Buchtipp : Julie WASSMER, Eine Leiche kommt selten allein. (Rezension)

Julie WASSMER, Eine Leiche kommt selten allein.

Weihnachtsbuch/England/Krimi/

 Julie WASSMER: Eine Leiche kommt selten allein.
Julie WASSMER: Eine Leiche kommt selten allein. Küsten-Krimi.
(Murder-on-Sea. A Whitstable Pearl Mystery., 2015)
333 Seiten, ISBN: 978-3-548-29017-1
Berlin: Ullstein, 2017
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Ein Restaurant mit angeschlossenem Detektivbüro.
Es ist Vorweihnachtszeit, und in Whitstable sind alle mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt. Da erhalten ein paar Einwohner seltsame Weihnachtskarten: aus der Zeitung ausgeschnittene Wörter werden zu einem charakterisierenden Text zusammengefügt. Pearl Nolan ist in ihrem Restaurant mit Weihnachten beschäftigt und hat keine Zeit für ihr Detektivbüro, auch als ihr Nachbar Nathan so eine Karte erhält. Mit dem Spruch: Du hast keinen Geschmack. Dabei ist Nathan immer sehr auf sein Erscheinungsbild bedacht.
Diana, Pearls Freundin und Steuerberaterin, hat Streit mit ihren Nachbarn, einem jungen bio-alternativen Paar. Als Diana bei einem Wohltätigkeitsfest tot umfällt - vergiftet, wie sich bald herausstellt -, werden die Beiden natürlich verdächtigt. Pearl, die sich mit dem Fall beschäftigt, glaubt allerdings nicht an die Schuld des Paares. Und die Ermittlungen geben ihr Gelegenheit, wieder mit Chief Inspector Mike McGuire von der Canterbury-Police zusammenzutreffen, in den sie scheints irgendwie verliebt ist. Auch wenn es für sie somit keine Weihnachtsruhe gibt.
Fazit: Der Krimi von Julie WASSMER kann nicht so richtig überzeugen. Zu sehr wirkt er wie aus Versatzstücken zusammengefügt, die man schon aus ähnlichen Krimis - zB. etwa von Marsali TAYLOR - kennt: die aufkeimende Beziehung zwischen Hobbydetektivin (denn Pearls Detektivbüro ist nur eine Nebenbeschäftigung) und Kriminalkommissar. Das Buch ist leicht zu lesen, enthält aber zu viel Füllmaterial in Form von eher nebensächlichen Tätigkeits- oder Ortsbeschreibungen - die man natürlich auch als Vertiefung der Handlung sehen kann. Trotz aller Schilderungen von Weihnachten, Strand und Wetter fehlt es dem Buch an Atmosphäre.
Das dürfte der Eindruck des deutschsprachigen Publikums sein. Denn von den bisher erschienen acht Bänden mit Pearl Nolan wurden nur die ersten Beiden übersetzt.

Zu jeder anderen Zeit des Winters wurden nach Einbruch der Dämmerung die Vorhänge zugezogen, doch Weihnachten bot jeder Familie die Gelegenheit, ihren Festtagsschmuck zu zeigen. Deshalb brannten zum Zeichen dafür, dass Tage des Feierns und Entspannens bevorstanden, in jedem Fenster weihnachtliche Lichterketten oder Chanukka-Kerzen. Es war eine Zeit von Liebe und Zusammenhalt, in der man Schutz vor der Kälte suchte, während zugleich heidnische Symbole wie immergrüne Mistel- und Stechpalmenzweige daran erinnerten, dass es zur gegebenen Zeit wieder Frühling wurde.
Pearl war sich jedoch nur zu deutlich bewusst, dass ihr Zuhause noch nichts von der heimeligen Wärme ausstrahlte, die mit diesem Familienfest einherging.

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