Buchtipp : David BALDACCI, Das Labyrinth. (Rezension)

David BALDACCI, Das Labyrinth.

USA/Washington, DC/Thriller/

 David BALDACCI: Das Labyrinth.
David BALDACCI: Das Labyrinth.
(Total control., 1997)
638 S., ISBN: 3-404-12976-8
Bergisch-Gladbach: Bastei-Lübbe TB, 1999
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Als das Internet laufen lernte.
Wir stehen am Anfang der digitalisierten und vernetzten Welt, wie wir sie heute kennen. Zwei Technologiefirmen wollen durch den Kauf einer dritten Firma die totale Kontrolle über die weitere Entwicklung der Venetzung und des Internets gewinnen.
Jason Archer ist Computerexperte bei "Triton Global", die mit dem Kauf von "CyberCom" eine markt beherrschende Vormachtstellung gewinnen will. Aber es scheint, als hätte er noch andere Interessen. Denn am Tag einer wichtigen Verhandlung fliegt er nach Los Angeles, ohne daß jemand den Grund dafür kennt. Und diese Maschine stürzt ab - ohne Überlebende.
An Bord der Maschine war auch der Präsident der amerikanischen Bundesbank. Das FBI und Agent Lee Sawyer gehen davon aus, daß es einen Anschlag auf den Bank-Präsidenten gab.
Jasons Frau Sidney ist Wirtschaftsanwältin und wesentlich in die Verhandlungen zwischen Triton Global und CyberCom involviert. Auch das macht Jason verdächtig. Und als er sich am Tag seines Begräbnisses bei seiner Frau kurz meldet, wird Sawyer klar, daß es noch eine Ermittlungsrichtung geben könnte. Allerdings traut ihm Sidney nicht so ganz und glaubt, due Unschuld ihres Mannes selbst beweisen zu können.
Das Buch ist teilweise eine Zeitreise in die Computergeschichte. Deutlich zeigt es die Vorstellungen und Erwartungen an die technische Entwicklung auf, die Hoffnung auf eine bessere Welt, die dadurch entstehen müsste. Eine Zeit, die nur etwas mehr als 20 Jahre zurückliegt. Und viele der damaligen Visionen sind Realität geworden - aber eben nicht nur im positiven Sinn.
Fazit: In seinen frühen Romanen - Labyrinth ist sein zweiter Roman - beschäftigt sich David Baldacci auch mit sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen. Man hat das Gefühl, er testet Themen ab, um mit den erfolgreichen weiterzuarbeiten. Hier ist das FBI noch positiv geschildert, die Geheimdienste bleiben am Rand. Darin spiegelt sich auch die gesellschaftliche Entwicklung der USA in den letzten 20 Jahren. Das zunehmende Mißtrauen zwischen und die Paranoia der staatlichen Stellen ebenso wie das Erodieren des amerikanischen Mythos. Fast ein Zeitdokument.

»Was wir heute als Internet bezeichnen, wird schon bald langweilig und überholt wirken. Triton Global wird ein bedeutender Teil dieser Entwicklung sein. Sofern alles wie geplant läuft, werden wir sogar den Weg ebnen. Bildung, Medizin, Beruf, Reisen, Unterhaltung, wie wir essen, miteinander umgehen, einkaufen, produzieren - alles, was Menschen tun, oder wovon sie profitieren, wird sich verändern. Armut, Vorurteile, Verbrechen, Ungerechtigkeit, Krankheit - all das wird unter dem schieren Gewicht von Daten und Entdeckungslust zusammenbrechen. Unwissenheit wird einfach aussterben. Das Wissen Tausender Bibliotheken, die vereinte Weisheit der weltgrößten Genies, alles wird jedem zugänglich sein. Letzten Endes wird sich die Welt der Computer, wie wir sie heute kennen, in ein gewaltiges, interaktives globales Netz mit grenzenlosem Potential verwandeln.« Durch die Brille starrte er Sawyer an. »Sämtliche Kenntnisse der Welt, die Lösung jedweden Problems, alles wird nur einen Tastendruck entfernt liegen. Das ist der logische nächste Schritt.«

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