Buchtipp : Frank ZÖLLNER, Botticelli. (Rezension)

Frank ZÖLLNER, Botticelli.

Toskana/Sandro Botticelli/Biografie/

 Frank ZÖLLNER: Botticelli.
Frank ZÖLLNER: Botticelli.
(zuerst 2009), 127 S., ISBN: 978-3-406-68497-5
München: C.H. Beck, 2015
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Sandro Botticelli (eig. Alessandro di Mariano di Vanni Filipepi) wird heute zu den bedeutendsten Malern der Florentinischen Frührenaissance gezählt. In drei Gattungen der italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts leistete er Außergewöhnliches: im Altarbild, im autonomen Porträt und im mythologischen Gemälde, als dessen Erfinder er gilt.
Der schmale, etwas sparsam illustrierte Band beschreibt sehr ausführlich einzelne, besonders bedeutende Werke von Botticelli und ihre Einbettung in die philosophischen, politischen und religiösen Strömungen dieser Zeit. Durchaus ausführlich werden die politischen Entwicklungen und Veränderungen im Florenz des späten 15. Jahrhunderts beschrieben.
Fazit: Der ausgewiesene Kenner der Kunstgeschichte des 15. Jahrhunderts legt hier eine umfassende Einführung in das Werk Botticellis auf hohem Niveau vor.

Grundlage dieser Verschmelzung war die aus der «theologischen Poesie» des Quattrocento bekannte Vorstellung, dass sich die heilsgeschichtlichen Wahrheiten nicht nur aus genuin christlichen Texten, sondern ebenso aus profanen Dichtungen erschließen lassen. Und dies ist wahrscheinlich auch der Schlüssel zum Verständnis von Botticellis Rolle als Maler von Texten. Er ist der Illustrator jener als Renaissance bekannten Epoche, deren theologische Poesie die Schriftkultur des christlichen Abendlandes mit den Überlieferungen des heidnischen Altertums im Medium des Bildes zu einer Einheit zu verschmelzen vermochte. Kein anderer Maler hat diese Einheit anmutiger, eindrucksvoller und auch nachhaltiger zu illustrieren vermocht als Sandro Botticelli.

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