Kirkenes — Sehenswertes
Kirkenes Kirche
Die Kirkenes Kirche (Kirkenes kirke) wurde bereits in den 1940er-Jahren von Architekt Sofus Hougen geplant, konnte aber erst ab 1957 gebaut werden. 1959 wurde die im typischen nordnorwegischen Nachkriegsstil errichtete Kirche geweiht.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
die 1959 erbaute Kirche
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Nach langer Diskussion wurde sie an dem Platz errichtet, an dem auch die Vorkirche stand. Sie hat den Eingang im Westen und den Altar im Osten und bietet 275 Besuchern Platz. Etwas ungewöhnlich ist der Turm als eine vertikale Erweiterung der Kanzel.
Russendenkmal
Etwa fünf Minuten vom Marktplatz entfernt steht das monumentale Denkmal des siegreichen russischen Soldaten. Das Russendenkmal (Russemonumentet) ist ein Ehrenmal für die Rote Armee, die Kirkenes 1944 nach vier Jahren deutscher Besatzung in verlustreichen Kämpfen befreien konnte.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Russendenkmal, Ehrenmal der Roten Armee
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Kriegsmütter Denkmal
Das 1994 aufgestellte Kriegsmütter Denkmal (Krigsmødremonumentet) des norwegischen Bildhauers Per Erik Ung (1933-2013, eigentlich Per Erik Ohlsen) erinnert an die Strapazen der Mütter im Zweiten Weltkrieg.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
das Kriegsmütter Denkmal von Per Erik Ung
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Andersgrotta
Unter dem Zentrum von Kirkenes wurde unter Anleitung des Ingenieurs Anders Elvebakk ein weitläufiges Tunnelsystem in den Fels gesprengt, um der Zivilbevölkerung Schutz vor den Luftangriffen der Roten Armee zu geben. Die Andersgrotta ist der Eingang.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Andersgrotta, Luftschutzraum für die Zivilbevölkerung
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Grenzlandmuseum
Etwas außerhalb des Zentrums präsentiert das Grenzlandmuseum (Grenselandmuseet) die ereignisereiche Lokalgeschichte von Kirkenes und der Grenzregion Norwegen-Russland-Finnland. Das vom Architekturbüro Finnmark arkitektkontor as / Geir Fossland geplante Gebäude wurde von 1992-1997 errichtet.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Grenzlandmuseum, Geschichtsmuseum über die Grenzlandregion
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Schwerpunkte sind der Erzabbau und der Zweite Weltkrieg. Auch ein restaurierter russischer Jagdbomber vom Typ Iljuschin IL 3M ist ausgestellt.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Grenzlandmuseum, russischer Jagdbomber Iljuschin IL 3M
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Beim Grenzlandmuseum steht die Skulptur „Fuglene flyr over” der norwegischen Künstlerin Tone Thiis Schjetne (1928-2015).
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Skulptur „Fuglene flyr over” von Tone Thiis Schjetne
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Im angrenzenden Savio-Museum sind Werke des samischen Künstlers John Savio (1902-1938) ausgestellt. Seine Holzschnitte und Gemälde widmen sich der samischen Rentierkultur.
Kirkenes — Geschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Kirkenes ein winziges Dorf mit einer „Kirche auf der Landzunge”, was sein Name bedeutet. Mit dem Eisenerz-Abbau in Björnevatn wurde es rasant zu einem Industriehafen. Die Eisenerzvorkommen konnten im Tagbau abgebaut werden. Mit einer eigens dafür gebauten Bahn wurde das Eisenerz zum Hafen transportiert.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
stillgelegte Gebäude des Grubenbetriebs „Sydvaranger AS”
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Ab 1906 wurde hier Eisenerz gefördert und machte Kirkenes zu einer reichen Stadt. 90 Jahre lang lebte es vom Erzabbau, bis er 1997 nicht mehr rentabel erschien und eingestellt wurde. 2009 wurde der Abbau allerdings wieder aufgenommen, die Erzbahn ist wieder in Betrieb.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Verwaltungsgebäude der A/S Sydvaranger
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Der Zweite Weltkrieg traf Kirkenes wegen seiner Nähe zur damaligen Sowjetunion voll. Für die deutschen Besatzer war es von großer strategischer Bedeutung. Denn in der Nähe befindet sich der eisfreie russische Hafen Murmansk, über den der Nachschub der Alliierten lief. Die Wehrmacht stationierte hier ab Juni 1941 30.000 Soldaten und eine große Zahl von Schiffen. Als Antwort flogen sowjetische Bomber mehr als 320 Luftangriffe, um die Deutschen zu vertreiben.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
Ausstellung zum 2. Weltkrieg im Grenzlandmuseum
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Im Winter erfroren tausende Soldaten bei Temperaturen von bis zu -40°C. Die sowjetischen Bombardements machten Kirkenes zur meistbombardierten Stadt nach Malta. Erst im Oktober 1944 gelang es der Roten Armee, nach einem fürchterlichen Erschöpfungskrieg die Stadt zu befreien. Bei ihrem Rückzug zerstörten die deutschen Truppen, was von Kirkenes noch übrig war. Den harten Winter 1944/45 mußte die Bevölkerung in den Ruinen ihrer Häuser verbringen.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
russischer Frachter im Hafen
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Öffnung der Sowjetunion entwickelten sich rege Handelbeziehungen und ein „Kleiner Grenzverkehr”. So findet jeweils am letzten Donnerstag des Monats auf dem Marktplatz der Russische Markt statt - Alkohol und Kaffee sind beliebte Handelsgüter. Straßennamen sind nun teilweise in norwegisch und russisch angeschrieben.
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- Hurtigruten, Kirkenes, Mai 2004
zweisprachiges Straßenschild in Norwegisch und Russisch
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Die Zukunft von Kirkenes scheint gesichert. Neben Schiffsreparaturen, Kleinindustrie und Tourismus ist der Erzabbau wieder voll im Gang, da es weitaus mehr Eisenerz gibt als vermutet. Und in der Barentssee wird das Gasfeld Schtokman erschlossen - trotz aller Bedenken der Umweltschützer.
Kirkenes auf einen Blick
Norwegen, Finnmark, Webseite
3.500 Einwohner (2012), 2,03 km², 1697 Einwohner/km²
Koordinaten: 69° 44′ N, 30° 3′ O; PLZ: k.A.
Hurtigruten-Fahrplan
nordgehend 7. Tag: 09:00-12:30 Uhr (Sommer/Winter); südgehend 7. Tag: ab 12:30 Uhr (Sommer/Winter)