Buchtipp : Andrea CAMILLERI, Das Labyrinth der Spiegel. (Rezension)

Andrea CAMILLERI, Das Labyrinth der Spiegel.

Montalbano/Sizilien/Krimi/

 Andrea CAMILLERI: Das Labyrinth der Spiegel.
Andrea CAMILLERI: Das Labyrinth der Spiegel. Commissario Montalbano wagt sich in gefährliche Gefilde.
Commissario Montalbano 18
(Il gioco degli specchi., 2011)
272 S., ISBN: 978-3-7857-2564-1
Köln: Bastei-Lübbe, 2016
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Die Gefahr der Nachbarn.
In der Nähe von Mointalbanos Haus in Marinella steht ein weitgehend identes Haus seit Jahren leer. Dann zieht dort ein Paar ein. Den Mann sieht Montalbano fast nie, aber seine Frau Liliana, eine eindrucksvolle Schönheit aus Turin, begegnet ihm gelegentlich auf der Straße mit dem Auto. Nun aber steht sie vor ihrem Haus, das Auto offensichtlich kaputt, und Montalbano bietet ihr an, sie mitzunehmen. Daraus entwickelt sich eine Beziehung, der Liliana den Anschein eines intimen Verhältnisses geben will. Was Montalbano zunächst natürlich erfreut, ihm aber mit der Zeit doch zu denken gibt.
In Vigàta wird ein Sprengstoffanschlag auf eine Lagerhalle verübt, bald darauf ein zweiter. Es sieht aus wie eine Mafia-Warnung, aber beide Lagerhallen waren leer. Schutzgelderpressung ist wohl auch nciht im Spiel, was Montalbano verwirrt, insbesondere, als auch noch auf ihn geschossen wird. Und er hat immer mehr den Eindruck, daß seine Nachbarin Liliana irgendwie in die Sache verwickelt ist. Sie hat außerdem einen Liebhaber, und es scheint eine Romeo-und-Julia-Geschichte zu sein.
Fazit: Bei den späteren Montalbano-Krimis von Andrea CAMILLERI hat man zunehmend den Eindruck, daß hier bestimmte Handlungsbausteine immer wieder verwendet werden: das Personal der Polizeistation, das gestörte Verhältnis zum Questore, der ewig mißlaunige Montalbano, die ewigen Streitereien mit der Dauerfreundin Livia. Und doch gelingt es ihm immer wieder, die Bausteine neu durchzuschütteln und eine brauchbare Geschichte daraus zu formen, wenn diese auch erst im letzten Drittel Fahrt aufnimmt. Mittlerweile kennt man das Umfeld, als würde man selbst dort leben, und kann doch nicht davon lassen.

Die Mühlen der Justiz hatten sich in Bewegung gesetzt. Aber Montalbano war nicht überzeugt, dass der Gerechtigkeit am Ende Genüge getan würde. Vielfältige Hindernisse würden sich in den Weg stellen: fürstlich entlohnte Rechtsanwälte, Abgeordnete, die ihre Wahl der Mafia verdankten und sich dafür erkenntlich zeigen mussten, Richter, die weniger mutig waren als andere, eine Hundertschaft falscher Zeugen zugunsten der Angeklagten...

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