Buchtipp : Ernest HEMINGWAY, Über den Fluss und in die Wälder. (Rezension)

Ernest HEMINGWAY, Über den Fluss und in die Wälder.

Venetien/Roman/

 Ernest HEMINGWAY: Über den Fluss und in die Wälder.
Ernest HEMINGWAY: Über den Fluss und in die Wälder.
(Across the river and into the trees., 1950)
199 S, ISBN: 3-499-10458-X
Reinbeck: Rowohlt TB-Verlag, 1961
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Ein Mann am Ende seines Weges.
Der 50-jährige amerikanische Oberst Richard Cantwell fährt von Triest nach Venedig. Venedig ist "seine" Stadt, die er im ersten Weltkrieg an der Sile und der Piave gegen die Österreicher verteidigt hat. Im Zweiten Weltkrieg hat er in der amerikanischen Armee hier gekämpft. Und nicht sehr lange nach dem Ende dieses Krieges fährt er wohl zum letzten Mal in das winterliche Venedig, um Abschied zu nehmen.
Wie immer wohnt er im Hotel Gritti, trinkt in Harry's, geht auf Entenjagd. Und mit seiner 19-jährigen Freundin Renata spricht er über die Liebe und den Krieg.
Aber diese Gespräche sind eigenartig, ein realitätsferner Dialog. Ob das Mädchen sich wirklich für das Thema Krieg interessiert, oder ob sie nur das Objekt von Betrachtungen über die Universalität des Kampfes ist, bleibt unklar.
Fazit: Irgendwie bleibt der Sinn des Romans unerschlossen. Die Gespräche zwischen Cantwell und Renata wirken einseitig und im Verlauf langweilig. Stark sind nur die Szenen der Fahrt nach Venedig und der Entenjagd.

Er sah, daß das Mädchen ihn beobachtete, und er lächelte ihr zu. Es war ein altes Lächeln, das er schon fünfzig Jahre lang benutzte, seit er zum ersten Mal gelächelt hatte, und es funktionierte noch so tadellos wie das Purdey-Jagdgewehr von Großvater. Wahrscheinlich hat's jetzt mein älterer Bruder, dachte er. Na, er konnte immerhin besser schießen als ich; er hat es - verdientermaßen.

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