319 S., ISBN: 978-3-89841-329-9
Oldenburg: Schardt, 2007
Bewertung
Rezension
Kriminalhauptkommissar Lasse Larsson hat genug von Berlin, seinen Verbrechen und der Gewalt der Multi-Kulti-Szene, die die Polizei nicht mehr in den Griff bekommt und die die Politiker nicht interessiert. In Anklam in Mecklenburg-Vorpommern erhofft er sich einen ruhigen Dienst.
Doch kaum noch im Amt wird ihm ein Mordfall übertragen. An der Seebrücke in Heringsdorf auf Usedom wird eine männliche Leiche angeschwemmt. Bald zeigt sich, daß ihr beide Ohren abgeschnitten wurden, was an den Mord an einer 17-jährigen erinnert, deren Leiche ebenfalls hier angeschwemmt wurde. Handelt es sich um denselben Täter? Die Spur scheint zu satanischen Zirkeln zu führen, die in dieser Region recht aktiv zu sein scheinen.
Doch bald stellt sich heraus, daß der Tote früher Major bei der Staatssicherheit war. Und dann wird noch eine alte Frau brutal ermordet. Eine weitere Spur führt in die aktive rechte Szene.
Viele Spuren überkreuzen sich, und wirklich nachvollziehbar wird die Auflösung nicht. Und auch nicht, welche Rolle sie spielten.
Fazit: George Tenner ist ein relativ alter Autor, daraus ergibt sich vielleicht das oft machohafte Verhalten seines Kommissars, der nicht viel von der Emanzipation hält. Ansonsten gibt es bemühte Faktengenauigkeit, viel Küchenpsychologie und eine Atmosphäre, die einen unguten Nachgeschmack hinterlässt.
Als er das Eingangsschild von Wustrow passierte, sah er das leer stehende Gebäude der ehemaligen Seefahrtsschule. Unmutig registrierte er, dass hier alles den Bach runtergegangen war. Politisch war das so und wirtschaftlich ebenfalls. Keine guten Voraussetzungen für eine Vollbeschäftigung. Aber die Region nutzte ihre Vorteile während der Sommerzeit; die Badegäste blieben niemals aus, schon gar nicht, seit das Geld immer knapper und auch die Reisen ins Auslandimmer teurer wurden.