Buchtipp : Yrsa SIGURÐARDÓTTIR, Abgrund. (Rezension)

Yrsa SIGURÐARDÓTTIR, Abgrund.

Island/Thriller/

 Yrsa SIGURÐARDÓTTIR: Abgrund.
Yrsa SIGURÐARDÓTTIR: Abgrund..
Huldar/Freyja 4
(Gatið., 2017)
396 Seiten, ISBN: 978-3-442-75847-0
München: btb Verlag, 2020
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Die Rache des Opfers.
Die Psychologin Freya, die am Wochenende beim Jugendamt arbeitet, wird mit einem Kollegen zu einer Wohnung geschickt. Dort finden sie den vierjährigen Siggi, der weder weiß, wo er wohnt noch wie er in diese Wohung gekommen ist. Er kann auch nicht sagen, wie seine Eltern heißen.
Die Wohnung ist eine Luxuswohnung, teuer eingerichtet. Sie gehört Helgi, der lange Zeit in den USA im Bankwesen gearbeitet hat und offensichtlich zu Geld gekommen ist. Jetzt ist er allerdings tot, erhängt in einer ehemaligen Hinrichtungsstätte. Eine Verbindung zu Siggi ist nicht feststellbar.
Kommissar Huldar und seine gestresste, immer mißlaunige Chefin Erla versuchen, eine Beziehung zwischen den beiden Fällen herzustellen und Siggis Eltern zu finden. Helgi hatte noch eine zweite Wohnung, die ihm und seinen vier Freunden als Partylokation diente. Dort drehte er auch Sexfilme, die sie in einem privaten Chatroom anschauen konnten.
Doch dann gerät die Situation außer Kontrolle. Ein sechster User hat sich Zugang zu dem Chatroom verschafft und ein Sexvideo auf eine isländische Tauschbörse hochgeladen. In diesem Video ist Siggis Mutter zu sehen, und ihr Mann mißhandelt sie schwer. Ein weiteres Video mit einer Gruppenvergewaltigung löst dann die Rache aus.
Fazit: Yrsa SIGURÐARDÓTTIR bekommt im 4. Band der Serie um Huldar und Freya ihre Protagonisten etwas besser in Griff und nervt wenig mit deren Konflikten untereinander. Auch die Schilderung der Polizeiarbeit gelingt ihr besser. Und die doppelte Rache am Ende ist treffend konzipiert. Wenn Opfer zu Tätern werden …

Machte sein Job ihm Spaß? Oder würde er [Huldar] lieber wieder als Tischler arbeiten?
Handwerker wurden nie bekotzt und nur selten belogen. Doch wie befriedigend es auch sein mochte, einem Betonboden die perfekte Neigung zum Abflussrohr zu verpassen - das konnte mit seiner jetzigen Arbeit nicht mithalten. Es wog nicht die Momente auf, wenn seine Kollegen und er es schafften, Verbrecher dingfest zu machen, die andere Menschen verletzten, bestahlen oder missbrauchten. Wenn er eine Pro-und-Contra-Liste aufstellen würde, überwöge das Positive.

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