Buchtipp : Walther BRAUNEIS, Die Schlösser im Marchfeld. (Rezension)

Walther BRAUNEIS, Die Schlösser im Marchfeld.

Schloss/Marchfeld/Marchfeldschlösser/Architekturführer/

 Walther BRAUNEIS: Die Schlösser im Marchfeld.
Walther BRAUNEIS: Die Schlösser im Marchfeld.
128 S., ISBN: 3-85326-617-7
St. Pölten: Niederösterreichisches Pressehaus, 1981
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Es gibt mehr Marchfeldschlösser.
Unter dem Begriff Marchfeldschlösser werden fünf Schlösser im Marchfeld - Hof, Niederweiden, Eckartsau, Orth und Marchegg - PR-mäßig zusammengefasst und präsentiert. Natürlich handelt es sich dabei um die bekanntesten und sicherlich auch bedeutendsten. Aber daneben gibt es eine Reihe weiterer, weniger bekannter, aber durchaus interessanter Schlösser, die hier kompetent vorgestellt werden.
Walter BRAUNEIS geht zunächst auf die wechselhafte und kriegerische Geschichte des Marchfelds ein, die zahlreiche Burgen und Wehrschlösser hervorbrachte: Sachsengang - Orth an der Donau - Stopfenreuth - Grafenweiden - Schönkirchen - Gänserndorf - Bockfließ - Raggendorf - Süßenbrunn - Matzen. Nicht alle sind noch erhalten und/oder öffentlich zugänglich.
Nach der endgültigen Vertreibung der Türken ließen zahlreiche Adelige hier einen Zweitwohnsitz errichten. Allen voran natürlich Prinz Eugen von Savoyen, der die Schlösser Obersiebenbrunn, Niederweiden und vor allem Hof an der March prunkvoll umbauen und erweitern und prächtige Barockgärten anlegen ließ. Auch die Familien Trautson, Salm, Pálffy, Starhemberg oder Kinsky hatten hier ihre Landsitze.
Fazit: Neben einer Einführung in die Geschichte des Marchfelds legt Walter BRAUNEIS hier eine sehr kompetente und ausführliche Darstellung der bekannten und unbekannteren Marchfeldschlösser vor. Sehr interessant sind die zahlreichen Abbildungen in Form von Gemälden, Federzeichnungen, Plänen oder alten Fotografien, die die Bauwerke, die Gartenanlagen oder ihre Bewohner darstellen. Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis ergänzt das Buch. Abschließend gibt es zu jedem Schloss weiterführende Literatur und Lithographien, die der 1672 in Wien erschienenen Topographia Archiducatus Austriae inferioris modernae von Georg Matthäus Vischer entnommen sind (Nachdruck: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1976).

Aus den silbergrauen Auwäldern der Donau ragen im Westen die markanten Türme der Burg Orth hervor, im Norden ahnt man die Silhouetten des Hochleiten Waldes, während im Osten der Thebener Kogel und die Porta Hungarica den Blick begrenzen.
So bietet sich dem Betrachter von Petronell aus das Marchfeld mit seinen wogenden Getreidefeldern. Von hier, von seinem Lager Carnuntum, mag wohl auch Marc Aurel, der Philosoph am Kaiserthron, während er seine Selbstbetrachtungen schrieb, hinübergeblickt haben in das weite Land jenseits des Stromes, wo Quaden und Markomannen lagerten.

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