Kanalinseln

Jersey FlaggeJersey: Reisetagebuch 2014

Zwei Wochen lang wollen wir Jerseys Landschaft und Sehenswürdigkeiten erkunden. Und die Strände der Kanalinsel genießen.

Jersey Ankunft
Jersey, Juli 2014
Ankunft auf dem Flughafen mit Air Berlin
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Samstag, 9. August (Letzter Tag)

Rückreise

Die Reisezeiten sind kürzer geworden, und das Reisen ist natürlich nicht mehr so beschwerlich wie vor 100 oder auch 50 Jahren - aber ein Vergnügen sind etwa Flugreisen noch immer nicht - oder eigentlich nicht mehr. Das Gewichtslimit unbedingt beachten, Anstellen beim Check-In, Anstellen beim Security-Check, im Handgepäck keine Flüssigkeiten, nichts Spitzes... Warten auf das Boarding, die Enge der Maschinen, der sparsame Snack. Nein, Flugreisen sind wirklich kein Vergnügen mehr.
Vor 20, 30 Jahren war das alles einfacher, komfortabler - aber auch um Einiges teurer. Allerdings: warum müssen Flüge so billig sein? Oder könnte man nicht für etwas mehr Geld mehr Komfort bekommen? Die gehobene Standardklasse, die manche Fluglinien anbieten, wird ja durchaus genützt - natürlich nicht bei einem Aufpreis von € 700,-, wie sich das Lufthansa vorstellt.
Aber abgesehen von diesen kleinen Widrigkeiten hat alles gut funktioniert. Das Hotel hatte den Transfer mit einem Bus organisiert, wir waren zeitgerecht am Flughafen, der allerdings dem Andrang nicht ganz gewachsen war. Der Flieger nach Düsseldorf war pünktlich, wir konnten somit trotz der knappen Umsteigezeit von 30 Minuten auch den Anschlußflug nach Wien erreichen - und sogar unser Gepäck kam mit.

Abschied

Es waren zwei sehr schöne und eindrucksreiche Wochen auf dieser angenehmen Insel. Wir haben Einiges gesehen, Wanderungen unternommen, Glück mit dem Wetter gehabt und gut gegessen. Wir haben uns rundherum wohl gefühlt. Auch das Quartier, das Samares Coast Hotel, war sehr angenehm und hat einen guten Standard geboten.

Ein paar Dinge scheinen sich in England oder auch nur auf Jersey, wo ja Engländer leben, verändert zu haben. Pubs werden teilweise von Bars vedrängt. In den Lokalen gibt es oft kein Ale mehr, sondern Lagerbier, oft aus Italien oder Belgien. Man trinkt vermehrt Wein. Es gibt Delikatessen-Geschäfte und Bio-Produkte. Überhaupt das Essen: im positiven Sinn nicht mehr zu vergleichen mit dem berüchtigten englischen Essen vor 30 oder 40 Jahren, aber auch weitaus besser als vor 10 Jahren in Guernsey, das mit seiner französisch orientierten Küche geworben hat - und wo es doch meistens enttäuschend war.
Fazit: Nochmals nach Jersey zu reisen können wir uns durchaus vorstellen.

Freitag, 8. August (14. Tag)

Der erste Regentag. Bleibt nur noch ein Museum: das Pallot Steam, Motor & General Museum.

Pallot Steam, Motor & General Museum

Wie der Name schon vermuten lässt, ein Museum mit Dampfmaschinen, Traktoren, alten Autos und LKWs, einem Feuerwehrauto, landwirtschaftlichen Maschinen, Lokomotiven und Waggons. Aber auch mit Orgeln, alten Radios, Waschmaschinen und einer Sammlung von Öllampen. Einfach ein Sammelsurium von Gegenständen aller Art, die Herr Pallot gesammelt hat. Aber durchaus mit Charme, und wer sich für derlei Dinge interessiert, wird nicht enttäuscht.

Trinity, Pallot Steam, Motor & General Museum
Trinity, Rue de Bechet, August 2014
Pallot Steam, Motor & General Museum
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Pallot Steam, Motor & General Museum, Rue de Bechet, Trinity, Tel. 01534/865307
Pallot Museum

Abendessen

Am letzten Abend gehen wir in das indische Lokal Jaipur gegenüber der Busstation, das uns schon vor einigen Tagen aufgefallen war. Güstig wäre es gewesen, zu reservieren, aber mit Glück bekamen wir einen Tisch für eine Stunde. Angesichts des Essen erklärt sich auch die Nachfrage: feine indische Küche mit einigen Gerichten, die man sonst nicht auf indischen Speisekarten findet. Die Speisekarte des Lokals ist ziemlich umfangreich, die Hauptgerichte bewegen sich bei £ 10-12, allerdings sind Reis, Brot und Chutney extra. Günstig gelegen, sehr empfehlenswert, aber reservieren!

Jaipur, 10 Esplanade, St. Helier, Tel. 01534/880069, jaipur.je

Donnerstag, 7. August (13. Tag)

Sonnenschein und blauer Himmel laden zu einem Badetag, verbunden mit einer Besichtigung Noirmont Point.

Noirmont Point

Hier findet sich der in Beton gegossene deutsche Verteidigungs-Wahn. Zahlreiche Unterstände, Geschützstellungen und ein Kommandobunker bedecken diesen einsamen, heidebewachsenen Landvorsprung. In der nahegelegenen Portelet-Bay steht die Ruine eines Martello-Turms.

St. Brelade, Portelet-Bay, August 2014
Martello-Tower
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
St. Brelade, Portelet

St. Brelade's Bay

Ein Badestrand wie aus dem Bilderbuch: feiner Sand, Liegestuhl-Verleih, zahlreiche Lokale, verschiedene Sporteinrichtungen. Was will man mehr von einem schönen Sommertag?

Saint Brelade's Bay

Mittwoch, 6. August (12. Tag)

Das Wetter macht einen noch schlechteren Eindruck als am Vortag, so daß wir einen weiteren Museumsbesuch auf das Programm setzen: die Jersey War Tunnels, auch German Underground Hospital genannt.

Jersey War Tunnels

Der kilometerlange, unterirdische Tunnelkomplex Ho8 wurde von der Organisation Todt während der Besatzungszeit als Lazarett errichtet, allerdings nicht in der geplanten Größe fertiggestellt. Heute wird die „Hohlgangsanlage” als Anti-Kriegs-Museum genützt und zeigt das Leben während der Besatzungszeit 1940-1945. Es ist ein sehr eigenartiges Gefühl, durch diese gespenstische Anlage deutschen Größenwahns zu gehen. Sehr beeindruckend, nicht versäumen!

St. Lawrence, Les Charrières Malorey, August 2014
Jersey War Tunnels
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
St. Lawrence

Abendessen

Bei der Busfahrt von St. Helier zum Hotel war uns ein portugiesisches Lokal aufgefallen: Moita's Bistro. Natürlich Fische in verschiedener Zubereitung, aber auch köstliche Spieße.

Moita's Bistro, 23 Havre des Pas, Tel. 01534/615161

Dienstag, 5. August (11. Tag)

St. Helier die Vierte

Der bewölkte Himmel lädt nicht zu größeren Unternehmungen ein, so daß die Besichtigung der St. Helier Parish Church und des Elizabeth Castle günstig erscheinen.

St. Helier Parish Church

Dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Bauwerk wurden 1864 Chorfenster im präraffaelitischen Stil eingebaut. Ein Gedenkstein erinnert an den Kampf gegen die Franzosen 1781.

Elizabeth Castle

Die zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtete Burganlage wirkt aus der Ferne impossant, bei der näheren Besichtigung jedoch zeigt sie sich als eher unübersichtlich und verwirrend. In den Gebäuden des Lower Ward sind einige Ausstellungen untergebracht, die eigentliche Burg erschließt sich im Inneren jedoch nicht. Mont Orgueil Castle präsentiert sich deutlich anschaulicher.

St. Helier, Elizabeth Castle
St. Helier, August 2014
Elizabeth Castle
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
St. Helier

Montag, 4. August (10. Tag)

Trinity

Rozel ist ein hübscher kleiner Ort an einer Bucht an der Nordküste. Kurz vor dem Ort beginnt der elf Kilometer lange Klippenpfad nach Bonne Nuit Bay, den man allerdings auch bereits in Bouley Bay nach rund fünf Kilometern beenden kann. In Bouley Bay gibt es ein Hotel mit Restaurant und Bar - wo wir einen „Cream Tea” nahmen -, ein Pub und einen Kiosk.
Der Klippenpfad ist schön zu gehen, führt ständig bergauf und bergab und bietet nette Ausblicke auf kleine Buchten.

Trinity, Klippenpfad
Trinity, August 2014
Klippenpfad Rozel - Bouley Bay
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Klippenpfad Rozel

Sonntag, 3. August (9. Tag)

Mont Orgueil Castle

Wir machen einen Ausflug in den hübschen Ort Gorey, um das Mont Orgueil Castle zu besichtigen. Die Burg wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und war bis 1600 Sitz des Gouverneurs. Sie ist die erste gegen die Franzosen errichtete Verteidigungsanlage. Über unzählige Höfe, Treppen und Räume gelangt man schließlich auf das Dach des Bergfrieds, von dem man eine schöne Aussicht bis nach St. Catherine's Breakwater hat.
Zu Ehren von Queen Elizabeth II. ist in einem der Räume ein Hologramm des englischen Künstlers Chris Levine aus 2004 von ihr zu sehen. In einem Film über Jersey wird auch die Entstehung des Hologramms behandelt. Es soll die besondere Verbundenheit Jerseys mit der Krone und der Königin widerspiegeln.

Gorey, Mont Orgueil Castle
Gorey, Mont Orgueil Castle, August 2014
Hologramm von Königin Elizabeth II. von Chris Levine
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Mont Orgueil Castle

St. Catherine’s Bay

In der Bucht gibt es ein paar Häuser, ein Café, einen Eiscremekiosk, ein paar Fischer und vor allem St Catherine’s Breakwater. Der 800 Meter lange Wellenbrecher wurde 1847 als Fluchthafen für britische Kriegsschiffe angelegt. 1878 wurden die Arbeiten eingestellt: die Schiffe waren zu groß geworden und Frankreich inzwischen ein friedlicher Nachbar.

St. Catherine's Bay

Abendessen

Da das ursprünglich angepeilte Le Hoqce Inn am Sonntag keine Küche hat, fuhren wir wieder nach St. Helier und landeten auf der Suche nach Pub-Food wieder im Hugo's. Ein 8 oz. Hamburger und ein Prawn-Wrap mundeten.
Zum Ausklang ging es in das urige Pub The Lamplighter (wo wir auch Pub-Essen bekommen hätten), wo es eine große Auswahl an Ales und Whiskeys gibt. Sehr stimmig.

The Lamplighter, 9 Mulcaster Street, Tel. 723119

Samstag, 2. August (8. Tag)

St. Helier die Dritte

Am Vormittag will das Wetter nicht gut aussehen, es ist bewölkt, der Wind ziemlich stark und kühl. Somit ein Tag geeignet zum Einkaufen. Und da sich das Ende des Ausverkaufs zu nähern scheint, nützen wir die Gelegenheit.
Den Nachmittag genießen wir auf der Hotelterrasse und im Hotelgarten.

St. Helier

Freitag, 1. August (7. Tag)

Das Bussystem ist ja prinzipiell in Ordnung, auch wenn manche Linien unerwartet selten fahren. Schwierig ist die Orientierung, da die Stationen zwar Nummern, aber keine sichtbaren Namen haben, und nicht alle Stationen im Fahrplan angeführt sind. Theoretisch gibt es eine Stationsanzeige im Bus, aber die ist scheints nur auf der Linie 15 vom Flughafen nach St. Helier in Betrieb.
Man bittet daher den Busfahrer, die gewünschte Station auszurufen, was auch meistens funktioniert. Nur heute klappte das zwei Mal nicht, so daß wir an falschen Stationen ausstiegen und auf den Bus der Gegenrichtung warten mußten. Aber zum Glück haben wir ja die 7-Tages-Karte, sodaß wenigstens keine Kosten entstanden.

St. Lawrence

St. Matthew's Glass Church

Die 1840 errichtete Kirche wurde anlässlich ihrer Renovierung 1934 vom französischen Glaskünstler René Lalique innen mit einem Dekor aus farblosem Glas ausgestattet. Ein beeindruckender Anblick mit Lilien und Engeln im Stil des Art déco.

St. Matthew's Glass Church
St. Lawrence, Route des Saint Aubin, August 2014
St. Matthew's Glass Church, Engel im Foyer
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
St. Lawrence

Saint Brelade

Sir Winston Churchill Memorial Park

Der nette Park wurde in Erinnerung an die Bekanntgabe der Befreiung der Insel durch Sir Winston Churchill angelegt.

„And our dear Channel Islands are also to be freed today” (Sir Winston Churchill, 8. Mai 1945)

St. Brelade's Parish Church

Die Pfarrkirche von St. Brelade stammt aus dem 13. Jahrhundert. Bemerkenswert sind die Glasfenster von 1899.

Fishermen's Chapel

Unmittelbar neben der Kirche liegt die mittelalterliche Kapelle der Fischer. Einzigartig für Jersey sind die (nur teilweise erhaltenen) Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die die Decke und die Ost- und Westwand bedecken.

St. Brelade, Fishermen's Chapel
St. Brelade, St. Brelade's Bay, August 2014
Fishermen's Chapel
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Jersey Lavender

Auf dieser Farm wachsen 45 Lavendelsorten, im Shop gibt es die zugehörigen Seifen, Lotionen und Blütenkissen. Im Tearoom genossen wir „cream tea”: eine Kanne Tee (Kaffee ist möglich) mit Scones, gesalzener Butter, Erdbeermarmelade und Schlagobers aus der berühmten fettreichen Jerseymilk. Ein Traum!

Saint Brelade

Abendessen

Das Abendessen nahmen wir wieder einmal in St. Helier, diesmal in einem „Esslokal”: HUGO'S bar-eatery-shop. Gutes Steak, guter Fisch, Preisniveau ok.

Donnerstag, 31. Juli (6. Tag)

St. Herlier die Zweite

Am Vormittag war der Himmel ziemlich bewölkt, und es sah nicht so wirklich nach Sonnenschein aus. Deshalb beschlossen wir, nach St. Helier zu fahren und einen Museumstag einzulegen. Zuvor aber machten wir einen Abstecher zur 1881 eröffneten Markthalle und zum Fischmarkt.
In der Markthalle gibt es nicht nur frisches Obst, Gemüse und Fleisch, sondern auch ein Spezialgeschäft für alkoholische Getränke, ein Antiquariat, ein Geschäft für Modelleisenbahnen und ähnliches, Blumenläden, eine „Vienna Bakery”, die eine Art Krapfen anbietet, und natürlich einige Eßlokale.

St. Helier, Markthalle
St. Helier, Halkett Place, Juli 2014
Jersey Market
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die Fischhalle ist viel kleiner, und es gibt drei oder vier Stände mit herrlich anzusehenden frischem Fisch sowie zwei Eßlokale. Beide Hallen sind sehr britisch: ordentlich und sauber.

Jersey Museum

Das Jersey Museum präsentiert die Geschichte und Entwicklung Jersey von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg und der Besetzung. Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Ausstellung eines bedeutenden Münzfundes aus der römischen Epoche zur Zeit von Julius Caesar.
In das Museum integriert ist das Wohnhaus eines reichen Kaufmanns aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Ausgestellt sind die Wohn- und Schlafräume der Familie, aber auch die Unterkünfte der Dienerschaft. Somit bekommt man einen recht guten und interessanten Einblick in das Leben der damaligen Zeit.

Jersey Museum, The Weighbridge, www.jerseyheritage.org

Maritime Museum & Occupation Tapestry Gallery

Das Museum widmet sich teilweise interaktiv der Seefahrtsgeschichte der Insel. Man kann Schiffhörner ertönen lassen und ein Segelboot durch Wind in Bewegung setzen. Durchaus nett.
Interessanter und beeindruckender ist allerdings die Occupation Tapestry Gallery. 1995, anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung, wurde in den zwölf Pfarrbezirken (parishes) Jerseys jeweils ein 1,82 x 0,86 Meter großer Bildteppich gestickt. Auf den einzelnen Teppichen dargestellt ist das oft schwere Leben der Bevölkerung während der vierjährigen Besatzungszeit durch Hitlerdeutschland. Zu sehen ist auch ein etwa zwölf minütiger Film über die Entstehung der Teppiche. Die stickenden Frauen geben ihre Erinnerungen an diese Zeit wieder. Die Galerie kann auch unabhängig vom Museum besichtigt werden.

St. Helier, Occupation Tapestry Gallery
St. Helier, New North Quay, Juli 2014
Occupation Tapestry Gallery
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
Maritime Museum & Occupation Tapestry Gallery, New North Quay, St. Helier, www.jerseyheritage.org
St. Helier

Abendessen

Am Fischmarkt hatten wir das Bistro Rosa Restaurant entdeckt, das uns recht gut gefiel. Wir wurde auch nicht enttäuscht, vor allem die Fischsuppe überzeugte. Preislich ähnlich anderen Lokalen, Hauptgerichte zwischen £ 15,- und 18,-, dreigängiges Menü £ 22,50.

Bistro Rosa Restaurant, 19-22 Beresford Street, Tel. +44 01534/729559

Mittwoch, 30. Juli (5. Tag)

St. Ouen

Von L'Etacq führt ein rund 10 Kilometer langer Klippenpfad nach Grève de Lecq. Man kann ihn allerdings verkürzen und nach 5 Kilometern bei Plemont aussteigen und den Bus zurück nehmen - was wir auch taten. Leider sind die Busverbindungen ein kleines Problem: Von Liberation Station fahren sie nur stündlich und sind netsprechend voll. Der Bus von Pleimont fuhr um 15:30 Uhr, und der nächste erst um 17:15 Uhr. Das sind doch ezwas große Intervalle. Das Busnetz ist prinzipiell gut, aber doch dünner, als es zunächst aussieht, wenn die Busse nur stündlich fahren (und oft sehr voll sind).
Der Weg über den Klippenpfad ist nicht sehr schwierig zu gehen und sehr schön. Die zunächst eher karge Heidelandschaft wechselt dann über zu Farnen. Am Weg sieht man zahlreiche Relikte aus der Zeit der Deutschen Besetzung, als hier ein Teil des Antlantikwalls errichtet wurde. Aber den hat niemand gebraucht, die Invasion fand entfernt in der Normandie statt. Und Churchill hatte beschlossen, daß ein Kampf um die Inseln sinnlos wäre.

St. Ouen, Klippenpfad
St. Ouen, Juli 2014
Relikte des Atlantikwalls am Klippenpfad
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
St. Ouen

Abendessen

Diesmal fuhren wir nicht nach St. Helier, sondern in die Gegenrichtung und fanden das Seymour Inn. Hier gibt es frische Austern in verschiedenen Varianten zu vernünftigen Preisen, aber auch viele andere Gerichte. Es gibt mehrere Sitz-Varianten: draußen, im Pub, in der Captain's Bar oder im Restaurant. Empfehlenswert.

Seymour Inn, Grande Route des Sablons, Grouville, Tel. 05134/854558

Dienstag, 29. Juli (4. Tag)

St. Clement

Ein Spaziergang führte uns entlang der Greve d'Azette nach Le Hocq an der St. Clement's Bay. Dort gibt es einen alten Wachturm und eine nette Ortskirche.
Anschließend folgten wir den „Green Lanes” (verkehrsberuhigte schmale Straßen) zum Samarès Manor, das einen schönen Garten hat. Das Herrenhaus selbst kann man bei geführten Touren besichtigen. Allerdings waren uns der Garten um rund £ 12,- und das Haus für zusätzlich £ 4,50 das Vergnügen doch nicht wert.
Am Nachmittag genossen wird dann den hoteleigenen Garten mit Liegen und Pool.

St Clement

Abendessen

Das Ormer Restaurant in St. Helier zählt nicht gerade zu den preisgünstigen Lokalen, aber es ist jedes Pfund wert. Eine geschmacklich beeindruckende Küche auf hohem Niveau - nicht umsonst wird es seit 2012 jährlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Das achtgängige „Tasting Menu” (£ 75,- pP) gibt einen guten Überblick über die Rafinesse der Küche.

Ormer Restaurant, 7-11 Don Street, St. Helier, Tel. 01534/725100, www.ormerjersey.com

Montag, 28. Juli (3. Tag)

Corbière Lighthouse

Zum Leuchtturm von Corbière führt ein Causeway, d.h., er kann bei Ebbe zu Fuß erreicht werden. Da gerade Ebbe war, gingen wir den etwa 250 Meter langen Weg hinüber. Das Gehen auf dem Meeresgrund hat eine eigene Stimmung. Der Leuchtturm selbst kann nur an bestimmten Tagen besichtigt werden.

Corbière Lighthouse
St. Brelade, Juli 2014
Corbière Lighthouse
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

In der Nähe des Leuchtturms beginnt der Corbière Walk, eine ehemalige, ca. 12 Kilometer lange Eisenbahntrasse. Die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Strecke verband St. Helier über Saint Aubin mit Corbière Point. Der Spazierweg nach Saint Aubin (ca. 6 Kilometer) folgt dieser Trasse und ist einfach und schön zu gehen.

St. Brelade, Corbière Point

Saint Aubin

Der nette Hafen in der Saint Aubin's Bay liegt gegenüber von St. Helier. Einen kurzen Besuch wert ist das Saint Aubin's Fort aus dem 17. Jahrhundert, das sich ebenfalls bei Ebbe zu Fuß erreichen lässt. Nach unserem Besuch setzte die Flut ein, und es war faszinierend zu beobachten, wie der Weg, auf dem wir kurz zuvor noch gegangen waren, unter dem Wasser verschwand, und mit ihm die ganze Bucht.

Saint Aubin

Abendessen

Wir nahmen ein frühes Abendessen im The Boat House, einem Lokal in Saint Aubin direkt am Hafen. Der große Vorteil des Lokals ist seine Sonnenterrasse, auf der man herrlich in der Sonne sitzen und essen kann. Wir nahmen marinierte Muscheln und gebackenen Fisch mit Pommes, beides sehr gut und mit dem Getränken für £ 40,- angemessen.

The Boathouse, 1 North Quay, Saint Aubin

Sonntag, 27. Juli (2. Tag)

St. Helier die Erste

Erste Erkundungen in St. Helier, der Hauptstadt der Insel. Dabei schlossen wir auch Bekanntschaft mit dem Bussystem. Prinzipiell gut, mit £ 1,30 pro Strecke nicht sehr günstig (steigt man um in einen anderen Bus, muß man erneut zahlen) und am Sonntag nur alle 30 Minuten. Das bedingt manchmal Wartezeiten.
St. Helier wirkt wie eine englische Kleinstadt mit meist niedrigen Häusern. In den Einkaufsstraßen/Fußgängerzonen ist einiges los, trotz Sonntag haben einige Geschäfte geöffnet. Das Zentrum ist natürlich eher klein und überschaubar. Kurzer Abstecher zum Hafen, der außer den Museen nicht so beeindruckend ist. Besuch der Museen auf einen anderen Tag verschoben, ebenso Elizabeth Castle. Dafür muß man schon einen Tag reservieren.
Fazit: der erste Eindruck ist gut, aber wir werden sicherlich nochmals hierher fahren.

St. Helier

Abendessen

Schon bein unserem Spaziergang am Hafen fiel uns ein Lokal auf, das wir zunächst für thailändisch hielten. Wir beschlossen, dort zu Abend zu essen - und waren sehr angetan. Es ist ein Lokal mit einer Küche aus Sri Lanka, die sehr ähnlich der indischen Küche wirkt. Wir aßen drei verschiedene Currys, mit Linsen, Huhn und Rind, eine Kombination um £ 15,- pP. Fein gewürzt, dazu Basmati-Reis und Brot, wirklich empfehlenswert.

Unawatuna, Weighbridge, St. Helier, Tel. 01534/888430, Webseite

Samstag, 26. Juli (1. Tag)

Der Tag der Verspätungen

Es begann in Wien. Die AirBerlin-Maschine (betrieben von Fly Nikki) nach Düsseldorf hatte eine halbe Stunde Verspätung. Nicht gut, denn wir hatten in Düsseldorf nur eine Stunde zwischen den Flügen. Als wir in Düsseldorf landeten, hatte das Boarding für die Maschine nach Jersey gerade begonnen.
Und natürlich parkte die Wien-Maschine irgendwo am Rande des Flughafens. Mit dem Bus fuhren wir zum Terminal und an unserer Jersey-Maschine vorbei. Und natürlich spukte uns der Bus am anderen Ende des Terminals aus. Laufen zum Abfluggate, verschärft durch eine Passkontrolle - schließlich verließen wir ja Schengen. Am Abfluggate angelangt hätte die Maschine eigentlich schon weg sein müssen - aber sie war noch da, das Boarding hatte noch nicht begonnen. Eben auch verspätet!
So kamen wir verspätet in Jersey an, der versprochene Transfer zum Hotel ließ sich nicht leicht finden. Aber gut, schlußendlich landeten wir im „Samarès Coast Hotel”, außerhalb von St. Helier schon in St. Clement. Nur durch die Straße vom Meer und Sandstrand getrennt, der bei Ebbe sehr breit und bei Flut fast nicht mehr vorhanden ist. Ein großartiges Schauspiel.
Leider hatte es mit dem gebuchten Appartement nicht geklappt, wir bekamen ein Doppelzimmer mit Balkon und Meerblick. Ok, der Balkon ist schon eine Terrasse mit Sesseln, Schirm und Liegen. Das Zimmer selbst ist mittelgroß, das Bad eher klein und etwas altmodisch - beim Waschbecken getrennte Hähne für Kalt- und Warmwasser. Überhaupt macht das Hotel einen etwas verstaubten englischen Eindruck. Aber es gibt einen Swimmingpool und einen hübschen Garten.
Abendessen im Hotel-Restaurant, wirklich gut. Es gibt ein 2-gängiges Menü aus einer Auswahl von jeweils vier Vor-, Hauptspeisen und Desserts um £ 17,-, 3 Gänge um £ 21,-. Geht angesichts des Gebotenen in Ordnung.

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