Buchtipp : Mario GIORDANO, Tante Poldi und der schöne Antonio. (Rezension)

Mario GIORDANO, Tante Poldi und der schöne Antonio.

Sizilien/Krimi/

 Mario GIORDANO: Tante Poldi und der schöne Antonio.
Mario GIORDANO: Tante Poldi und der schöne Antonio.
Tante Poldi 3
367 S., ISBN: 978-3-431-03983-2
Köln: Lübbe, 2018
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Die phantastische Donna Poldina.
Tante Poldi hat Ruhe und ihren Platz gefunden. Sie ist beliebt in Femonamorta, dem kleinen Ort in der Nähe von Taormina. Die Beziehung mit Commissario Montana ist befriedigend. Aber in Sizilien kommt alles immer ganz anders. Denn unerwartet wird sie mit ihrer tansanischen Vergangenheit konfrontiert, als ihr Ex-Gatte John auftaucht und sie um Hilfe bittet. Sein Bruder Thomas ist bei einem seltsamen Deal, bei dem ein geheimnisvoller Koffer mit einem noch geheimnisvolleren Inhalt eine große Rolle spielt, in Sizilien verschwunden, vermutlicht ermordet. Und eine Menge böser Menschen sind hinter dem Koffer her.
John zieht in Poldis Gästezimmer ein, was Montana nicht erfreut. Aber John fühlt sich wegen der Familienehre verpflichtet, das Verschwinden von Thomas aufzuklären. Und irgendwie kommt es schließlich zu einer Zusammenarbeit zwischen ihm und Montana.
Poldi sucht den "schönen Antonio", der in die Sache verwickelt zu sein scheint. Aber es gibt zu viele schöne Antonios, und sie wird nicht fündig. Die Geschichte dümpelt dahin, bis endlich Thomas' Leiche gefunden wird. Denn nun wird Poldi von verschiedenen Gruppen gejagt, die alle den Koffer habe wollen und glauben, sie wüsste, wo er zu finden sei. Und ein geheimnisvoller, sehr reicher und immer noch einflußreicher Politiker stellt ihr ein Ultimatum: den Koffer in vier Tagen ihm übergeben, oder ihre Familie wird einer nach dem anderen getötet. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen.
Fazit: Der dritte Roman um die Bayerin Tante Poldi wird immer mehr zu einem phantastischen Roman, eine Summe von Unwahrscheinlichkeit und Absurditäten. Er erinnert an die österreichische Fernsehserie Kottan ermittelt, die in ihrem Verlauf immer absurder wird. Dieser Roman jedoch liest sich trotz aller Phantastik und Absurdität sehr stimmig und vergnüglich. Ansprechende Unterhaltung, durchaus empfelenswert!

An einem sonnigen und milden Sonntag Anfang Februar, der nach Frühling, Mandelblüten und Aufbruch duftete, fuhr die Poldi mit Teresa, Martino und Totti zum Pilzesammeln in die Nebrodi-Berge. Es gab zwar noch keine Pilze zu dieser Jahreszeit, aber solche Details spielen für den Onkel keine Rolle. Hauptsache, man kann mit einem Körbchen bewehrt durch die Natur latschen und ein bisschen schwadronieren, während der Hund gut gelaunt Wildschweine oder Marder aufstöbert. »Pilzesammeln« war zu dieser Jahreszeit eigentlich nur ein Code für »Wir holen uns ein bisschen Appetit an der frischen Luft und essen mittags ein paar schöne Hammelkoteletts im Gasthof«.

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