Buchtipp : Peter STAMM, Marcia aus Vermont. (Rezension)

Peter STAMM, Marcia aus Vermont.

Weihnachtsbuch/Vermont/Roman/

 Peter STAMM: Marcia aus Vermont.
Peter STAMM: Marcia aus Vermont. Eine Weihnachtsgeschichte.
80 Seiten, ISBN: 978-3-10-397452-2
Frankfurt: S. Fischer, 2019
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Eine andere Weihnachtsgeschichte.
Peter verbringt seine letzten Tage in New York, wo er sich von seinen Eltern befreien wollte und über sein Leben nachdenken. Am Weihnachtsabend trifft er auf Marcia, und sie verbringen Weihnachten und ein paar weitere Tage miteinander. Mit dabei sind auch ihr Freund und dessen Freundin - offene Beziehungen, wie sie damals nicht ungewöhnlich waren. Alles ist unverbindlich.
30 Jahre später ist Peter, inzwischen ein erfolgreicher Künstler, wieder in New York. Er will dort mit einem Galleriebesitzer eine Ausstellung planen. Für die beiden letzten Monate des Jahres hat er eine Einladung in eine Künstler-Stiftung in Vermont. Stifter ist Marcias reicher Vater, an Bedingungen ist die Einladung nicht geknüpft. Auch in der Hoffnung, Marcia wiederzusehen, fährt Peter in einen kleinen Ort in Vermont, wo sich die Stiftung befindet. Er hofft auch, Klarheit über diese Weihnachtserlebnisse vor 30 Jahren zu bekommen, denn er kann sich nur noch an wenige Ereignisse erinnern - und weiß nicht, ob seine Erinnerungen wirklich sind.
Aber er wird weder den Stifter kennenlernen noch Marcia wieder begegnen. Es gibt zwar ein Fest am Weihnachtsabend - aber niemand ist dabei.
Fazit: Eigentlich sind es zwei seltsame Weihnachtsgeschichten von Peter STAMM. Geht es bei der ersten vielleicht noch um Wärme, Nähe, Liebe, so ist bei der zweiten Geschichte nur noch Leere. Die Vergangenheit kann nicht rekonstruiert werden. Alles verliert sich im Schnee - leider auch die Erzählung.

Das alles war, wie gesagt, sehr lange her, mehr als dreißig Jahre mussten es sein. Ich hatte vieles vergessen, und woran ich mich erinnerte, hatte mit dem, was tatsächlich geschehen war, wohl nicht viel zu tun. Die Erinnerungen hatten über die Jahre ein Eigenleben angenommen, hatten sich zu einer Geschichte gefugt, die sich gut machte in einer Künstlerbiographie, Anfänge in New York, magere Jahre, Freundschaften mit anderen Künstlern, die später ihren Weg machten oder jung starben, all das Zeug.

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