Fahne HamburgHamburg - Chronik

810-1599

8. Jh.
Hamburg ist eine winzige Siedlung der Sachsen, die vom slawischen Stamm der Abodriten verdrängt werden. Diese errichten eine erste Festung und nennen sie Hammaburg.
um 810
Karl der Große gliedert die nordelbischen Gebiete in das Frankenreich ein.
831
Erzbischof Ansgar kommt zur Hammaburg, um von dort aus den Norden zu missionieren.
845
Wikinger überfallen und zerstören die Hammaburg. Bischof Ansgar flüchtet nach Bremen.
966
Der von Kaiser Otto I. abgesetzte Pabst Benedikt V. stirbt in Hamburg, seinem Verbannungsort.
983
Hamburg wird beim Aufstand slawischer Aboriten zerstört.
1035-1043
Bau eines steinernen Wehrturms unter Bischof Alebrand. Reste existieren noch im Schauraum neben der St. Petrikirche.
1060
Unter Graf Bernhard II. entsteht am Alsterufer eine neue Burg als weltlicher Gegenpol zur bischöflichen Festung.
1066
Slawische Stämme erobern ein letztes Mal Hammaburg.
1111
Die Hammaburg (im Weiteren nun Hamburg) fällt an Graf Adolf I. von Schauenburg.
1186-1189
Adolf III. von Schauenburg übernimmt die Neue Burg und gründet eine neue Hafen- und Kaufmannsstadt mit eigenem Markt. Dieser Neustadt verleiht Friedrich I. Barbarossa Handelsprivilegien und garantiert freie Schifffahrt auf der Elbe. Seither gilt der 7. Mai als Geburtstag des Hafens.
1201-1225
Hamburg und Holstein stehen unter dänischer Herrschaft.
ab 1228
Die Schauenburger sind nun Herrscher über die Gesamtstadt.
1235
Die Alster wird gestaut und so zum See.
1241
Wappen Hamburgs um 1245
Wappen Hamburgs um 1245
Quelle: Wikipedia
Zur Sicherung der Verkehrswege zwischen Nord- und Ostsee schließt Hamburg ein Bündnis mit Lübeck.
1259
Die Hafenstädte Hamburg, Lübeck, Rostock und Wismar gründen Zusammenschluss einen Handelsbund, die Hanse.
1266
Erzbischof Hildebold akzeptiert die Hamburger Rechte auf den Elbhandel auf der Grundlage des nachträglich ausgefertigten Freibriefs Barbarossas.
1270
Kaufleute und auch Handwerker formulieren ein eigenes Stadtrecht. Dieses legt u.a. fest, dass ein dreißigköpfiger „Rat” mit zwei Bürgermeistern, die für ein Jahr bestimmt werden, regiert.
1290
Das erste Rathaus entsteht unweit der Trostbrücke.
1350
Pestepidemie: Von 10.000 Einwohnern stirbt ein Drittel.
Ende 14. Jh.
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Klaus-Störtebeker-Denkmal, Mai 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Piraten machen Hamburg unsicher. Einer ihrer Anführer ist Klaus Störtebeker, der 1401 auf dem Grasbrook enthauptet wird.
1410
Hamburg wird an der Stelle Lübecks für sechs Jahre Hauptstadt der Hanse.
1448
Baubeginn des Alster-Trawe-Kanals als Verbindung zur Ostsee. Das Projekt scheitert jedoch an den technischen Gegebenheiten der Zeit.
1460
Der Dänenkönig Christian I. erhält in einer „Annehmung” formell die Oberhoheit über Hamburg, da der letzte Schauenburger Graf Adolf VIII. ohne Nachkommen stirbt.
1510-1529
Hamburg wird in den Rang einer reichsfreien Stadt erhoben.
1528
Die Reformation erreicht auch nach Hamburg. Johannes Bugenhagen, ein Freund Luthers, setzt sie um. Hamburg wird evangelisch.
⇒ Lesetipp: Petra OELKER, Zwei Schwestern.
1529
Bugenhagen gründet die Gelehrtenschule Johanneum, die noch immer existiert.
Der „Englische Schweiß” fordert etwa 1000 Tote.
Der Lange Rezess, der die Machtverteilung zwischen Rat und Bürgerschaft neu regelt, wird verabschiedet.
1558
In Hamburg wird die erste Börse auf deutschem Boden gegründet.
1567
Hamburg bekommt vom Reichskammergericht das Erststapelrecht: Sämtliche auf der Elbe transportierten Waren müssen zuerst auf dem Hamburger Markt angeboten werden. Als Beweismittel hatten die Hamburger eine detaillierte Karte des Elbverlaufs vorgelegt.

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1600-1799

um 1600
Hamburg zählt etwa 36.000 Einwohner, die Nachbarstadt Altona macht der Hansestadt ernsthafte Konkurrenz. Sephardische Juden, vertrieben aus Spanien und Portugal, kommen nach Hamburg.
1611
Britische Kaufleute werden im Wettstreit mit der dänischen Nachbarstadt Altona nach Hamburg gelockt und etablieren sich hier. Noch heute gilt Hamburg als ein wenig britisch geprägt.
1619
Kaufleute gründen eine Bank und geben die „Marc Banco“ als wertkonstantes Zahlungsmittel heraus.
1620
Baubeginn des vom niederländischen Spezialisten Johan van Valckenburgh entworfenen Festungsrings, der während des Dreißigjährigen Krieges allen Eroberungsversuchen widersteht.
1622
Gründung des Casse der Stück vom Achten. Mit deren Mitteln werden die von nordafrikanischen Piraten versklavten Seeleute freigekauft.
1662
Hamburg hat 75.000 Einwohner.
1664
Friedrich III.
König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen
Quelle: Wikipedia
Altona erhält vom dänischen König Friedrich III. (Frederik III., 1609-1670) die Stadt­rechte und tritt damit in direkte Konkurrenz zu Hamburg. Die Nachbar­stadt entwickelt sich neben Kopenhagen zur zweitgrößten Stadt des dänischen Königreiches.
1668/69
Zum Schutz der Hamburger Handelsschiffe vor Piratenüberfällen werden die Konvoischiffe „Leopoldus Primus” und „Wappen von Hamburg” in Dienst gestellt.
1676
Nachdem ein Feuer mehrere Häuser zerstört hat, wird die General Feur-Ordnungs-Cassa (Hamburger Feuerkasse) als Pflichtversicherung für alle Hausbesitzer gegründet.
1678
Deutschlands erstes Opernhaus wird am Gänsemarkt eingeweiht.
1686
Der dänische König Christian V. belagert Hamburg, nachdem die Hamburger sich geweigert hatten, eine hohe Tributzahlung zu leisten. Die Belagerung ist vergeblich, der Festungswall hält stand.
1712
Hamburg bekommt eine neue Verfassung (Hauptrezess), die Macht liegt nun hauptsächlich in den Händen von vier Bürgermeistern und 24 Ratsherren.
1714
Etwa 10.000 Menschen fallen der Pest zum Opfer.
1750
St. Michaelis wird durch Blitzschlag zerstört.
1762
Einweihung der neuen Kirche von St. Michaelis.
1785
Das Toleranz-Edikt erlaubt Protestanten und Katholiken freie Religionsausübung.
1786
Hamburg kauft sich endgültig von den Dänen frei und erhält den Titel „Kaiserliche Freie Reichsstadt”.

1800-1899

um 1800
Hamburg zählt etwa 130.000 Einwohner.
1803
Reichsdeputationshauptschluss: Aufhebung des Domkapitels, der Dom wird abgerissen.
1806-1814
Kaiser Franz II.
Franz II. nach seiner Kaiserkrönung, 1792
Quelle: Wikipedia
Franz II. legt die deutsche Kaiserkrone nieder, Hamburg wird kurzzeitig souverän. Dann besetzen Truppen Napoleons die Stadt. Die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre zur Unterbindung der Einfuhr englischer Waren treibt den Hamburger Handel in den Ruin.
1811
Hamburg wird dem französischen Kaiserreich einverleibt.
1813
Die Franzosen fordern im Dezember von allen Hamburgern den Nachweis, dass sie Lebensmittel bis Juli hätten. Wer das nicht kann, muss die Stadt bis 25. Dezember verlassen. Von den 1800 Betroffenen sterben 1138 in den nächsten Wochen.
1814
31. Mai: die Franzosen ziehen ab, Hamburg ist ausgeplündert.
1815
Hamburg tritt dem Deutschen Bund bei.
1816
Die „Lady of the Lake” landet als erstes Dampfschiff in Hamburg.
1819
Die Stadt führt fortan den Namen Freye und Hansestadt Hamburg.
1842
5.-8. Mai: Dem Großen Brand fallen weite Teile der Hamburger Altstadt zum Opfer, 20.000 Menschen werden obdachlos. Unter dem englischen Ingenieur William Lindley (1808-1900) beginnt der planvolle Wiederaufbau.
ab 1845
Industrielle Revolution und Bevölkerungsexplosion verwandeln die mittelalterlich verwinkelte Wohn- und Kaufmannsstadt Hamburg in wenigen Jahrzehnten in die größte Hafenstadt des Reiches.
1847
Die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt Actiengesellschaft (HAPAG), wird gegründet. Sie steigt unter Albert Ballin zur größten Reederei der Welt auf.
1848
Im Revolutionsjahr bleibt Hamburg ruhig, aber wieder wird eine neue Verfassung verabschiedet. Seither heißt der Rat Senat.
1853
Altona verliert das dänische Zollprivileg, Ottensen behält es und profitiert nun allein vom zollfreien Status vor den Toren Hamburgs.
1861
Millerntorwache
Millerntorwache, Mai 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Die Torsperre wird aufgehoben, Hamburg wächst: Dörfer und Vororte wie etwa St. Pauli werden integriert.
1864
Deutsch-Dänischer Krieg, Dänemark verliert die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen, damit auch Altona und Ottensen.
1867
Hamburg tritt dem Norddeutschen Bund bei, Hoheitsrechte werden aufgegeben.
1869
Eröffnung der Kunsthalle.
1874
Turm St. Nicolai
Turm St. Nicolai, Mai 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Einweihung des 1846 begonnenen neugotischen Neubaus der Nikolaikirche. Mit 147,7 Metern hat sie den dritthöchsten Kirchturm Deutschlands. Bei den Bombardierungen Hamburgs 1940-45 dient der Turm den Bombern als Zielpunkt.
1881
Zollanschluss an das Deutsche Reich. Der Freihafen entsteht, 26.000 Menschen müssen umgesiedelt werden, Renaissance- und Barockhäuser werden abgerissen.
1888
Auf Druck Preußens tritt Hamburg dem deutschen Zollgebiet bei, der Freihafen bleibt davon ausgeschlossen, die Speicherstadt entsteht. Die Umschlagzahlen im Warenhandel schnellen rasant in die Höhe.
1892
Eine Choleraepidemie fordert 8.600 Tote. Grund waren die unhaltbaren hygienischen Zustände in den Armenvierteln.
1895
Kaiser Wilhelm II. eröffnet den Nord-Ostsee-Kanal in Hamburg.
1897
rathaus
Rathaus Vorderfront, Mai 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das prunkvolle Rathaus ist vollendet und wird mit der Börse vereint.

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1900-1999

1903
Eröffnung des Bahnhofs Dammtor.
1906
Der Hauptbahnhof entsteht.
1907
Die von Albert Ballin konzipierte Auswandererstadt (BallinStadt) auf der Veddel wird eröffnet.
1909
Fertigstellung der St.-Pauli-Landungsbrücken.
1911
Alter Elbtunnel, Eingang
Alter Elbtunnel, Mai 2011
Eingang St.-Pauli-Landungsbrücken
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Einweihung des Alten Elbtunnels, eine tech­nische Glanzleistung seiner Zeit, und des Luftschiff­hafens in Fuhlsbüttel, heute der Hamburg Airport.
1912
Die Einwohnerzahl übersteigt die Millionengrenze, die erste U-Bahn- Linie wird eröffnet.
1917
Ein Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt im November kurzfristig die Macht.
1918
Nach dem Ersten Weltkrieg beklagt Hamburg 40.000 Tote. Die Hamburger Reeder müssen nach dem Versailler Friedensvertrag über 700 Schiffe ausliefern.
1919
Eröffnung der Hamburger Universität.
Die SPD gewinnt bei der Bürgerschaftswahl die absolute Mehrheit.
1923
Der kommunistische Hamburger Aufstand wird niedergeschlagen.
1924
Chilehaus
Chilehaus, Mai 2011
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das vom Hamburger Architekten Fritz Höger entworfene Chilehaus wird eingeweiht. Mit seiner einem Schiffsbug gleichenden Bauform gilt es als Wahrzeichen Hamburgs.
1930
Abriss des Gängeviertels in der Neustadt wegen der mangelhaften hygienischen Verhältnisse.
1932
Die Massenarbeitslosigkeit trifft auch Hamburg. 173.000 Menschen sind ohne Arbeit.
Die NSDAP marschiert am 17. Mai durch das traditionell „rote” Altona, was zu schweren Kämpfen mit 18 Toten und mehr als 60 Verletzten führt. Dieser Tag ist älteren Hamburgern noch als Altonaer Blutsonntag ein Begriff.
1933
Die NSDAP erreicht in Hamburg 38,8%, SA und SS besetzen das Rathaus.
1937
Unter den Nationalsozialisten wird das Groß-Hamburg-Gesetz verabschiedet: Altona, Harburg und Wandsbek werden eingemeindet. Die Bevölkerung wächst um eine halbe Million.
1938
Das Konzentrationslager Neuengamme, zunächst ein Aussenlager des KZ Sachsenhausen, wird errichtet. 55.000 Menschen aus vielen Ländern kommen hier ums Leben.
ab 1941
Etwa 8.000 jüdische Hamburger werden deportiert.
1943
Juli: Die Alliierten bombardieren Hamburg neun Tage lang (Operation Gomorrha) und zerstören die halbe Stadt. Ca. 35.000 bis 45.000 Menschen sterben.
1945
Am 3. Mai übergibt Kampfkommandant Alwin Wolz Hamburg kampflos an die britischen Truppen.
1946
Erste Wahl der Bürgerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Bürgermeister wird der 1933 in die USA emigrierte frühere Bürgermeister von Altona, Max Brauer (1887-1973). Er war von 1946-53 und von 1957-60 Erster Bügermeister.
1947-49
Der Spiegel, Cover
Der Spiegel, Cover Nr.1/1947
Mehrere Presseorgane werden gegründet, u. a. Bild, Der Spiegel, Stern und Die Zeit.
1952
Im Bunker auf dem Heiligengeistfeld geht das erste Fernsehprogramm Deutschlands auf Sendung.
1953
Die sechsspurige Ost-West-Straße wird gebaut und trennt die Innenstadt vom Hafen.
1962
16./17. Februar: In der Nacht überrascht eine Sturmflut die Hamburger im Schlaf. Ein Sechstel des Stadtgebiets wird überflutet, 315 Menschen sterben. Der Polizeisenator Helmut Schmidt bewährt sich als Krisenmanager.
April: In der Großen Freiheit wird der „Star-Club” eröffnet, von dem aus die Beatles ihre Weltkarriere starten.
1966
Die SPD erzielt bei der Wahl sensationelle 59%, Herbert Weichmann wird Erster Bürgermeister. In folgenden Jahren bleibt die SPD an der Regierung, verliert aber immer an Rückhalt in der Bevölkerung, was sich in deutlichen Stimmenverlusten ausdrückt
1968
Studentenproteste an der Uni mit dem unvergessenen Plakat „Unter den Talaren der Muff von 1000 Jahren”.
1974/1975
Fertigstellung der über den Hafen führenden Köhlbrandbrücke. Ein Jahr später wird der Neue Elbtunnel, der die A7 unter der Elbe hindurch nach Norden führt, eingeweiht.
1976
Höchste Sturmflut seit Begin der Wetteraufzeichnungen, doch die Dämme halten.
1978
Es gibt starke Proteste um das Kernkraftwerk Brokdorf, ca. 60 Kilometer nördlich von Hamburg.
1982
Erstmals kommen die Grünen (GAL) ins Parlament. Die Mehrheiten sind unklar, deshalb gibt es im Dezember Neuwahlen. Jetzt schafft die SPD 51,3 %.
1988
Bürgermeister Dohnanyi (SPD) scheitert im hochemotional geführten Konflikt um die besetzten Häuser an der Hafenstraße. Ihm folgt Henning Voscherau, der neun Jahre Bürgermeister bleibt.
1989
Hamburg feiert den 800. Geburtstag seines Hafens.
1993
Die SPD sackt bei den Wahlen auf 40,4 % ab und müsste eigentlich eine Koalition mit der GAL (13,5 %) eingehen, was aber nicht klappt. Es kommt zu einem Bündnis mit der neuen STATT-Partei, die aus CDU-Abweichlern besteht.
1995
Hamburg wird nach 1150 Jahren wieder zum Erzbistum.
1996
Der internationale Seegerichtshof zieht nach Hamburg.
1997
Die Idee der HafenCity, eines völlig neuen Stadtteils, wird vorgestellt.
1999
6. Mai: Hamburger können offiziell die gleichgeschlechtliche Ehe eingehen.

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ab 2000

2001
Hamburg geht es insgesamt nicht schlecht, aber es gibt auch viele Unzufriedene. Die SPD schafft nur noch 36,5%, die neugegründete Schill-Partei jedoch 19,4%. Sie tritt damit in eine Regierungskoalition mit der CDU und FDP. Rot-Grün ist klassisch abgewählt.
2003
Bürgermeister Ole von Beust feuert seinen Stellvertreter Ronald Schill, es kommt zu Neuwahlen. Die CDU erringt 47,2%, die SPD 30,5%, die Schill-Partei nur noch 3,1%. Die CDU unter Ole von Beust kann unabhängig regieren.
2007
Grundsteinlegung für die Neue Elbphilharmonie in der HafenCity.
2008
Die erste schwarz-grüne Regierung auf Landesebene mit Ole von Beust (CDU) als Bürgermeister und Christa Goetsch (Die Grünen/GAL) als seiner Stellvertreterin wird gebildet.
Sternschanze und die neu entstehende HafenCity erhalten den Status eigener Stadtteile.
2010
28. Mai: Trotz schwieriger Finanzlage der Stadt und einer Kostenexplosion beim Bau der Elbphilharmonie wird am Richtfest für das spektakuläre Konzerthaus in der HafenCity gefeiert.
Für andere Teile des gigantischen Projekts, wie etwa das Science Center, muss die Finanzierung neu gesichert werden.
2011
Februar: Bei der Bürgerschaftswahl kann die SPD mit 48,4% der Stimmen die absolute Mehrheit erringen, die CDU kommt auf 21,9%, die GAL auf 11,2%, die FDP erreicht 6,7% und DIE LINKE 6,4%. Olaf Scholz wird zum Ersten Bürgermeister gewählt.
Die EU-Kommission verleiht Hamburg den Titel „Umwelthauptstadt Europas 2011”.
2013
Dezember: Das Orkantief Xaver brachte das zweithöchste Hochwasser in der Geschichte Hamburgs: Am Morgen des 6.12. erreichte der Wasserstand 3,98 Meter über dem mittleren Hochwasser und 6,09 Meter über Normalnull. Der Hamburger Hafen und einige Straßenzüge entlang der Elbe mussten gesperrt werden. Der Fischmarkt und einige Straßen an der Elbe standen unter Wasser.
Orkantief Xaver Hamburg Elbstraße
Hamburg, Hafen, Dezember 2013
Orkantief Xaver
Foto © Julian Wiersbitzki (CC BY-NC-SA 2.0), Quelle: Flickr
2014
Januar: Weite Teile der Hamburger Innenstadt wurden zu einer Gefahrenzone erklärt, in der die Polizei über Sonderrechte verfügt. Sie darf Personen auch ohne konkreten Verdacht anhalten, ihre Identität feststellen und kontrollieren. Weder ein Gericht noch ein Parlament müssen der Einrichtung einer Gefahrenzone zustimmen. Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Michael Neumann (beide SPD) rechtfertigten die außergewöhnliche Maßnahme mit der massiven Gewalt gegen die Polizei seit dem 21. Dezember - Polizeiwachen wurden von Vermummten angegriffen. Nach Bürgerprotesten wurde die Gefahrenzone auf drei „Gefahreninseln” rund um Polizeiwachen (darunter auch die berühmte Davidwache in St. Pauli) verkleinert und am 13.1. endgültig aufgehoben.
2015
Januar: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz kündigt die Fertigstellung und Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie für den 11. Januar 2017 an - sieben Jahre später als ursprünglich geplant. Die Baukosten haben sich von 77 Millionen auf 789 Millionen Euro verzehnfacht.
Februar: Bei der Bürgerschaftswahl vom 15. Februar verliert Olaf Scholz knapp die absolute Mehrheit (Angaben in %): SPD 45,7 (-2,7), CDU 15,9 (-6,0), DIE LINKE 8,5 (+2.1), FDP 7,4 (+0,7), GRÜNE 12,3 (+1,1), AfD 6,1 (+6,1).
Juli: Das UNESCO-Welterbekomitee hat die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, da die Stätte auf einzigartige Weise die Folgen des rasanten internationalen Handelswachstums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert symbolisiere.
Hamburg, Speicherstadt, Wandrahmsfleet
Hamburg, Speicherstadt, Mai 2011
Alter Wandrahm, Wandrahmsfleet
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
2017
Januar: Nach fast zehn Jahren Bauzeit und einer Vervielfachung der Kosten wird die Hamburger Elbphilharmonie eröffnet. Die kolportierten Baukosten von 866 Millionen Euro erklärte das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron für „verzerrend”. Die erste Kostenschätzung von 77 Millionen Euro sei sehr früh erfolgt. In der ersten Ausschreibung wurden die Kosten auf 240 Millionen Euro geschätzt, tatsächlich waren es am Ende 576 Millionen Euro. Die Differenz von 190 Millionen Euro zu der angegebenen Summe entfallen auf Hotel und Gastronomie, auf Wohnungen und Garage.
Hamburg, Elbphilharmonie, Januar 2017, Foto © Thies Raetzke
Hamburg, Elbphilharmonie, Januar 2017
Foto © Thies Raetzke

Beeindruckend in den öffentlich zugänglichen Bereichen sind die 80 Meter lange Rolltreppe und die Aussichtsplattform in 37 Meter Höhe mit ihrem faszinierenden Blick auf Hafen und Stadt Hamburg. Der Große Saal ist 25 Meter hoch und fasst bis zu 2.100 Personen.
Juli: Bei den Protesten gegen den G20-Gipfel kam es zu schweren Ausschreitungen, die Sicherheitskräfte verloren zeitweise die Kontrolle.
2018
Mai: Auf zwei Hamburger Innenstadtstraßen - Stresemannstraße auf einer Länge von 1.600 Metern, Max-Brauer-Allee auf einer Länge von 580 Metern - wurde ein Fahrverbot für Diesefahrzeuge verhängt.

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