Buchtipp : Magdalen NABB, Nachtblüten. (Rezension)

Magdalen NABB, Nachtblüten.

Maresciallo Guarnaccia/Toskana/Florenz/Krimi/

 Magdalen NABB: Nachtblüten.
Magdalen NABB: Nachtblüten.
Maresciallo Guarnaccia 12
(Some bitter taste., 2002)
330 S., ISBN: 3-257-06327-X
Zürich: Diogenes TB-Verlag, 2002
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Florenz kann sehr heiß sein.
Maresciallo Guarnaccia leidet unter der August-Hitze in Florenz, obwohl er Sizilianer ist. Aber ihm fehlt die Brise vom Meer, die ihm die Hitze in seiner Heimat erträglich machte. Allerdings - auch Andrea Camillieris Commissario Montalbano leidet trotz Meeresbrise in seiner sizilianischen Heimat unter der Hitze…
Guarnaccia muß sich mit zwei Problemen befassen, denen er sich nicht ganz gewachsen fühlt. Da ist zum einen eine verwirrt wirkende alte Frau, die sich in ihrer Wohnung bedroht fühlt. Guarnaccia verspricht, bei ihr vorbeizuschauen. Aber bevor er dazu Gelegenheit hat, ist sie tot, und es sieht nach Mord aus.
Zum anderen muß er sich um einen minimalen Diebstahl bei Sir Christopher, einem prominenten englischen Kunstsammler, der in einer beeindruckenden Villa in den Hügeln oberhalb von Florenz wohnt, kümmern. Diesem Millieu fühlt er sich gar nicht gewachsen.
Aber schließlich kann er herausfinden, daß die beiden Fälle in der Vergangenheit des faschistischen Italiens und der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg wurzeln.
Fazit: So bedächtig, wie Guarnaccia die Fälle zu lösen versucht, geht auch Magdalen NABB an die Fälle heran und entwickelt langsam ihr Szenario. Und man merkt, daß sie hier teilweise Settings und Figuren aus früheren Romanen mit nur leichten Abwandlungen auftreten lässt. Der vorliegende Roman zählt nicht zu ihren Besten.

Die leise pendelnden, zarten Glieder beschworen eine Erinnerung an seinen Vater herauf, wie er den leblosen, aber noch warmen Kadaver eines Kaninchens seiner Mutter zum Abbalgen auf den Küchentisch warf. Er sah einen Schädelsplitter so weiß wie ihr kleines Gesicht. Sie wirkte zu jung, um nachts allein auf der Straße zu sein. Wenn sie nur, als sie benommen, aber offenbar nicht ernstlich verletzt, aufgestanden war, zwei Schritte in die andere Richtung gemacht hätte, dann wäre sie auf dem Grünstreifen gewesen, als das Auto kam. Aber sie hatte es nicht getan. Vermutlich angezogen durch die Scheinwerfer, die Gestalt des Maresciallos, der ihr den Arm entgegenstreckte, war sie auf ihn zugegangen, mit einem Wort auf den Lippen, das er nicht hören konnte, und mit einem Lächeln.

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