Buchtipp : Sólveig PÁLSDÓTTIR, Tote Wale. (Rezension)

Sólveig PÁLSDÓTTIR, Tote Wale.

Island/Krimi/

 Sólveig PÁLSDÓTTIR: Tote Wale.
Sólveig PÁLSDÓTTIR: Tote Wale. Ein Island-Krimi.
(Hinir réttlátu., 2015)
288 S., ISBN: 978-3-7466-3081-6
Berlin: Aufbau Verlag, 2015
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Walfang und Island.
Wale sind ein sehr kontroverses Thema in Island, und die Befürworter und Gegner können sehr radikal sein. Als auf einem Golfplatz die Leiche eines Restaurantbetreibers, in dessen Lokalen auch Walfleisch angeboten wurde, gefunden wird, und sich Jugendliche vor seinen Lokalen angekettet haben, liegt der Verdacht nahe, hier könnten Walgegner am Werk sein. Dann wird ein Walfangschiff im Hafen beschädigt und das Walmuseum in Husavik zerstört.
Aber Guðgeir und seine Truppe können keine Organisation finden, die dahinter stehen könnte, nur ein paar Jugendliche, die irgendwie mit Wild-Is zu tun haben. Diese sind gegen den Walfang, wirken aber sehr unorganisiert. Mit dabei ist auch Anita Rós, die Halbschwester von Guðgeirs Mitarbeiterin Særós. Ist sie auch in den Mord verwickelt?
Fazit: Im Gegensatz zu ihrem Debütkrimi Eiskaltes Gift nimmt das Buch gleich Fahrt auf und ist im ersten Drittel durchaus spannend. Dann allerdings verläuft sich die Handlung, die Probleme von Særós mit ihrer Halbschwester sind Füllmaterial. Wieder gibt es zu viele Klischees und Küchenpsychologie, und auch im Showdown am Ende gelingt es der Autorin nicht wirklich, Spannung zu erzeugen. Mit dem Thema Walfang setzt sie sich sicherheitshalber nicht auseinander, sondern handelt es im Rahmen einer Persönlichkeitsstörung ab. Das ist alles gut gemeint.

Was für ein Schulberater war das überhaupt, der siebzehnjährigen Kindern empfahl, mit der Schule aufzuhören? War er sich der Folgen bewusst? Sie kochte innerlich. Am liebsten wäre sie hinausgestürmt, doch sie hielt sich zurück. Saß steif und fest da und gab vor zuzuhören. Diese Schicksalsidioten konnten kreuzgefährlich sein! Geschütztes Idealistenpack, das das Leben nicht aus eigener Erfahrung kannte und irgendeinen Mist laberte. Wenn dieser Ragnar wüsste, dass sein Gewäsch im Ethikunterricht dazu geführt hatte, dass Anita Rós sich zusammen mit irgendwelchen Pechvögeln an ein Restaurant angekettet hatte. Ihr wurde schwindlig und für einen kurzen Moment schwarz vor Augen.

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