Buchtipp : Katharina PETERS, Fischermord. (Rezension)

Katharina PETERS, Fischermord.

Mecklenburg-Vorpommern/Rügen/Regionalkrimi/

 Katharina PETERS: Fischermord.
Katharina PETERS: Fischermord. Ein Rügen-Krimi.
Romy Beccare 8
346 Seiten, ISBN: 978-3-7466-3446-3
Berlin: Aufbau Verlag, 2019
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Wo ist der Fischermord?
Der erfolgreiche Pferdezüchter und Eigentümer eines Reithofes Torsten Fischer wird an seinem Geburtstag tot in der Scheune seines Hofes aufgefunden. Ein Suizid, wie es zunächst scheint. Dann werden Spuren entdeckt, die auf eine Fremdeinwirkung hinweisen. Aber sie nicht beweisen, so daß der Staatsanwalt skeptisch ist. Romy Beccare, die die Polizeiinspektion in Bergen auf Rügen leitet, gibt nicht auf - ihr Bauchgefühl wittert Mord. Und es stellt sich heraus, daß es vor 1995 keinen Torsten Fischer gibt, die Dokumente gefälscht sind.
Fischers Vater war bei der SS in einer mittleren Position und nützte nach dem Krieg die sogenannte Rattenlinie zur Flucht nach Argentinien. Aber warum verließ sein dort geborener Sohn etwa 20jährig plötzlich das Land mit falschen Papieren?
Torsten Fischer hat scheints eine verborgene Vorliebe für junge Mädchen ab 14 gehabt. Allerdings waren es keine gewaltgeprägten Beziehungen. Die Mädchen verliebten sich in ihn - und er nutzte die Situation. In seinem Umfeld gab es ein verschwundenes Mädchen und einen ungeklärten Unfall - vielleicht Selbstmord aus Liebeskummer?
Ein weiterer Mord an einem pädophilen Lehrer scheint in einem Zusammenhang mit Fischer zu stehen. Ein Rachefeldzug?
Fazit: Katharina PETERS etwas irreführender Titel meint nicht einen Mord an einem Fischer, sondern die Ermordung von Torsten Fischer. Wieder bewegt sie sich auf dem schmalen Grat zwischen Selbstjustiz und dem Mord an einer Person, die selbst Täter ist. Und sie stellt die Frage, inwieweit es rechtlich und moralisch zulässig ist, wenn ein deutlich älterer Mann die Verliebtheit eines jungen Mädchens ausnützt. Wo endet der Schutz und beginnt die Selbstverantwortung?

Als Bildner gegangen war, telefonierte Romy mit Stralsund und dem BKA, Max bereitete die Verhördateien zum Versenden vor, Fine wuselte von einem Zimmer ins nächste, nur Ruth stand einen Moment still im großen Besprechungsraum und beobachtete das geschäftige Treiben. Die Euphorie über die gelösten Fälle mischte sich mit tiefer Nachdenklichkeit. Wie geht man mit der Wahrheit um? Eine gute Frage. Sie freute sich auf die Ruhe in ihrem Haus, auf das Schweigen von Ina.

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