichtung 1501 bis zur Gegenwart
1500 - 1800
Entdeckung und Besiedelung
1501
Möglicherweise erste Sichtung der Falklands durch Amerigo Vespucci (1451-1512).
1592
Erste gesicherte Sichtung durch den englischen Seefahrer und Entdecker John Davis (1550-1605), der sie Davis-Inseln nannte.
1600
Sichtung durch den Niederländer Sebald de Weert (1567-1603), der ihnen den Namen Sebald Eilands gab. Dieser Name bzw. die spanische Entsprechung Islas Sebaldinas wurde auf Seekarten bis in das 19. Jahrhundert hinein verwendet.
1690
Als erster landet der Engländer John Strong, Kapitän der Welfare, auf den Falklandinseln. Er entdeckt den Falklandsund, den er nach dem 5. Viscount Falkland, dem Schatzmeister der Marine, benennt. Der Name geht schließlich auf die gesamte Inselgruppe über.
1708
Französische Seefahrer aus St. Malo bezeichnen die Inseln als Iles Malouines. Der Name wird als Islas Malvinas von argentinischen Siedlern verwendet.
1764
Der französische Seefahrer Louis Antoine de Bougainville (1729-1811), der erste französische Weltumsegler, gründet am Berkely Sound die erste Siedlung auf Ostfalkland. Zu Ehren von König Ludwig XV. nennt er sie Port Loius.
1766
Der englische Kapitän John McBride gründet Port Egmont.
1769/70
Die Franzosen wie die Engländer müssen ihre Siedlungen den Spaniern abtreten. Port Louis wird in Puerto de la Soledad umbenannt.
1771
Um einen Krieg zu vermeiden, geben die Spanier Port Egmont an England zurück. Diese geben aus wirtschaftlichen Gründen die Siedlung 1774 auf, erhalten jedoch den britischen Herrschaftsanspruch aufrecht und hinterlassen eine Fahne und eine Bleiplakette.
1775
Der britische Seefahrer und Entdecker James Cook (1728-1779) landet auf Südgeorgien. Kurz danach entdeckt er die Südsandwichinseln, die er nach dem unbeliebten Ersten Lord der AdmiralitätJohn Montagu, 4. Earl of Sandwich, benennt. Cook erwähnt Port Egmont mehrfach, dürfte aber nicht dort gewesen sein.
Argentinisch-Englischer Disput
19. Jahrhundert
1811
Die Spanier räumen nach der Argentinischen Mai-Revolution die Inseln, die fortan unbewohnt sind.
1816
Argentinien erlangt die Unabhängigkeit und erhebt als Rechtsnachfolger Spaniens Anspruch auf die Inseln.
1820
Der amerikanische Marine-Oberst in argentinischen Diensten, David Jewett, beansprucht die Falklands für Argentinien. Umstritten ist, ob er in einem offiziellen Auftrag handelte.
1823
Ein Kolonisationsversuch unter Don Pablo Areguati, dem ersten argentinischen Gouverneur, scheitert.
1826
Der in Hamburg geborene Kaufmann französischer Abstammung, Luis Elias Vernet (1791-1871), lässt sich mit 90 deutschen, britischen, holländischen und spanischen Siedlern in Puerto de la Soledad nieder.
1828
Luis Elias Vernet wird von der argentinischen Regierung zum Gouverneur ernannt. Er versucht, das Robbenfangverbot durchzusetzen, und beschlagnahmt das amerikanische Robbenfangschiff Harriet. Daraufhin zerstört die amerikanische Korvette Lexington Puerto de la Soledad.
1832
Die Engländer befürchten, die Amerikaner könnten hier einen Marinestützpunkt errichten, und besetzen die Falklands.
Argentinien erhebt jetzt auch Anspruch auf Südgeorgien und die Südsandwichinseln.
1939-45
Im Zweiten Weltkrieg dienen die Falkland-Inseln den Briten als strategischer Stützpunkt zur Kontrolle des südlichen Atlantiks.
1965
Die UN-Resolution 2065 fordert sowohl Argentinien als auch Großbritannien auf, den Konflikt friedlich und im Sinne der Einwohner der Inselgruppe zu lösen.
1971
Im Zuge der Entspannung zwischen Argentinien und Großbritannien wird unter Anderem die Nutzung von Krankenhäusern und Schulen auf dem argentinischen Festland geregelt.
1976
Putsch des argentinischen Militärs unter Jorge Videla.
Die argentinische Militärdiktatur unter General Leopoldo Fortunato Galtieri Castelli steht vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Nach längeren blutigen Unruhen fürchtet sie um ihre Herrschaft. Am 12. April erklärt sie den Falklandkrieg. Die britische Regierung unter Margaret Thatcher beginnt am 1. Mai die Rückeroberung der Inseln. Aufgrund des britischen Sieges vom 20. Juni stürzt die argentinische Militärdiktatur.
1983
Die Bewohner der Inseln erhalten die volle britische Staatsbürgerschaft.
1985
Südgeorgien und die Südsandwichinseln werden administrativ von den Falklandinseln abgetrennt und sind ein eigenständiges Britisches Überseegebiet.
1986
Die britische Luftwaffenbasis Mount Pleasant nimmt den Betrieb auf. Unter dem IATA airport code MPN dient die Anlage auch als internationaler Flughafen der Falklands.
1990
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Argentinien werden wieder aufgenommen.
21. Jahrhundert
2013
Bei einem Referendum am 10. und 11. März stimmen 99,8% der 1.672 Stimmberechtigten für einen Verbleib bei Großbritannien. Die argentinische Regierung unter Präsidentin Cristina Elisabet Fernández de Kirchner bezeichnet das Referendum als „Parodie” und will es nicht anerkennen.