Buchtipp : John GRISHAM, Das Fest. (Rezension)

John GRISHAM, Das Fest.

USA/Weihnachtsbuch/Roman/

 John GRISHAM: Das Fest.
John GRISHAM: Das Fest.
(Skipping Christmas., 2001)
207 S., ISBN: 3-453-21625-3
München: Heyne, 2002
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Weihnachten sehr amerikanisch.
Blair, die einzige Tochter von Luther und Nora Krank, ist im Rahmen des Friedenskorps für ein Jahr nach Peru gegangen. Somit steht den beiden ein einsames Weihnachtsfest bevor. Als dann Luther, Buchhalter und Steuerberater, die Weihnachtsausgaben des Vorjahres durchstöbert, ist er von der Ausgabenhöhe überrascht. Er beschließt, zu Weihnachten lieber mit Nora eine Kreuzfahrt in der Karibik zu unternehmen. Und es gelingt ihm auch, Nora von seinem Plan zu überzeugen, in diesem Jahr Weihnachten ausfallen zu lassen.
Um fit für die Kreuzfahrt zu sein, stellen sie ihre Ernährung um, um ein paar Kilo abzunehmen. Außerdem gehen sie in ein Sonnenstudio, um an den Stränden der Karibik und den Pools des Kreuzfahrtschiffes schon gebräunt auftreten zu können.
Doch Weihnachten ausfallen zu lassen erweist sich als gar nicht so einfach. Denn in ihrer mittelständische Wohngegend werden die Häuser weihnachtlich geschmückt. Es gibt bestimmte Rituale wie die Party am Weihnachtsabend, die Spenden für Feuerwehr, Polizei und Gesanggruppen. Und es gibt einen Wettbewerb zwischen den Straßen bezüglich der Weihnachtsdekoration. Kurzum, Weihnachten auf amerikanisch.
Die Nachbarschafts-Gemeinschaft will es nicht so einfach hinnehmen, daß Luther und Norma Weihnachten einfach so ausfallen lassen und sich nicht an den Ritualen beiteiligen möchten. Sie üben entsprechenden Druck aus. Der Fehler der Beiden war wohl auch, nicht schon einige Tage vor dem Weihnachtsabend abgereist zu sein. Doch dann kommt plötzlich alles anders.
Fazit: John GRISHAM präsentiert den Wahnsinn des amerikanischen Weihnachtsrituals sehr satirisch und humorvoll. Keine Rede von der stillsten Zeit des Jahres, von In-Sich-Gehen. Konsumwahn und Einkaufskampf prägen die Weihnachtszeit. Ein Verhalten, das auch in den deutschsprachigen Raum immer mehr überschwappt. Und man sich eigentlich nur mit Schaudern abwenden kann.

Luther ertappte sich dabei, dass ihm vor der Heimkehr graute. Alles war wunderbar, bis er in die Hemlock Street einbog. Becker von nebenan hängte gerade noch mehr Lichterketten in seine Sträucher und aus lauter Gehässigkeit auch in die kleine Hecke, die seinen Rasen zu Luthers Garage hin abgrenzte. Bei den Trogdons wurde man von einem solchen Lichtermeer geblendet, dass Luther gar nicht genau sagen konnte, ob Wes ebenfalls noch weiter aufrüstete. Aber er vermutete es. Gegenüber von Luthers Haus ließ sich Walt Scheel jeden Tag eine neue Dekoration einfallen — und das, wo er im Jahr zuvor kaum ein mageres Lichtlein aufgeboten hatte.
Und nun war offenbar auch bei Swade Kerr im Haus rechts neben den Kranks die Weihnachtsstimmung ausgebrochen, denn er wand brandneue, rot-grün blinkende Lichter um seine dürren Buchsbäumchen.

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