Buchtipp : Georges SIMENON, Weihnachten bei den Maigrets. (Rezension)

Georges SIMENON, Weihnachten bei den Maigrets.

Weihnachtsbuch/Krimi/

 Georges SIMENON: Weihnachten bei den Maigrets.
Georges SIMENON: Weihnachten bei den Maigrets. Mit einem Nachwort von Dror Mishani.
(Un Noël de Maigret., 1951)
108 Seiten, ISBN: 978-3-311-13094-9
Zürich: Kampa, 2018
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Maigret und der Weihnachtsmann.
Maigrets Frau wünscht sich, daß Maigret am Weihnachtstag länger im Bett bleiben sollte. Denn sie will das Frühstück bereiten und ihn mit frischen Croissants verwöhnen. Doch für Maigret ist auch Weihnachten nur ein Tag, und er kann nicht länger im Bett bleiben.
Aber das ist auch gut, denn von gegenüber kommen Mademoiselle Doncœur und Madame Martin. Die Mademoiselle meint, Maigret unbedingt etwas erzählen zu müssen, was sich bei Madame Martin zugetragen hat. Deren Tochter, die wegen eines gebrochenen Fußes im Bett liegen muß, hat behauptet, daß in der Nacht der Weihnachtsmann in ihr Zimmer gekommen sei, ihr eine Puppe geschenkt habe und möglicherweise etwas suchte. Aber ihre Mutter glaubt nicht an diese Geschichte und will auch der Sache nicht weiter nachgehen. Und vor allem nicht Kommissar Maigret damit befassen.
Der aber wird neugierig, und ohne Beauftragung geht er der Sache nach. Die Aussage der Tochter erscheint ihm glaubwürdig, während sich die Mutter in immer mehr Widersprüche verwickelt. Es scheint, daß sich hinter der Geschichte ein ganz anderes Leben von Madame Martin verbirgt. Nur - was geht das Maigret an?
Fazit: Es ist eine sehr eigenartige Geschichte, die Georges SIMENON hier vorlegt. In seinem Nachwort meint der Kenner des Maigret-Universums, Dror Mishani, daß Maigret die Verhaftung einer eher unschuldigen Frau - Madame Martin - veranlasst, um ihr das in ihrer Obhut befindliche Kind zu rauben und es seiner eigenen Frau, Madame Maigret, zum Weihnachtsgeschenk zu machen. Denn die Maigrets sind ein älteres, kinderloses und einsames Paar. Ein seltsamer und verstörender Gedanke...

Eine Pfeife für ihn, wie immer. Für sie das neueste Modell einer elektrischen Kaffeemaschine, die sie sich gewünscht hatte, und, traditionsgemäß, ein Dutzend feingestickter Taschentücher.
Gedankenverloren stopfte er seine neue Pfeife. Einige Häuser auf der anderen Seite des Boulevards hatten Fensterläden, andere nicht. Kaum jemand war schon wach. Hier und dort brannte noch Licht, wahrscheinlich, weil die Kinder in aller Frühe aufgestanden waren, um gleich zum Weihnachtsbaum und ihren Spielzeugen zu stürzen.
Sie würden zusammen in ihrer gemütlichen Wohnung einen friedlichen Vormittag verbringen. Maigret würde lange im Morgenmantel herumtrödeln, ohne sich zu rasieren, und sich in der Küche mit seiner Frau unterhalten, während sie das Mittagessen zubereitete.

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